Lichttherapie gegen den Herbstblues
Gerade in den dunkleren Jahreszeiten Herbst und Winter fühlen sich viele Menschen oft müde und lustlos. Mit mehr Licht lässt sich das Wohlbefinden jedoch aufhellen – innen wie außen.
In der Medizin ist die Lichttherapie schon lange anerkannt. Sie wird bei vielen Krankheitsbildern angewandt. Vor allem Depressionen, Schlafstörungen und Hauterkrankungen werden behandelt. Therapeutisch spricht man von einer Lichtdusche: Die Patient:innen werden dabei hellem Kunstlicht ausgesetzt. 10 000 Lux für eine halbe Stunde oder 2.500 Lux für zwei Stunden. Das Licht soll auf die Netzhaut fallen, jedoch nicht direkt ins Auge strahlen.
Lampen für Zuhause
Mittlerweile gibt es auch entsprechende Lampen für den Heimgebrauch. Ob es wirklich 10.000 Lux sein müssen, stellt Manfred Ross in Frage. Der Lichtexperte und ausgebildete Elektrotechniker beschäftigt sich seit vielen Jahren mit gesunder Beleuchtung. Entscheidend bei der Lichttherapie sei nicht die Lux-Zahl, sondern die Lichtqualität, so Ross. Am besten sei eine Lampe, die eine Kombination aus Lux und allen Farben des Lichtspektrums biete. Von extrem hellen Leuchten ratet der Experte ab. Die seien schlecht für die Augen.
Licht kann heilen
Das menschliche Hormonsystem reagiert auf Licht. Die Zirbeldüse, ein kleines Organ im Zwischenhirn, produziert das Hormon Melatonin. Dieses ist für die Steuerung deines Schlaf-Wach-Rhythmus zuständig. Ist es dunkel, wird Melatonin produziert. Es macht dich müde und gibt dem Hirn das Zeichen, dass es Zeit zum Schlafen ist. Im Herbst und im Winter, wenn Lichtmangel herrscht, bleibst Du daher länger schläfrig und fühlst dich eher schlapp.
Um diesem Effekt entgegen zu treten, hilft eine Lichttherapie. Du kannst beispielsweise während des Frühstückens eine halbe Stunde eine Lichtdusche nehmen – schon fühlst du dich aufgeweckter und fitter. Oder du verbringst abends nach der Arbeit eine Stunde vor der Lampe, um länger aktiv zu bleiben. Genügend Licht, ob echtes oder künstliches Tageslicht, hilft deinem Körper, sein Hormonsystem auch in lichtarmen Monaten in der Balance zu halten. Licht hilft dir dabei, dich fitter, besser und zufriedener zu fühlen.
Lichttherapie von Innen
Doch es geht auch ohne externe Lichtquelle. Im Yoga ist die Funktion der Zirbeldüse schon lange bekannt. Sie entspricht dem siebten Chakra, dem Kronenchakra, das mit der Farbe Weiß korrespondiert. Yogisch betrachtet, ist die Zirbeldrüse in der Lage, uns eine Lichttherapie von innen zu schenken. Menschen, die meditieren, erzählen von der stimmungsaufhellenden Wirkung des Phänomens. Es soll aber jede:r in der Lage sein, den Effekt herbeizuführen, und das ganz ohne Hilfsmittel.
Die Übung geht wie folgt:
- Setze dich ruhig hin und stelle beide Füße auf den Boden.
- Du kannst dich auch in den Schneidersitz begeben.
- Schließe die Augen und konzentriere dich auf den Punkt zwischen den Augenbrauen.
- Wiederhole in Gedanken die Worte „Ich sehe Licht“.
Licht ist wichtig. Gerade im Winter kann der Melatoninhaushalt gestört werden. Das führt zu Lustlosigkeit und Müdigkeit – Ausprägungen einer typische Herbst- oder Winterdepression. Diese kannst du aber auch ohne teure Therapielampe oder Meditationsfähigkeiten bekämpfen. Die beste Lichttherapie überhaupt ist, viel in der Natur zu sein. Egal ob an Sonnentagen oder nicht – die perfekten Lux und Spektralfarben finden sich in der Natur.