Shampoo ohne Silikone im Test

Diese silikonfreien Shampoos empfiehlt Ökotest

20. Mai 2019 von

Sind silikonfreie Shampoos auch frei von Schadstoffen? Im Test fallen 7 von 41 Produkten unter anderem wegen problematischer Duftstoffe, Konservierer und umweltbelastender Kunststoffbestandteile durch. Mehr als die Hälfte können die Forscher von Ökotest aber empfehlen.

Seit Jahren setzt die Kosmetikindustrie gegen sprödes Haar Silikone in Shampoos ein. Denn die Haare wirken dadurch glatter und geschmeidiger. Mittlerweile gibt es neben silikonfreier Naturkosmetik aber auch viele konventionelle Shampoos, die ohne auskommen.

Shampoo ohne Silikone im Test: Haarpflege ohne Silikon im Vergleich

Denn die Wäsche mit silikonhaltigem Shampoo kann zum einen über die Zeit zu lasch wirkenden Haaren führen. Vor allem aber gilt Silikon als ungünstig für die Umwelt. Denn über silikonhaltige Kosmetik gelangt es ins Abwasser, so auch in unsere Gewässer und über Klärschlamm in den Boden.

Silikone und Silikonöle wie Dimethicon gehören zudem zu den biologisch schwer abbaubaren Kunststoffverbindungen. Der Einsatz einiger in dieser Hinsicht besonders kritischer Silikone ist deshalb ab 2020 europaweit in abwaschbarer Kosmetik beschränkt.

Viele silikonfreie Produkte im Test zu empfehlen

Im Test: Ökotest hat 41 Shampoos getestet, darunter 14 als Naturkosmetik zertifizierte Produkte. Das sie silikonfrei sind, steht teilweise auf der Verpackung, manchmal verrät es nur die Zutatenliste. Die Tester haben die Shampoos von Laboren auf Problemstoffe analysieren lassen. Zudem haben sie ihre Zutatenliste auf andere Kunststoffbestandteile überprüft, die ebenfalls die Umwelt belasten können.

Das Ergebnis: Mehr als die Hälfte der Shampoos kann Ökotest mit „sehr gut“ oder gut“ empfehlen. Darunter vor allem die getestete Naturkosmetik, wie von Alverde oder Lavera.

Das Volumen Shampoo von Alverde bekam ein „sehr gut“.

Allerdings floppen auch sieben Shampoos im Test mit „mangelhaft“ oder „ungenügend“. Der Rest landet irgendwo im Mittelfeld. An den nicht empfehlenswerten Shampoo bemängeln die Forscher vor allem enthaltene Polyethylenglycole und chemische Verwandte (PEG), problematische Konservierungs- und Duftstoffe sowie Kunststoffe.

Erhielt ein „ungenügend“: das Pantene Pro-V-Volumen Pur Shampoo

Umweltproblem: Kunststoffe in Haarshampoos

23 der getesteten Shampoos enthalten PEG. Sie können die Haut durchlässiger machen für körperfremde Stoffe.

Zwölf der getesteten Shampoos wertet Ökotest wegen anderer Kunststoffverbindungen ab. In ihnen stecken Carbomer und Polyquaterniumverbindungen, die wie Silikone Haare zum glänzen bringen sollen. Allerdings können auch diese Kunststoffe über das Abwasser zu einem Umweltproblem werden. Zudem gibt es Alternativen: etwa Weizenproteine oder Inulin aus der Chicoréewurzel.

An fünf „ungenügen­den“ Shampoos haben die Forscher von Ökotest be­sonders viel zu kritisieren. Vier davon enthalten problematische Konservierer. Das ist zum einem das starke Allergen Methylchloroisothiazolinon, abgekürzt CIT. Bei einem Shampoo sind zusätzlich noch Parabene deklariert, die im Verdacht stehen, wie ein Hormon zu wirken. An allen fünf „ungenügenden“ Shampoos bemängeln wir zudem enthaltene Duftstoffe. Lilial war beispielsweise im Tierversuch fortpflanzungsschädigend.

Starkes Allergen in einigen silikonfreien Shampoos

Im Guhl Intensiv Kräftigung Shampoo Bier steckt zudem Ethylhexyl Methoxycinnamat.

Die Substanz steht ebenfalls unter Verdacht, wie ein Hormon zu wirken und wird eigentlich als UV-Filter für Kopf und Haut eingesetzt. Die Industrie verwendet ihn aber auch, um zu verhindern, dass Sonnenstrahlen etwa den Duft oder die Farbe ihrer Kosmetik verändern. Das ist unnötig, viele andere Anbieter lösen es über die Art der Verpackung.

Der Tipp der Ökotest-Forscher: Viele Anbieter werben damit, dass ihr Shampoo silikonfrei ist. Wenn es nicht groß auf der Verpackung steht, erkennen Sie typische Silikone an den Bezeichnungen „Dimethicone“ und „Dimethiconol“.

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