Das machen Gänsebraten, Fondue Chinoise & Co. mit unserem Körper
Die Familie kommt zusammen und man genießt gemeinsam ein aufwändig gekochtes, zugleich aber schweres Festmahl. Danach fühlen wir uns regelrecht vollgefressen, weil das fettige Essen lange und schwer im Magen liegt.
„Der eigentliche Sinn des Essens beginnt erst im Magen.“ Über diesen Satz ist die Redaktion bei der Recherche gestolpert und fand ihn recht passend für die Einleitung: Wir sollten darüber nachdenken, denn unsere Gesellschaft kümmert sich deutlich mehr um sämtliche vorhergehenden Geschehnisse, die mit einer Mahlzeit in Verbindung stehen: Rezepte suchen, Einkaufen, Vorbereiten, Kochen… und – natürlich – Genuss. Deshalb ist es Zeit, die Verdauung genauer unter die Lupe zu nehmen.
Unterschiedliche Verdauungszeiten
Wie lange bleibt ein Salat im Magen? Welche Zeit benötigt fettreiches Fleisch oder eine Portion Spaghetti, um vollends zu verdauen? Das sind Nahrungsmittel, die für viele von uns „normal“ sind. An Weihnachten geht’s dann oftmals noch eine Spur fettreicher zu, doch dazu weiter unten mehr.
Entscheidend ist die Kombination von Nährstoffen bei der Verdauung. Je nachdem, wie Kohlenhydrate, Eiweiße und Fette kombiniert werden, unterscheiden sich auch die Verdauungszeiten. Ganz allgemein gesagt, werden einfache Kohlenhydrate schnell verdaut.
Eiweiße brauchen am längsten und Fette liegen von der Verdauungszeit her dazwischen. Ganz konkrete Zahlen gibt es gemäß der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung nicht, allgemein kann man jedoch sagen, dass Kohlenhydrate (Spaghetti ohne Sauce) zwei bis drei Stunden Verdauungszeit benötigen.
Wenn man Tomatensauce an die Spaghetti gibt, dauert die Verdauung bereits länger. Sehr fettiges Fleisch bleibt bis zu sieben oder acht Stunden im Magen. Wasser ist vergleichsweise sehr schnell verdaut: Nach 10 Minuten hat unser Magen ¼ Liter Wasser verarbeitet.
Bewegung und frische Luft gegen Müdigkeit
Wenn die gekaute Nahrung im Magen eintrifft, macht sich die Verdauung sofort mittels dem Blutkreislauf an die Arbeit. Jede Menge Blut pumpt durch die Verdauungsorgane – Blut, welches dann dem Gehirn zum schnellen Denken fehlt. Deshalb fühlen wir uns oft nachmittags im Büro müde, wenn wir einen schweren Lunch zu uns genommen haben.
Dasselbe gilt für üppige Weihnachtsmahlzeiten, die lange im Magen liegen. In erster Linie hilft Bewegung an der frischen Luft gegen die vorherrschende Müdigkeit, da ein Spaziergang den Sauerstofftransport anregt. Eine etwas unschöne Nebenerscheinung von gewissen Nährstoffen und Alkohol ist, dass oftmals Blähungen auftreten.
Das kann einerseits von einer ungünstigen Reihenfolge herrühren (z.B. verdauen Früchte schneller als Fleisch), oder weil Bakterien das gegessene Fleisch, Zwiebeln & Co. im Darm zersetzen und dabei Gase freisetzen.
Schwierigkeiten bei der Verdauung
Wundermittel Nummer eins bei Blähungen und Verdauungsbeschwerden ist Fenchel. Aber auch Artischockenextrakt oder Anis und Kümmel helfen bei übermäßigem Wind. Wie wunderweib.de schreibt, hilft es, bei Magenbeschwerden Nüsse zu Kauen, die dann die überschüssige Magensäure binden. Vor allem Mandeln sind basisch und helfen, den Körper zu entsäuern. Klingt alles nicht so toll, oder? Trotzdem werden wir auch dieses Jahr wieder zu viel Essen, obwohl es nicht gut für uns ist.
Vielleicht kannst du aber etwas entgegenwirken, indem du auf die Kombination deiner Lebensmittel achtest: Fettige, eiweißhaltige und ballaststoffreiche Nahrungsmittel liegen lange im Magen. Wenn du also zum Beispiel nur Weizentortillas essen würdest, hättest du nach spätestens drei Stunden wieder Hunger. Wenn du deine (Vollkorn-)Tortillas hingegen mit leichtem Eiweiß und Fett kombinierst, bleibst du länger satt und isst so über den Tag verteilt weniger.
Weihnachtsessen: Eine Alternative
Mach dir vielleicht auch ein paar Gedanken dazu, dass die fett- und fleischhaltigen Mahlzeiten, die du an Weihnachten verzehren wirst, teilweise bis zu sieben Stunden in den Mägen liegen könnten. Versuch herauszufinden, ob es für dich und deinen Körper besser ist, mehrere kleine Mahlzeiten einzunehmen, die nach wenigen Stunden wieder verdaut sind, oder ob du doch die „eine“ große Mahlzeit verputzen möchtest. Vielleicht darf’s ja zur Abwechslung ein leichtes Weihnachtsmahl sein.