Essbare Wildpflanzen auf dem Spaziergang finden

Wildpflanzen sammeln und richtig verwenden

09. Juni 2015 von

Bist du schon auf den grünen Zug aufgesprungen? Ja? Dann Augen auf auf dem Spaziergang, denn überall finden sich Heilkräuter und Wildpflanzen, die gut sind für uns.

Jahrtausendelang sammelten unsere Vorfahren Wildpflanzen, denn sie waren Nahrung und Medizin zugleich. Das gesammelte Wissen gab man von Generation zu Generation weiter. Trotzdem ging viel davon verloren. Heute ist dieses Wissen wieder im Kommen und auch auf der Speisekarte von Spitzenrestaurants findet man vermehrt wieder Wildpflanzen.

Am Wegesrand, im Wald und auf der Wiese ist der Tisch reichlich gedeckt – die Wunderwelt der Pflanzen ist überall zu finden.

Löwenzahn

Überraschungs-Fact: Er wurzelt bis in 2 Meter Tiefe.

Die Blätter kann man in der Küche als Salat verwenden, vor allem die frischen, zarten Blätter von März bis Juni. Die Blütennlätter nutzt man von März bis September zur Herstellung von Gelee, Sirup oder Wein, gibt sie zu Gemüse ider bereitet damit Tee. Gebraten kann man sie als Gemüse essen.

Die Heilwirkungen des Löwenzahns

Die Heilwirkungen des Löwenzahns sind seit vielen Jahrhunderten bekannt. Die ganze Pflanze einschliesslich der Wurzel wirkt harntreibend und ist hilfreich bei Leberbeschwerden, Gicht und rheimatischen Erkrankungen. Zudem hat sie blutreinigende Eigenschaften, hilft bei Verdauungsbeschwerden und kann als mildes Abführmittel genutzt werden. Der milchige Saft kann gegen Warzen eingesetzt werden, sollte aber nicht in die Augen gelangen.

Frauenmantel

Die kleinen, weichen, hellgrünen Blätter des Frauenmantels kann man von April bis Juli fein schneiden und in Salate mischen. Grössere Blätter lassen sich zu Gemüsefüllungen, Aufläufen, zu Bratlingen oder Kochgemüse verarbeiten. Oder auch als Tee verwenden. Die Blüten kann man im Mai und Juni als essbare Dekoration verwenden.

Die Heilwirkungen des Frauenmantels

Die Heilwirkungen des Frauenmantels verwendet man vor allem in der Frauenheilkunde. Das liegt wahrscheinlich an den progesteronähnlichen Wirkstoffen in der Pflanze. Wenn man Frauenmantel-Tee trinkt kann der Frauenmantel prämenstruelle Störungen oder Wechseljahrsbeschwerden ausgleichen. Zudem wirkt er entkrampfend auf die Gebärmutter und fördert nach der Geburt die Milchbildung.

Frauenmanteltee ist zudem hilfreich bei Beschwerden der Atem-Organe, wirkt herzstärkend, fördert die Verdauung und hat einen positiven Einfluss auf die Elastizität der Blutgefässe. Auch Kopfschmerzen und Schlaflosigkeit können gemindert werden. Äusserlich angewendet hilft der Tee gegen Geschwüre, Ekzene und eitrige Furunkel.

Gänseblümchen

Die stoffwechselanregenden Eigenschaften fördern Heilungsprozesse von Wunden und lindern Gliederschmerzen. Die Sammelzeit ist mit Februar bis November sehr lang.

(Bild: Flickr, Lutz Blohm)

Anwenden kann man Gänseblümchen als Salbe: Vaseline langsam erwärmen, Gänseblümchen (Menge beliebig) untermischen und 3-4 Tage an einem kühlen Ort ziehen lassen. Wieder verflüssigen, absieben und aushärten lassen – Eine wirksame Salbe gegen frische oder verschorfte Wunden.

Gesunde Blätter

Auch Baum-Blätter lassen sich hervorragend verwenden. Als Beispiel die Blätter der Rot-Buche:

Die Blätter der Rot-Buche

Die Blätter der Rot-Buche kann man als Limonade verwenden, denn sie gibt ein besonderes Aroma. Dafür einfach die Blätter über Nacht in Wasser einlegen. Auch ein besonderes Likör lässt sich damit herstellen: Die Blätter zwei Wochen in Likör einlegen.

Die Blätter schmecken übrigens auch als Salat oder über Gemüsegerichte.

Die Heilwirkungen der Rot-Buche

In der Naturheilkunde nutzt man die Buchenrinde zur Teebereitung. Der Tee wirkt fiebersenkend, antiseptisch und bringt Linderung für die Atemwege. Die Buche liefert ebenso Buchenholzteer, den man als juckreizstillendes und entzündungshemmendes Mittel bei Hauterkranungen einsetzte. Aus dem Holz destillieren Homöopathen ein Öl, das man gegen entzündliche Beschwerden einsetzt. Die Holzkohle dient als Mittel gegen Verdauungscshwäche, Krampfadern sowie bei Herz-Kreislaufschwäche.

Und zum Schluss noch ein Buch-Tipp: Essbare Wildpflanzen von Fleischhauer, Guthmann und Spiegelberger. Erhätlich hier als e-book oder als Buch in Fachgeschäften.

Quellen: Essbare Wildpflanzen von Fleischhauer, Guthmann und Spiegelberger. Huffington Post