Ab welchem Alter sind Anti-Aging-Produkte sinnvoll?
Gesunde und jugendliche Haut – das versprechen Anti-Falten-Produkte. Doch nicht immer machen Anti-Aging-Cremes und Co. Sinn. Denn unsere Haut hat im Lauf unseres Lebens verschiedene Bedürfnisse. Wir zeigen Dir, in welchem Alter, welche Produkte zur Gesundheit und Strahlkraft der Haut beitragen.
Ab wann altert die Haut?
Unsere Haut verliert ab einem Alter von rund 25 Jahren an Spannkraft, das heißt, unser Bindegewebe unter der obersten Hautschicht lässt nach. Zudem kann die Haut weniger Feuchtigkeit speichern. Dies können die ersten Wegbereiter kleiner Fältchen sein.
Hinzu kommen Umwelteinflüsse und individuelle Lebensumstände. Wer raucht, ungesund isst und sich wenig an der frischen Luft bewegt, begünstigt eine frühzeitige Hautalterung.
Für eine gesunde Haut „ernähre ich mich gesund, trinke reichlich Wasser oder Detox-Tee und meide die Sonne“, so der Münchner Beauty-Experte Dr. Stefan Duve. Der Dermatologe betreibt das „Haut- und Laserzentrum an der Oper“ in München.
Die richtige Anti-Aging-Pflege für jedes Alter
Natürliche Öle wie Argan-, Mandel- oder Jojobaöl sind in jedem Alter für eine reichhaltige und feuchtigkeitsspendende Hautpflege geeignet. Sie beugen Hauttrockenheit und daraus entstehenden Fältchen ganz sanft vor.
Spezielle Anti-Aging-Wirkstoffe wie Retinol, Hyalorun- oder AHASäure können zwar Fältchen mindern, werden aber nicht für jedes Alter empfohlen. Erfahre hier, wann welche Pflegeprodukte zu einer strahlenden und gesunden Haut beitragen.
Ab 20 Jahren
In diesen jungen Jahren können wir Falten sehr gut mit einer guten Feuchtigkeitscreme und einer gesunden Lebensweise entgegenwirken, so Duve.
Er empfiehlt in „Der Welt“ zur Faltenvorbeugung in den Zwanzigern neben einer reichhaltigen Feuchtigkeitspflege eine abwechslungsreiche Ernährung, eine ausreichende Trinkmenge und genügend Schlaf. Dies trage viel dazu bei, dass Falten erst später entstehen, so Duve. Er meint: Anti-Aging-Produkte sollten in den Zwanzigern noch nicht zum Einsatz kommen.
Auch der Dermatologe Dr. med. Hans-Ulrich Voigt vom Institut Kosmed in München vertritt diese Meinung gegenüber der „Brigitte“. Die junge Haut benötige noch keine ausgewiesenen Anti-Falten-Produkte. Wirkstoffe wie Retinol oder AHASäure können die Haut sogar empfindlich machen, warnt Voigt.
Hyaluronsäure sei hingegen ein toller Wirkstoff für die Twen-Jahre. Diese versorge die Haut mit sehr viel Feuchtigkeit, wodurch Falten vorgebeugt wird. Feuchtigkeitsspendende Augencremes seien ebenfalls zu empfehlen.
Ab 30 Jahren
Da die genetische Hautalterung in den Zwanzigern beginnt, sind je nach Hauttyp und Lebensstil ab 30 bereits erste leichte Alterungserscheinungen sichtbar.
Dies können beispielsweise kleine Fältchen an den seitlichen Augenpartien oder an den Unterlidern sein. Deshalb sollte die Pflege ab 30 noch reichhaltiger und feuchtigkeitsspendender sein. Laut Dr. Stefan Duve können ab 35 Jahren bereits die ersten Anti-Aging-Produkte verwendet werden.
Zur Reinigung der Haut sind seifenfreie Produkte oder die Oil-Cleansing-Methode sinnvoll. Sie trocknen die Haut weniger stark aus als Seifen. Zur Vorbeugung von Trockenheitsfältchen tragen regelmäßige Feuchtigkeitsmasken bei.
Ab 40 Jahren
Nun werden die Fältchen um die Augen immer ausgeprägter, auch an den seitlichen Wangen und um den Mund können sich erste Zeichen der Hautalterung zeigen. Auch wenn wir nun bereits stolz die ersten Lachfalten mit uns tragen dürfen, möchten wir den Prozess der Faltenbildung vielleicht noch etwas aufhalten.
Experten empfehlen Cremes mit integriertem hohen Lichtschutzfaktor von mindestens 30. Chemische Lichtschutzfilter lösen jedoch häufig Allergien aus und sind potenziell krebserregend. Deshalb seien physikalische UV-Filter wie Titandioxid und Zinkoxid zu bevorzugen, empfiehlt die Hautärztin Martina Kerscher im „Fokus“.
Gegen die Zeichen der Hautalterung eignen sich auch Produkte mit Antioxidantien. Diese schützen vor Zellschäden durch freie Radikale. Dazu gehören zum Beispiel Vitamin C und E, Polyphenole, Kinetin, Rotklee und Coffee-Berry.
Spezielle Anti-Aging-Seren enthalten diese Wirkstoffe in höherer Konzentration. Die Reinigung sollte auch in den Vierzigern besonders mild sein, um der Haut nicht unnötig Feuchtigkeit zu entziehen.
Ab 50 Jahren
Haben wir das fünfzigste Lebensjahr überschritten, zeigt die Haut immer deutlichere Spuren des Lachens, Weinens und Staunens unseres Lebens.
Die Fältchen werden mehr und auch tiefere Falten kommen hinzu, weiß Dr. Hans-Ulrich Voigt: „Durch nachlassende Elastizität und permanenten Zug der Schwerkraft beginnen die Wangenweichteile abzusinken und die Nasolabial- und Marionettenfalten vertiefen sich und lassen die Tränenrinne deutlicher erscheinen.“
Dieser Alterungsprozess kann jedoch durch die richtige Pflege gemildert werden. Dazu gehört eine reichhaltige Pflege mit Antioxidantien und einem hohen Lichtschutzfaktor. Besonders zu empfehlen seien lipidhaltige Produkte.
Auch Hautöle können die Haut wieder praller erscheinen lassen. Ab den Fünfzigern kommen nun auch Hyaluronsäurekonzentrate vermehrt zum Einsatz. Hyaluronsäure ist Bestandteil des Bindegewebes und hilft die Haut von innen aufzupolstern.
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