Dein Konsum beeinflußt den Welthandel
Durch die anhaltende Rodung des Regenwaldes in Asien verschwindet der Lebensraum für die akut bedrohten Orang-Utans immer mehr. Auch die auf der indonesischen Insel Borneo lebenden Zwerg-Elefanten stehen kurz vor dem Aus. Wir sagen dir, was du dagegen tun kannst.
Palmöl - das größte Problem der Regenwaldbewohner
Orang-Utan ist die malayische Bezeichnung für “Waldmensch”. Wie der Name sagt, leben die Menschenaffen im Wald und dort vorzugsweise in den Baumkronen. Allerdings wird ihnen die Lebensgrundlage zunehmend entrissen, weil der Regenwald riesigen Palmöl-Plantagen weichen muss. Weil Palmöl vor allem auf dem europäischen Markt einen Boom erlebt, werden bestehende Plantage ständig vergrößert, was wiederum dem Lebensraum der Orang-Utans verkleinert. Dadurch finden sie weniger Nahrung und gehen hungrig in den Palmöl-Plantagen auf Futtersuche, wo sie von den Arbeiter gefangen und getötet werden. Orang-Utans gibt es nur noch auf zwei Insel Südostasiens. Man schätzt, dass es auf Borneo noch etwa 6.000, auf Sumatra gut 50.000 Exemplare gibt. Aber weil der Raubbau am Regenwald weiter voranschreitet, gehen die Zahlen immer mehr zurück.
Unerträgliches Leid der Borneo Zwerg-Elefanten
Die Arbeiter der Plantagen wollen die Früchte der Ölpalmen vor hungrigen Tieren schützen und legen deshalb Rattengift aus. Und so bot sich den Wildhütern des Gunung Rara-Waldreservats dann auch ein erschütterndes Bild, als sie letztes Jahr die Kadaver von 14 Zwerg-Elefanten auf dem Gebiet des staatlichen Holz- und Palmölkonzerns Yayasan Sabeh fanden. Die Borneo-Zwergelefanten sind eine seltene Unterart der Waldelefanten, von denen es höchstens noch 1.500 Tiere gibt – fast alle davon in Sabah.
Die malayischen Politiker sind dabei, auch noch die letzten Regenwaldgebiete in den Bundesstaaten Sabah und Sarawak auf Borneo für Palmöl-Plantage zu opfern. Mit ihnen wird auch eine unglaubliche Fülle und Vielfalt an Tier- und Pflanzenarten, darunter Nashörner, Orang-Utans und auch Nasenaffen, unwiederbringlich vernichtet.
Unser Konsum beeinflußt den Welthandel
Es beginnt bereits morgens bei der Zubereitung des Frühstücks. Jeder sollte sich bewußt sein, dass er durch seinen Konsum, maßgeblich Einfluss auf den Welthandel, den Regenwald und seine Bewohner nimmt. Die meisten wissen jedoch nicht, dass uns Palmöl auf Schritt und Tritt begleitet und in mehr als 50 Prozent aller Lebensmittel und Kosmetika enthalten ist. Erschreckend ist auch, dass selbst vermeintlich harmlose Artikel wie Backwaren, Müsli oder Rosinen betroffen sind. Und täglich kommen neue Produkte dazu.
Wenn wir es nicht schaffen, einen anderen Weg einzuschlagen, werden auch die letzten Zwerg-Elefanten und Orang-Utans bald keinen Lebensraum mehr haben.
Jetzt handeln – gemeinsam Druck auf Unternehmen erhöhen
Hersteller sind nicht verpflichtet, Palmöl als solches zu deklarieren. In Lebensmitteln findet man es häufig unter der Bezeichnung „pflanzliches Öl“ oder „vegetabiles Fett“, auf der Verpackung von Kosmetika werden Begriffe wie Sodium Lauryl Sulfoacetate, Cetyl Palmitate oder Elaeis guineensis verwendet. Für Konsumenten ist es jedoch kaum nachvollziehbar, welches Produkt Palmöl enthält.
Dabei geht es ganz einfach: die Codecheck-App zeigt nach dem Strichcode-Scan in Sekundenbruchteilen an, ob ein Produkt Palmöl enthält oder nicht und schlägt gleichzeitig gesündere bzw. umweltgerechtere Produkte vor.