Mascara im Ökotest

Giftiges Arsen gefunden – Auch Mineralöl ist ein Problem

18. Feb. 2021 von

Augen auf beim Mascarakauf: Denn die Wimperntuschen im Ökotest haben ein Problem mit giftigem Arsen. Außerdem sind die Tester auf Mineralöl und bedenkliche Konservierer gestoßen. Die Folge: Von acht Mascaras im Test raten sie dringend ab.

  • Von 18 Mascaras im Test können sie nur sechs mit "sehr gut" empfehlen.
  • Knapp die Hälfte der überprüften Wimperntuschen fällt durch. Ihre Inhaltsstoffe enttäuschen auf ganzer Linie.
  • Besonders bedenklich: In zwei Mascaras im Test haben die Tester hochgiftiges Arsen gefunden.

Wimperntusche gehört für 56 Prozent der deutschen Frauen über 16 Jahren zu den drei wichtigsten Utensilien im Schminkkoffer. Das zeigt eine Statista-Umfrage von 2019. Mascara landet auf Platz eins der Rangliste, gefolgt von Make-up und Lippenstift mit jeweils 33 Prozent.

Mascara-Test: Acht Wimperntuschen fallen durch

Die erste Wimperntusche kam vor rund 100 Jahren auf den Markt. Sie bestand aus Kohlestaub und Vaseline – seither verändern sich die Rezepturen ständig. Ökotest testet die Topseller deshalb regelmäßig: Dieses Mal haben sie 18 schwarze Mascaras eingekauft, die alle mehr Volumen für die Wimpern versprechen und nicht als wasserfest ausgelobt sind.

Fazit: Das lief schon mal besser. 2019 war ein Großteil der Mascaras im Test in Ordnung. Doch dieses Mal fällt fast die Hälfte der Produkte durch: Sieben Wimperntuschen sind "ungenügend", eine schneidet mit "mangelhaft" ab. Es gibt aber auch Produkte, die sie guten Gewissens empfehlen können. Denn sechs Mascaras bewerten sie mit "sehr gut". Was sind die Gründe für diese durchwachsenen Testergebnisse?

Diese Mascaras erhielten von Ökotest die Note „sehr gut“

Hochgiftiges Arsen in zwei Mascaras im Test

Für die schwarze Farbe der getesteten Mascaras setzen die Hersteller meistens auf schwarzes Eisenoxid. Zur Herstellung von Eisenoxid werden eisenhaltige Ausgangsstoffe eingesetzt, die aus der Natur stammen. Diese können mit Schwermetallen oder Elementen verunreinigt sein, die natürlicherweise in der Erdkruste und im Boden vorkommen.

Ökotest hat alle Mascaras im Test auf solche Elemente analysieren lassen. Das Ergebnis: In zwei Wimperntuschen fanden sich erhöhte Mengen an Arsen. Arsen ist hochgiftig und krebserregend. Die EU verbietet das Schwermetall grundsätzlich in Kosmetik, toleriert es allerdings in Mengen, die in der Herstellung als "technisch nicht vermeidbar" gelten.

Was technisch vermeidbar ist und was nicht – dafür hat das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) Richtwerte ermittelt, an denen die Tester sich orientiert haben. Beide getesteten Mascaras liegen oberhalb dieser Schwelle. Auffällig: Unter den zwei betroffenen Produkten ist eine Naturkosmetikmarke.

Mineralöl in einigen Wimperntuschen im Test

Neben Eisenoxid enthalten viele Mascaras Paraffine. Das Problem: Diese synthetischen Fette sind aus Erdöl hergestellt und können, wenn sie nicht gut aufgereinigt sind, mit aromatischen Mineralölkohlenwasserstoffen (MOAH) belastet sein.

Zu ihnen können auch krebserregende Substanzen gehören. Ärgerlich, dass das beauftrage Labor MOAH in insgesamt sieben Mascaras im Test nachgewiesen hat.

Konservierer mit unerwünschten Nebenwirkungen

Weil Mascara täglich mit den Wimpern in Berührung kommt, muss die Konservierung der Produkte besonders wirkungsvoll sein – denn das Bürstchen trägt über den Wimpernkontakt immer wieder Keime in die Emulsion. Gerade in der Nähe der Augenschleimhaut ist aber eine besondere Verträglichkeit gefragt und in diesem Punkt haben sie an zahlreichen Wimperntuschen im Test etwas auszusetzen.

  • Eine Mascara im Test enthält den Konservierungsstoff Propylparaben. Dieser steht im Verdacht, wie ein Hormon zu wirken.
  • Das gleiche gilt für Butylhydroxytoluol (BHT), das als Antioxidans in drei Produkten steckt. Tierversuche gaben Hinweise, dass BHT die Schilddrüsenfunktion beeinträchtigt.

Diese Mascaras erhielten von Ökotest die Note „ungenügend“

Mascara-Test: Allergieauslösende Stoffe gefunden

Bei zwei weiteren Problemstoffen konnten die Tester nur vermuten, dass sie mit der Konservierung in Verbindung stehen:

  • Das beauftragte Labor hat in einer Wimperntusche Formaldehyd/-abspalter nachgewiesen. Formaldehyd gilt als Kontaktallergen und reizt schon in geringen Mengen die Schleimhäute.
  • Ebenfalls allergieauslösend können halogenorganische Verbindungen sein, die in einer Mascara im Test stecken. Diese Stoffe werden ebenso wie Formaldehyd/-abspalter als Konservierungsstoffe eingesetzt. Allerdings erlaubt die Analysenmethode keine Aussage darüber, um welche halogenorganische Verbindung es sich konkret handelt.

Zur Erklärung: Auf den Verpackungen der beiden oben genannten Produkte sind diese Stoffe nicht deklariert. Daher ist es ist denkbar, dass sie aus der Konservierung der Rohstoffe stammen.

Tipps: So findest Du die passende Mascara

Das Angebot an Wimperntusche ist beachtlich. Mit diesen Tipps findest Du die richtige Tusche für Deine Wimpern:

  1. Je dickflüssiger eine Mascaraemulsion, desto mehr Volumen liefert sie. Auch die Bürstchen spielen eine Rolle: Längere Borsten bringen mehr Mascara und damit mehr Volumen in den Wimpernkranz.
  2. Manche Produkte erzeugen eine zusätzliche Verlängerung durch Microfasern, die sich ans Wimpernende lagern. Kontaktlinsenträgerinnen sollten jedoch vorsichtig sein: Denn die Fasern können unter die Linsen rutschen und die Augen irritieren.
  3. In Mascara-Bürstchen sammeln sich mit der Zeit Keime an. Angebrochene Röhrchen sollten Sie deshalb nach spätestens sechs Monaten entsorgen.

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