Klimawandel

Lässt sich CO2 bald in Treibstoff umwandeln?

07. Nov. 2016 von

Forschern in den USA ist es gelungen, in einem Experiment CO2, das maßgeblich für die Erderwärmung verantwortlich ist, in Treibstoff umzuwandeln. Eine bahnbrechende Innovation, durch die der Klimawandel zumindest teilweise gestoppt werden könnte?

Kohlendioxid, auch als CO2 bekannt, ist eine der Hauptursachen des Klimawandels. Einer der Hauptproduzenten von CO2 ist wiederrum der Kraftverkehr, dessen Abgase als Treibhausgas Kohlendioxid in die Atmosphäre geschleudert werden.

US-Forschern des Oak Ridge National Laboratory im US-Bundesstaat Tennessee sind nun auf eine Methode gestoßen, das CO2 in Ethanol umzuwandeln, welches als Treibstoff verwendet werden kann. Damit wäre eine einfache und kostengünstige Methode geschaffen, die Erderwärmung und die damit verbundenen katastrophalen Auswirkungen auf Mensch und Natur zu verringern.

Zufällige Entdeckung

Dass die Forscher so schnell zu einer Methode der CO2-Umwandlung finden würden, hätten sie wohl selbst nicht gedacht. Genau nach dieser waren sie zwar auf der Suche, sind aber davon ausgegangen sie erst nach einer Reihe von chemischen Reaktionen zu finden. Bereits die erste führte jedoch zum erwünschten Ergebnis.

Mit Nanotechnologie zum Erfolg

Im Versuch positionierten sie eine Mischung aus Kohlenstoff- und Kupferpartikeln auf einer Siliziumoberfläche mit winzigen Spitzen (Nano-Spikes), wodurch ein hochkonzentriertes Spannungsfeld entsteht. Dieses dient als Katalysator, der CO2 in Ethanol umwandelt.

Mithilfe der verwendeten Nanotechnologie geschieht die Umwandlung sehr präzise, und Verunreinigungen werden minimiert. Ein Ethanolgehalt von bis zu 65 Prozent konnte in ersten Versuchen erzielt werden.

Neue Methode bis dato effektivste

Bereits im Juni 2016 hatten Forscher der Harvard University laut „Wired“ eine Methode entdeckt, CO2 in Treibstoff umzuwandeln. Ihr Ansatz beinhaltete den Einsatz von Solarenenergie, die Wasser in Wasser- und Sauerstoff spaltet. Der Wasserstoff wurde im nächsten Schritt mit Kohlendioxid in flüssigen Brennstoff umgewandelt.

Verglichen mit der neuen Methode ist diese jedoch um einiges zeit- und kostenintensiver und zudem weniger effektiv, denn erstere kann bei Zimmertemperatur gewonnen werden und ohne große Energieverschwendung stattfinden. Außerdem sind der benötigte Kohlenstoff und Kupfer leicht zu besorgen und nicht teuer.

Für dieses Verfahren spricht zudem die Tatsache, dass erneuerbare Energieproduktionen davon profitieren könnten, da sich im Überschuss produzierte Elektrizität in Ethanol speichern ließe und so Engpässe überbrückt werden könnten.

Weitere Untersuchungen der Wissenschaftler werden zeigen, ob die Methode wirklich im großen Stil eingesetzt werden kann.