10 Drogerie-Duschgels MIT und OHNE Palmöl
Warum Du auf Palmöl verzichten solltest? Im Gegensatz zu anderen Stoffen in Deiner Kosmetik schadet es Deinem Körper erstmal nicht, richtet jedoch ökologisch großen Schaden an. Es steckt auch in Deinem Duschgel.
Wie Palmöl Mensch und Umwelt schadet
Für die Palmöl-Produktion werden unter anderem aggressive Pestizide und Düngemittel eingesetzt, der Boden wird durch die Monokulturen ausgelaugt, die Artenvielfalt gefährdet und mit (Brand-) Rodungen Lebensraum zerstört. So ist das Leben vieler Orang-Utans, vor allem in Indonesien, bedroht. Außerdem werden durch den Torfabbau die CO2-Emissionen deutlich in die Höhe getrieben. So hat Indonesien durch die Brandrohdungen und die Zerstörung von Torfböden einen der höchsten CO2-Ausstöße weltweit. Denn was nur wenige wissen: Moore binden rund 700 Tonnen Kohlenstoff pro Hektar, etwa sechsmal so viel wie Wald. Man geht davon aus, dass Torfabbau für mindestens sechs Prozent der gesamt-globalen CO2-Emissionen verantwortlich ist.
Hinzu kommen auch die oftmals kritischen Arbeitsbedingungen auf den Plantagen sowie die Vertreibung von Kleinbauern und indigenen Völkern.
Wieso und wo wird Palmöl verwendet?
Der Vorteil für die Industrie ist, dass Palmöl vielseitig einsetzbar und in der Herstellung sehr billig ist. So wird es in zahlreichen Lebensmitteln wie auch Margarine, Schokocreme, aber auch Lippenstift, Waschmittel und Duschgel eingesetzt.
Hinzu kommt, dass der Ersatz von Palmöl durch andere pflanzliche Öle – wie Raps- oder Kokosöl – die Problematik nicht beheben würde. Der Ertrag dieser Pflanzen reiche nicht aus. Die Substitution von Palmöl durch andere Pflanzenöle wäre nach einer Studie des WWF damit sogar kontraproduktiv, da sich hier die Bedrohung der biologischen Vielfalt und der CO2-Ausstoß noch erhöhen würden.
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Gibt es verschiedene Arten von Palmöl?
Ganz vermeiden lässt sich Palmöl beim Einkauf oftmals kaum, da es in fast jedem 2. Supermarkt-Produkt enthalten ist, jedoch kannst Du auf die Zertifizierungen achten, um die Auswirkungen möglichst gering zu halten.
Der Ansatz des WWF ist beispielsweise die Produktionsbedingungen von Palmöl in ökologischer und sozialverträglicher Hinsicht zu verbessern. Dafür hat der WWF 2004 den „The Roundtable of Sustainable Palm Oil“ (RSPO, „Runder Tisch für Nachhaltiges Palmöl“) ins Leben gerufen – eine Organisation, die unter anderem NGOs, Hersteller, Händler und Plantagenbesitzer vereint, um nachhaltigen Palmölanbau nach Mindeststandards zu fördern und zu zertifizieren. Rund 19 Prozent der weltweiten Palmölproduktion sind derweil so erfasst.
Zwar darf auch unter RSPO-Zertifizierung weiterhin torfhaltiger Boden trockengelegt sowie giftige Pestizide eingesetzt werden, aber die 3.659 RSPO-Mitglieder einigen sich bezüglich der Palmölproduktion auf Mindeststandards wie die Erhaltung „besonders schützenswerter“ Wälder, den Verzicht auf Brandrohdung oder den Schutz gefährdeter Tier- und Pflanzenarten auf der Plantage.
Wie sollte man als Konsument handeln?
Für Konsumenten ist es wichtig zu wissen, in welchen Produkten Palmöl verwendet wird und woher es stammt. Wichtig ist: Wenn Palmöl konsumiert wird, dann aus legalen und zertifizierten Quellen. Am besten Bio-Palmöl. Hier wird unter anderem auf den Einsatz von Pestiziden und Kunstdünger verzichtet und Flächen genutzt, die bereits zuvor – beispielsweise als Weiden – landwirtschaftlich bearbeitet wurden.
Mit der CodeCheck-App kannst Du auf einen Blick feststellen, ob kein Palmöl verwendet wurde, Palmöl in Bio-Qualität oder ob eine RSPO-Zertifizierung vorliegt. Auch beim täglich verwendeten Duschgel.
Tipp: Um zusätzlich Verpackungsmüll zu sparen, kannst Du auch auf Stückseifen ohne Palmöl zurückgreifen.