Essensreste, Medikamente & Co.

Diese Dinge gehören nicht in den Abfluss!

17. Juli 2017 von

Die Aufbereitung unseres Abwassers wird immer aufwändiger und teurer. Denn bevor das Wasser geklärt zurück in die Flüsse und Seen geleitet werden darf, müssen alle Schadstoffe und sämtlicher Müll herausgefiltert werden. Was Du daher auf keinen Fall in die Toilette werfen solltest, erfährst Du hier.

Hygieneartikel

Feuchttücher, Tampons, Windeln sowie alle anderen Hygieneartikel haben nichts im Abwasser verloren. Sie zersetzen sich nicht im Wasser und verstopfen mit ihren Fasern die Rohre.

Außerdem müssen alle festen Abfälle im Klärwerk mühsam mit Rechen und Sieben aussortiert und über den Restmüll entsorgt werden. Das wird unnötig, wenn alle diesen Müll gleich zuhause in die Restmülltonne geben. Dasselbe gilt übrigens für Kondome.

Medikamente

Im Abwasser lösen sich die Medikamente in ihre Bestandteile auf. Die Wirkstoffe können von den Kläranlagen aber nicht aus dem Wasser gefiltert werden. Sie gelangen daher über das Grundwasser wieder in unser Trinkwasser. So belasten sie nicht nur die Umwelt, sondern auch unsere Gesundheit.

In Seen oder Flüssen konnten beispielsweise etwa 150 Wirkstoffe nachgewiesen werden, darunter Antibiotika, Schmerzmittel und Hormone. ​Medikamente können über den Restmüll entsorgt werden. Das „Bundesumweltamt“ empfiehlt jedoch sie in Apotheken oder Schadstoffsammelstellen abzugeben.

Zigarettenkippen

Klärwerke können nur einen Bruchteil der vielen chemischen Substanzen und Giftstoffe von Zigaretten herausfiltern. Der Rest landet in Gewässern und Grundwasser. Die Rückstände sind für uns ungesund, für Fische sind sie oft sogar tödlich. Zigarettenkippen müssen mit dem Restmüll entsorgt werden.

Katzenstreu

Auch Katzen- oder Nagereinstreu gehört nicht in den Abfluss. Das Streu verklumpt schnell und verstopft leicht die Rohre. Wer also keine Lust auf die Reparatur einer verstopften Toilette hat, nimmt am besten Abstand von dieser Idee.

Biologisch abbaubare Produkte kannst Du auf dem Kompost entsorgen. Der Rest kommt, am Besten in einem verschlossenen Beutel, in den Restmüll.

Essensreste

Reste von Nahrungsmitteln müssen über die Biotonne entsorgt werden. Das hat zum Beispiel bei Tee und Eierschalen praktische Gründe: Sie verstopfen unsere Abflüsse noch im Haus und können so hohe Kosten verursachen. Speisereste, die ins Klo geschüttet werden, erhöhen zudem den schädlichen Nährstoffgehalt des Abwassers und sorgen für einen größeren Aufwand bei der Abwasserreinigung.

Kein Mythos, sondern eine Tatsache ist auch, dass Essensreste, die im Abwasser landen, Ratten anlocken. Nicht in die Biotonne, sondern in den Hausmüll gehören Frittierfett und Speiseöl.

Chemikalien, Lacke, Dünger & Putzmittel

Sollte sich von selbst verstehen: Chemikalienreste, Lacke, Farben und Dünger dürfen nicht in den Abfluss. Je nach Kennzeichnung müssen diese Stoffe mit dem Sondermüll oder beim Recyclinghof entsorgt werden. Auch Reinigungsmittel wie chemische Rohrreiniger, Desinfektionsmittel, Toilettenbecken- und Spülkastensteine sind eine Belastung für Klärwerke und Gewässer.

Unser Tipp: Wenn Du biologisch abbaubare Produkte verwendest, kannst Du die Belastung durch Schadstoffe aus Putzmitteln gering halten. Übrigens solltest Du kein Putzwasser in einen Gully geben! Meist nimmt das Wasser, das in die Gullis gelangt, nicht den Umweg über die Kläranlage. Die Giftstoffe erreichen so ungefiltert unsere Gewässer.