Bärlauch: Das aromatische und gesunde Wildkraut hat jetzt wieder Saison
Im März lockt die Sonne die jungen Triebe des Bärlauchs aus der Erde. Teppichartig bedecken die duftenden Pflanzen bevorzugt feuchte und halbschattige Böden in Wäldern und Gärten.
Bärlauch-Saison
Bärlauch ist ein Zwiebelgewächs mit sternförmig angeordneten, glänzenden Blättern. Seit einigen Jahren liegt die krautige Gewürzpflanze im Trend: Während seiner kurzen Erntezeit findet man Bärlauch auf sämtlichen Speisekarten ebenso wie in der heimischen Küche. Geschmacklich ist er mit dem Knoblauch verwandt, liegt aber von der Intensivität her zwischen letzterem und Schnittlauch.
Man könnte Bärlauch als ‚Business-Knoblauch‘ bezeichnen, da die Aromastoffe weit schneller abgebaut werden. Während der als nicht wirklich salonfähig erachtete Knoblauchgeruch oftmals mehrere Tage lang über den Atem und die Poren der Haut abgesondert wird, „baut sich das ätherische Bärlauch-Öl schnell über Haut und Atem ab, so dass man eigentlich nur beim Essen nach Knoblauch stinkt“ (Prof. Hademar Bankhofer, Gesundheitsmagazin vitafil).
Gesammelt oder geerntet werden kann Bärlauch von etwa Mitte März an bis etwa Mitte April, wenn er anfängt, zu blühen. Die jungen Blätter sind geschmacklich am angenehmsten. Ab der Blütezeit ist der Geschmack zu intensiv, und die Blätter haben oftmals bereits gelbe Ränder.
Heilkräfte
Bereits im Mittelalter wusste man um die positiven Wirkungen der so genannten ‚Hexenzwiebel‘ auf Gesundheit und Wohlbefinden. Die Vitamin C- und mineralstoffhaltige Pflanze reinigt Blut und Darm, senkt Blutdruck und Cholesterinwerte, stärkt das Immunsystem und den Kreislaufregeneriert die Darmflora und fördert die Durchblutung.
Bärlauch sammeln
Beim Bärlauchsammeln ist Vorsicht angebracht. Die Blätter ähneln den denen des Maiglöckchens und der Herbstzeitlosen. Beide Doppelgänger sind hochgiftig. Eindeutig zu unterscheiden sind die drei Pflanzen anhand des Geruchs der Blätter, der Blatteigenschaften und an den Blüten. Während Bärlauchblätter einen milden bis starken Knoblauchgeruch verströmen, sind die Blätter von Maiglöckchen und Herbstzeitlosen geruchlos.
Bärlauchblätter sind weich, wachsen einzeln aus dem Boden und haben einen dünnen Blattstiel. Maiglöckchenblätter hingegen sind fest, jeweils zwei Blätter wachsen paarweise an einem aus dem Boden ragenden Stängel. Die Blätter der Herbstzeitlosen haben keinen Blattstiel und wachsen zu mehreren aus einem Stängel, wobei die größeren Blätter die kleineren umhüllen.
Aus der Bärlauchblüte ragen mehrere weiße und sternförmige Blüten nach oben. Bei Maiglöckchen hängen weiße, glockenblumenartige Blüten traubenartig am Blütenstiel. Die Herbstzeitlose blüht violett und, wie der Name schon sagt, im Herbst. In Wäldern und Parks sollte darauf geachtet werden, dass die Sammelfläche nicht in der Nähe stark befahrener Straßen liegt oder als Hundeklo genutzt wird.
Bärlauch im eigenen Garten
Bärlauchfans, die keinen „Allium ursinum“ (für Bären geeigneter Knoblauch) im Garten haben, können leicht Abhilfe schaffen: Die genügsame Pflanze stellt keinerlei Ansprüche an Bodenbeschaffenheit, Lichtverhältnisse oder gärtnerisches Können und vermehrt sich wie Unkraut. Bärlauchzwiebeln werden im Herbst gesetzt, ebenso wie alle anderen Frühblüher. Alternativ kann man aber auch die meist nur im Frühjahr erhältlichen Bärlauchpflanzen verwenden.
Auf mindestens einem Quadratmeter nicht oder nur spärlich bewachsenem Boden werden nun entweder die Wurzeln und Zwiebeln der Bärlauchpflanze oder die Bärlauchzwiebeln ca. fünf Zentimeter unterhalb der Erdoberfläche eingegraben. Wer Zwiebeln setzt, sollte immer etwa fünf Stück als Gruppe platzieren. Zwischen den Pflanzen oder Zwiebelgruppen sollten etwa 20 Zentimeter Platz gelassen werden. Während man sich um die mit festgedrückter Erde bedeckten Zwiebeln nicht weiter kümmern muss, sollten die Pflanzen noch ein paarmal gewässert werden, um ihnen das Wurzeln zu erleichtern. Von Jahr zu Jahr breitet sich nun der Bärlauch weiter aus.
Verwendung
Bärlauch sollte frisch verwendet werden, da er durch Erhitzen oder Trocknen den größten Teil seines Aromas verliert. Nach dem Pflücken werden die Blätter in handwarmem Wasser sorgfältig gewaschen (evtl. befinden sich Fuchsbandwurm-Erreger daran) und trocken geschüttelt. Für einige Tage haltbar machen lässt sich der „wilde Knoblauch“, indem die frischen Blätter zusammen mit ein paar Tropfen Wasser in einen Tiefkühlbeutel gegeben werden. Dieser wird aufgeblasen und luftdicht verschlossen. Im Kühlschrank gelagert bleiben die Blätter auf diese Weise mehrere Tage frisch. Bärlauch sollte stets von Hand geschnitten und niemals in den mixer gegeben werden. Da es einen hohen Anteil an ätherischen Ölen enthält, wird das mühsam geerntete Würzkraut bitter, wenn er mittels elektrischer Küchengeräte zerkleinert wird.
Bärlauchpesto
Für ein mittelgroßes Glas Bärlauchpesto brauchen wir:
- 500g Bärlauch
- 80g geröstete Pinienkerne (gemahlen)
- 80g geriebenen Parmesan
- 250ml Olivenöl
- 2 EL Zitronensaft
- Salz, Pfeffer (frisch gemahlen)
Nachdem wir den Bärlauch gewaschen und trocken geschüttelt haben, schneiden wir die Blätter zuerst längs in ca. 1cm breite Streifen und anschließend quer in sehr dünne Streifen. Anschließend vermengen wir ihn mit Salz, Pfeffer, Parmesan gemahlenen Pinienkernen, Olivenöl und Zitronensaft zu einem sämigen Pesto. Dieses füllen wir in ein sauberes Glas, das wir zuvor mit kochendem Wasser ausgespült haben, und bedecken es mit einem Schuss Olivenöl. Das Pesto ist im Kühlschrank mehrere Wochen lang haltbar.
Bärlauch-Produkte auf Codecheck.info:
Quellen:
http://www.kraeuterfrau.ch/archiv/baerlauch.html
http://www.vitafil.de/240/er-schmeckt-und-ist-so-gesund-barlauch-ist-ganz-gros-in-mode
http://lexikon.huettenhilfe.de/kraeuter/baerlauch/synonyme-und-namen.html
http://www.ichkoche.at/wie-unterscheidet-man-baerlauch-vom-maigkoeckchen-artikel-3107