Aluminium von Folie oder Schale kann in Grillgut gelangen
Sommer, Feierabend, Grillabend. Fleisch und Würste legen wir in die Grillschale, Fisch und Gemüse in Alufolie, und dann ab auf den Grill damit. Aber Achtung: Aluminium aus Folien kann schnell in gesundheitsgefährdenden Mengen in Lebensmittel übergehen.
Alufolien und -schalen sind praktisch: Sie eignen sich hervorragend für die Zubereitung von Grillgut aller Art, denn sie verhindern, dass Fett und Flüssigkeiten in den Grill tropfen, und sie ermöglichen das Garen von Lebensmitteln im Grill. Allerdings hat das Ganze einen Haken: Säure und Salz lösen Aluminiumionen aus der Folie, die dann in unsere Lebensmittel übergehen, oft in bedenklichen Mengen. Dies hat eine Untersuchung im Auftrag des NDR-Magazins „Markt“ ergeben. Und Aluminium steht seit längerem im Verdacht Krankheiten wie Brustkrebs und Alzheimer auszulösen.
Aluminiumaufnahme und die Grenzwerte
Die Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat eine tolerierbare Aufnahmemenge von einem Milligramm Aluminium pro Kilogramm Körpergewicht pro Woche festgelegt. Ein 60 Kilogramm schwerer Erwachsener sollte somit pro Tag nicht mehr als 8,6 Milligramm Aluminium aufnehmen. Da wir Aluminium aus verschiedenen Quellen, vor allem aus Lebensmitteln und Kosmetika aufnehmen, ist die Kontrolle der Tageshöchstdosis extrem schwierig, und wir sollten die Aufnahme unbedingt wo immer möglich vermeiden oder verringern.
Aluminium in Lebensmitteln
Laboruntersuchungen im Auftrag des NDR-Magazins „Markt“ haben ergeben, dass Aluminium aus Folien und Garschalen sehr schnell und in großen Mengen in Lebensmittel übergeht. So stieg beispielsweise der Aluminiumgehalt in Schinken, der zum Aufbewahren in Alufolie gewickelt wurde, um fast das hundertfache. Und in Alufolie gewickelter Spargel enthielt nach dem Garen im Ofen fast das vierzigfache an Aluminium. Die Experten erklärten diese hohen Anstiege mit dem hohen Salz- bzw. Säuregehalt in Schinken und Spargel. Das Problem dabei: Bereits mit einem halben Kilogramm Spargeln oder einigen Scheiben Schinken haben wir die Tageshöchstwerte erreicht.
Alternativen
Der Grillspaß soll uns aber nicht verdorben werden, denn es gibt zum Glück Alternativen in der Zubereitung. Hier die wichtigsten Tipps und Tricks:
- Salzhaltige Lebensmittel wie Wurst und Käse gehören weder für Aufbewahrung noch für Zubereitung in Alufolie. Warum nicht wieder Großmutters Aufbewahrungsmethode entstauben? Sie legte Lebensmittel in Glasschüsseln oder ähnliches Geschirr und deckte sie mit einem Teller ab.
- Säurehaltige Lebensmittel wie Tomaten, aber auch mit Zitronensaft beträufelter Fisch sollten ebenfalls nicht in Alufolie aufbewahrt oder gegart werden.
- Für Fisch eignen sich natürlich Fischgriller ganz besonders, aber auch Zubehör wie Grillgitter und Grillbretter z.B. aus Edelstahl machen Alufolien und –schalen überflüssig.
- Die Stiftung Warentest hat einen tollen Trick auf Lager: Käse, Gemüse oder Fisch lassen sich für die Zubereitung hervorragend in Bananenblätter – im asiatischen Supermarkt erhältlich – oder in Kohl-, Mangold-, Rhabarber- oder Weinblätter einpacken. Ausprobieren!
- Perfekte Alternativen zu Aluschalen sind Schalen aus Edelstahl oder Emaille, die sich nach Gebrauch ganz einfach im Geschirrspüler reinigen lassen. Das ist erst noch ökologischer und produziert weniger Abfall.
- Wer nicht ganz auf Alu-Grillschalen verzichten mag, sollte auf keinen Fall Salz oder Säure zugeben. Gewürzt wird erst am Tisch. Außerdem sollte das Fleisch nur kurz gegrillt werden.
Aluminiumaufnahme auch im Alltag verringern
Laut Experten und Verbraucherzentralen sollten wir die Belastung durch Aluminium ganz allgemein reduzieren. In Alufolie sollte auch im Ofen nicht oder nur selten gegart werden, Fertiggerichte aus Aluschalen sollte man meiden, Alu-Trinkflaschen schonend reinigen und nicht mehr verwenden, wenn sie beschädigt sind. Auf aluminiumhaltige Kosmetika wie Deos, Lippenstifte, Sonnenmilch und Zahnpasta sollte man verzichten. Und wer Medikamente nehmen muss, sollte den Arzt nach Aluminiumfreien Produkten fragen.