Good News of the Month
Wir finden, es wird mal wieder Zeit für eine Menge guter Neuigkeiten! Diesen Monat drehen sich unsere „Good News” unter anderem um Sonnencreme aus Blütenpollen, Shampoos, die in Seife verpackt sind und die Verabschiedung des Lieferkettengesetzes.
Zahl der Vegetarier:innen und Veganer:innen verdoppelt
Immer mehr Menschen verzichten auf Fleisch beziehungsweise tierische Inhaltsstoffe. Das zeigt der kürzlich vorgestellte Ernährungsreport des „Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaf“ (BMEL). Demnach hat sich der Anteil derjenigen, die sich vegetarisch oder vegan ernähren während der Corona-Pandemie sogar verdoppelt: Ganze zehn Prozent der Befragten gaben an, sich vegetarisch zu ernähren, zwei Prozent verfolgen einen veganen Lebensstil. Als Kaufgrund für vegane oder vegetarische Produkte war für 71 Prozent die Neugierde ausschlaggebend, für 59 Prozent spielt das Tierwohl eine entscheidende Rolle. Etwa jede:r Zweite nannte die Auswirkung auf das Klima als Grund.
Beerenschalen aus Spargelabfällen
Die Spargelsaison neigt sich so langsam dem Ende zu, doch wie in jedem Jahr, ist in den letzten drei Monaten maximal ein Drittel der Ernte auf unseren Tellern gelandet. Der Rest verschwindet meist im Müll, weil er zu krumm, zu fleckig oder zu lang ist. Eine Spargelunternehmerin aus Bayern möchte das ändern. In Zusammenarbeit mit der „Hochschule München“ hat sie deshalb ein Projekt angestoßen, bei dem die Spargelfasern zur Karton- und Papierherstellung verwendet werden. Daraus können wiederum Beerenschalen hergestellt und Holzfasern gespart werden. Wann die Schalen im Handel erhältlich sein werden, ist noch unklar. Wir freuen uns trotzdem schon auf die erste Erdbeersaison mit Spargelschalen.
Shampoo in auflösbaren Verpackungen
Immer mehr Menschen steigen auf feste Shampoos um. Allerdings wird die Mehrheit der Duschprodukte immer noch in Plastikverpackungen verkauft, wodurch jährlich Tausende Tonnen Plastikmüll anfallen. Die Produktdesignerin Jonna Breitenhuber möchte das ändern – und zwar mit einer Verpackung aus Seife. Das Gemisch aus Wasser, Öl und Kernseifenspänen soll sich nach der Nutzung des eigentlichen Produkts selbst mit Wasser in Schaum auflösen und anschließend als Wasch- oder Putzmittel genutzt werden können. Bereits ab nächstem Jahr soll es die Produkte zu kaufen geben, wir freuen uns drauf!
Sonnencreme aus Blütenpollen
Und noch eine innovative gute Neuigkeit: Beim Bundeswettbewerb „Jugend forscht” haben zwei Geschwister eine Idee präsentiert, wie wir unsere Haut vor schädlichen UV-Strahlen schützen können – und zwar mit Blütenpollen. Die Idee dahinter: Auch Blütenpollen müssen sich vor der Sonnenstrahlung schützen, weil das Erbgut sonst beschädigt werden könnte. Also stellten die Schüler:innen aus den Extrakten der Pollen eine wasserfeste Creme her und testeten diese an Pflanzenblättern. Das Ergebnis: Die Wirkung war ähnlich gut wie bei einem Sonnenschutzspray mit Lichtschutzfaktor 30. Die Geschwister wollen ihre Produkte nun gemeinsam mit einem Unternehmen auf den Markt bringen. Vom „Bundeslandwirtschaftsministerium” gabs den Sonderpreis für „Nachwachsende Rohstoffe”.
Mobilfunkanbieter führen Umwelt-Ranking für Smartphones ein
Die Produktion von Smartphones gilt als nicht besonders umweltfreundlich. Deswegen wollen Mobilfunkanbieter wie die „Deutsche Telekom“, „Telefónica“ und „Vodafone“ Smartphones künftig danach bewerten, wie klimaverträglich neue Modelle entwickelt wurden und wie einfach sie zu reparieren sind. Außerdem sollen Aspekte wie die Langlebigkeit, Recyclefähigkeit und Ressourcenschonung bewertet werden. Der Haken: Die Bewertung basiert auf Herstellerdaten und bisher kooperieren nur etwa zwölf Hersteller, unter anderem „Lenovo“, „OnePlus“ und „Samsung“. „Apple“, „Sony“ und „Google“ fehlen. Hoffentlich erkennen auch noch diese Unternehmen, dass es langsam Zeit für Transparenz wird!
Bundestag verabschiedet Lieferkettengesetz
Nach langem Hin und Her hat der Bundestag endlich ein Lieferkettengesetz verabschiedet. Demnach sind deutsche Konzerne mit mehr als 3.000 Mitarbeitenden ab 2023 verpflichtet, gegen Menschenrechtsverstöße und Umweltvergehen vorzugehen. Ansonsten drohen Bußgelder. Ab 2024 sollen auch Unternehmen mit mehr als 1.000 Beschäftigten in die Pflicht genommen werden. Mit dem Gesetz soll Kinder- und Zwangsarbeit ein Ende gesetzt und der Umweltschutz stärker in den Fokus gesetzt werden. Kritiker:innen bemängeln unter anderem, dass das Gesetz zu wenige Unternehmen umfasse und zu viele Ausnahmen bei den Sorgfaltspflichten ermögliche. Aber ein erster Schritt in die richtige Richtung sei immerhin getan!