Lässt Computerlicht Deine Haut altern?
Längst ist erwiesen, dass unsere Haut durch die UV-Strahlen der Sonne schneller altert. Eine schlechte Nachricht für Smartphone- und Computer-Nutzer: Forschern zufolge fördert aber auch sogenanntes „Blaues Licht“ den Alterungsprozess.
Das Blaue Licht kennt die Physik als hochenergetisches sichtbares Licht, das im Sonnenspektrum direkt neben der unsichtbaren Ultraviolett-Strahlung liegt. In der Natur wird es breit gestreut und sorgt unter anderem dafür, dass uns der Himmel blau erscheint.
Doch nicht nur die Sonne gibt das „High Energy Visible Light“ (HEVL) ab: Fachbildschirme, wie sie in Laptops, Tablet-PCs und Smartphones verbaut sind, generieren ebenfalls Blaues Licht.
Studien belegen Schäden durch HEV-Licht
Wie die HEV-Strahlung – die uns unmittelbar und aus kürzester Distanz erreicht – langfristig auf den Menschen wirkt, ist noch nicht hinreichend erforscht. Schließlich ist die Technik dahinter vergleichsweise jung. Allerdings warnen Experten heute schon vor dem exzessivem Gebrauch von Mobilgeräten. Sie verweisen auf Studienergebnisse der „University of New Mexico“ oder der Forschungsgruppe des Pharmakonzerns Lipo Chemicals.
In den Untersuchungen stellten Wissenschaftler fest, dass das Blaue Licht die Bildung freier Radikale auslösen kann. Dabei handelt es sich um unkontrollierte, instabile Sauerstoffmoleküle, in deren chemischer Struktur ein Elektron fehlt.
Auf der Suche nach einem passenden Elementarteilchen schädigen sie Hautzellen. Dadurch sind die Zellen nicht mehr im Stande, Wasser zu speichern und flexibles Bindegewebe zu bilden. Stattdessen trocknet die Haut aus, altert und wird faltig. Mitunter rufen freie Radikale zudem Hauterkrankungen wie Akne oder ungleichmäßige Pigmentationen hervor.
Was tun gegen freie Radikale?
Selbst wenn der letzte wissenschaftliche Beleg noch fehlt, ist es nach aktuellem Kenntnisstand also zumindest wahrscheinlich, dass das künstliche Licht moderner Bildschirme unsere Haut schädigt. Deswegen auf das Smartphone oder den Computer zu verzichten, scheint in unserer digitalen Welt jedoch kaum machbar oder mit Blick auf computerisierte Arbeitsplätze sogar undenkbar zu sein. Zwingend nötig ist es ohnehin nicht, denn es gibt ein paar Möglichkeiten, sich vor Blauem Licht zu schützen.
Beispielsweise kann man Displayfilter nutzen, die das HEV-Licht absorbieren. Diese Filter sind sowohl für Mobilgeräte als auch für Monitore und Fernseher erhältlich.
Sinnvoll ist es ebenso, eine App wie „F.lux“ zu installieren. Programme dieser Art sieben das Blaulicht heraus. Auf iPhones reduziert alternativ die „Night Shift“-Funktion die Blautöne der Anzeige.
Außerdem wirkt eine gesunde Ernährung mit reichlich Antioxidantien den freien Radikalen entgegen. Dazu zählen Vitamine, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe, die unser Immunsystem stärken. Sie binden die Sauerstoffmoleküle und neutralisieren sie. Lebensmittel mit vielen Antioxidantien sind beispielsweise Tomaten, Kartoffeln und Brokkoli.
Verschiedene Kosmetikfirmen arbeiten zudem daran Filter zu entwickeln, die nicht nur Schutz vor UV-Strahlung bieten, sondern auch vor der blauen Wellenlänge.