Wie unsere Gefühle den Geschmack verändern

Wer kennt das nicht: Bei Frust steigt die Lust auf Süßes. Doch woher kommen die plötzlichen Gelüste? Wissenschaftler fanden jetzt heraus, wie sich unsere Emotionen auf den Geschmack auswirken.

Gefühlsschwankungen aufgrund von positiven oder negativen Ereignissen im täglichen Leben, können die Geschmackswahrnehmung beeinflussen, so lautet das Ergebnis der Studie, die im Fachblatt „Appetite“ veröffentlicht wurde. Negative Emotionen verstärken den sauren Geschmack, positive Gefühle hingegen lassen Süßes noch süßer erscheinen. Diese Veränderung der Geschmackswahrnehmung könne sich darauf auswirken, ob ein Nahrungsmittel als annehmbar eingestuft wird, so die Forscher.

Außerdem deuten die Ergebnisse darauf hin, dass Veränderungen der Geschmackswahrnehmung zum Frustessen bei negativer Stimmung beitragen können, so Robin Dando, einer der Autoren: „In Zeiten negativer Stimmung werden Nahrungsmittel, die weniger angenehm sind, noch unattraktiver, während leckere Lebensmittel noch besser schmecken.“

Für die Studie hatten Forscher der Cornell-Universität (USA) untersucht, wie sich Gefühle von rund 550 Zuschauern von Hockeyspielen nach dem Ausgang der Spiele auf die Geschmackswahrnehmung auswirkten. Untersucht wurde die Wahrnehmung von süß, salzig, bitter, sauer und umami (umami gilt als 5. Geschmackssinn für die Bezeichnung für einen vollmundigen Geschmack).

Zudem hatten die Wissenschaftler die Reaktion der Studienteilnehmer auf verschiedene Lebensmittel auf einer Skala eingestuft, die anzeigte, wie sehr sie ein Nahrungsmittel mochten oder nicht mochten.

Das Ergebnis zeigte: Wenn das eigene Team gewinnt, sind alltägliche Lebensmittel, völlig okay. Wenn das Team jedoch verliert, steigt das Verlangen nach Leckereien wie Eiscreme. Damit lässt sich auch endlich das alltägliche Phänomen des Frustessens erklären: An Tagen, an denen wir gestresst oder traurig sind täuscht uns unser Geschmackssinn und lässt Leckereien noch besser schmecken.