Achtung, so viel Zucker steckt in Ketchup
77 Millionen Tonnen Tomaten werden jedes Jahr weltweit allein für Ketchup geerntet. Neben Tomaten ist die Hauptzutat Zucker – und den verwenden die Hersteller alles andere als knapp.
Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt, höchstens 25 Gramm Zucker am Tag über verarbeitete Lebensmittel aufzunehmen. Das ist für uns Verbraucher leichter gesagt als getan, denn industriegefertigte Lebensmittel enthalten eine ungesunde Menge an Zucker. Der Blick auf die Zutatenliste allein hilft nicht, denn die Angaben müssen hoch- oder heruntergerechnet werden. Doch warum ist überall so viel Zucker enthalten?
Süßes verkauft sich
Zucker ist ein Geschmacksverstärker, sorgt für eine angenehme Textur der Speisen und verlängert in vielen Lebensmitteln die Haltbarkeit. Wir bevorzugen Süßes und gewöhnen uns schnell an Zucker in Speisen. Die Nahrungsmittelindustrie weiß das und kippt große Mengen von Industriezucker in verarbeitete Lebensmittel wie zum Beispiel Fruchtjoghurt. Doch nicht nur dort landet haufenweise Zucker. Eine der größten Zuckerfallen: Ketchup.
Ein Esslöffel = ein Stück Würfelzucker
Zwar unterscheidet sich der Zuckergehalt von Ketchup je nach Sorte und Hersteller. Im Durchschnitt aber bringt es jeder Esslöffel Ketchup auf ein ganzes Stück Würfelzucker. Hochgerechnet auf den Liter Ketchup macht das fast 90 Stück Würfelzucker, was nicht ganz dem Dreifachen von einem Liter Cola entspricht. Wobei wir fairerweise dazusagen, dass die wenigsten Menschen ein Glas Ketchup am Tag trinken. 3 Gläser Cola kommen da schon häufiger vor.
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Kraft Tomatenketchup hat zum Beispiel 21,5 Gramm Zucker auf 100 Gramm.
Heinz liegt mit 22,8 Gramm leicht darüber.
Fast 30 Gramm Zucker enthält der Hela Gewürzketchup.
Einige Sorten Bio-Ketchup kommen ohne viel Zuckerzusatz aus. Doch Vorsicht bei Zuckerersatzstoffen! Süßstoffe sind aus gesundheitlichen Gründen keine echte Alternative.
Zu viel Zucker, zu wenig Tomaten
Fun Fact: Weil in „Heinz“-Ketchup wohl zu wenig Tomaten enthalten sind, darf Heinz in Israel seit 2015 nicht mehr mit der Bezeichnung „Ketchup“ werben. Diese Entscheidung hat wahrscheinlich trotzdem wenig mit dem hohen Zuckergehalt, sondern mehr mit Lobbyarbeit des lokalen Konkurrenten von „Heinz“ zu tun.