"Tyson Foods" beliefert in den USA "McDonald’s" und "Burger King"

Zwischen 2010 und 2014: US-Fleischfabrikant leitet 47 000 Tonnen toxische Abfälle in Gewässer

19. Feb. 2016 von

Tyson Foods, einer der größten Fleischproduzenten der Welt, hat zwischen 2010 und 2014 über 47 000 Tonnen toxischer Abfälle in US-amerikanische Gewässer geleitet. Nach Angaben des Umweltverbands Environment America ist das eine größere Menge als Öl-Gigant ExxonMobil, Chemie-Riese DuPont und Stahlhersteller United States Steel Corporation zusammen im gleichen Zeitraum freisetzte.

Allein im Jahr 2014 gelangten Environment America zufolge rund 9 000 Tonnen aus den Fabriken von Tyson Foods in die Umwelt. In dem verklappten Müll wurden unter anderem Tierfäkalien und Düngemittel nachgewiesen. Zudem haben Wissenschaftler Nitrate (also Salze der Salpetersäure) gefunden, die negative Auswirkungen auf Natur und Mensch haben können.

Müll bringt schädliches Nitrat ins Wasser

Der Polit-Blog ThinkProgress weist mit Blick auf den Bericht von Environment America darauf hin, dass Nitrate dem Körper die Fähigkeit nehmen können, Sauerstoff in die eigenen Zellen zu transportieren. Bei Säuglingen und Personen mit einem schwachen Immunsystem führt das potentiell zu schweren gesundheitlichen Problemen. Noch dazu fördern die Salze die Bildung von Algenteppichen und sauerstoffarmen Todeszonen, in denen Wassertiere und -gewächse nicht überleben.

Klagen wegen Umweltverschmutzungen

Schon oft musste sich Tyson Foods wegen Umweltvergehen vor Gericht verantworten. Geldstrafen und außergerichtliche Einigungen kosteten den Nahrungsmittellieferanten in den letzten 15 Jahren insgesamt 25 Millionen US-Dollar. Zuletzt zahlte der Konzern eine halbe Million Dollar für die Einstellung eines Verfahrens in Missouri. Dort starben bis zu 100 000 Fische, nachdem Tyson Foods unbehandelte Industrieabwässer im Missouri River entsorgte.

Tyson Foods’ Geschäft

Das Unternehmen gilt als weltweit größter Händler für Hähnchen-, Rind- und Schweinefleisch sowie größter Exporteur von US-Rindfleisch. In den USA beliefert es zum Beispiel Kentucky Fried Chicken, McDonald’s und Burger King. PETA geht davon aus, dass in Tyson-Foods-Betrieben 41 Millionen Hühner, 383 000 Schweine und 133 000 Kühe pro Woche geschlachtet werden.