Farbstoff aus toten Schildläusen – diese Produkte enthalten ihn
Zerquetschte Läuse in Essen und Lippenstift? Das klingt wenig appetitlich. Der rote Farbstoff aus toten Schildläusen – Karmin – ist jedoch Bestandteil vieler Industrieprodukte. Bei einigen Menschen kann er schwere allergische Reaktionen auslösen.
Karmin: Rote Farbe aus Läusen
Das rote Pigment wird durch das Quetschen und Auskochen weiblicher Kochenilleläuse (Nopal-Schildläuse) gewonnen. Für nur 450 Gramm des roten Farbstoffs müssen rund 70.000 der Insekten getötet werden. Die weiblichen Läuse werden dafür extra gezüchtet.
Wo steckt Karmin drin?
Der rote Farbstoff wird in der Kosmetik- und Lebensmittelindustrie eingesetzt. Viele rot eingefärbte Produkte – von Süßigkeiten, über Getränke und Limonaden bis hin zu Lippenstiften, Lidschatten und Shampoos enthalten Karmin. Auf der Inhaltsstoffliste findet man die rote Farbe aus Läusen oft unter der Bezeichnung E 120, CI 75470 oder „echtes Karmin“.
Geläufig sind auch die Bezeichnungen Karmin, Carmine, Cochinille, Cochineal oder Karminsäure.
Echtes Karmin (E 120) in Lebensmitteln: Allergische Reaktionen möglich
Da Karmin aus toten Tieren besteht, ist der Farbstoff für vegan lebende Menschen ein No-Go. Doch der Farbstoff ist nicht nur für Tierliebhaber problematisch. Denn: Karmin kann in Lebensmitteln allergische Reaktionen auslösen – besonders bei Menschen, die empfindlich auf Aspirin oder Benzoesäure (E 210) reagieren. Meist sind die Atemwegsprobleme und die Hautauschläge mögliche Reaktionen auf Karmin.
Welche Alternativen gibt es?
Roter Farbstoff kann sehr gut aus Pflanzen gewonnen werden zum Beispiel aus der Alkannawurzel oder aus Rote Beete-Saft. Daneben gibt es Karmin aus synthetischer Herstellung, welches man an der Nummer E 124 erkennt.
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