Wie sanft sind Intimwaschlotionen?
Waschlotionen, Tücher und Sprays – im Handel sind zahlreiche Produkte speziell zur Pflege des Intimbereichs erhältlich. Doch oft enthalten die Produkte problematische Inhaltsstoffe, die Allergien und Infektionen auslösen können. Erfahre hier, wie eine sanfte Reinigung funktioniert.
Bedenkliche Inhaltsstoffe in Intimpflegeprodukten
Der Intimbereich ist besonders sensibel und verlangt nach einer sehr sanften Pflege. Leider enthalten gerade spezielle Produkte zur Intimpflege häufig problematische Inhaltsstoffe.
So sind in vielen Waschlotionen bedenkliche Konservierungsstoffe enthalten. Dazu gehört beispielsweise Methylisothiazolinon, das unter Verdacht steht, Kontaktallergien auszulösen. Oder BHT, dass als krebsfördernd gilt und unter Verdacht steht hormonell zu wirken.
Auch das potenziell krebserregende Formaldehyd wurde 2016 in einigen Tüchern und Waschlotionen für den Intimbereich nachgewiesen. In einigen Produkten setzten Hersteller außerdem eine halogenorganische Verbindung ein, deren Verwendung in anderen kosmetischen Produkten wie Zahncremes und Lippenstift bereits seit Langem verboten ist.
Hinzu kommen künstliche Duftstoffe, die Irritationen und Allergien auslösen können. Und selbst natürliche ätherische Öle können den sensiblen Intimbereich reizen.
Seife schädigt den Säureschutzmantel
Waschlotionen für den Intimbereich enthalten wie auch herkömmliche Duschgele in der Regel Seifenstoffe, auch Tenside genannt. Diese haben normalerweise einen pH-Wert von neun bis elf. Damit sind sie besonders für den sensiblen Scheidenbereich zu alkalisch und schädigen den Säureschutzmantel der Haut.
Ohne einen intakten Säureschutzmantel ist die natürliche Abwehr gegen schädliche Pilze und Bakterien geschwächt. Dadurch steigt das Risiko für Infektionen, zudem entstehen oft unangenehme Gerüche.
Die richtige Reinigung des Intimbereichs
Die äußerliche Reinigung mit reinem Wasser einmal am Tag unter der Dusche reicht normalerweise völlig aus, auch während der Monatsblutung. Wasser entfernt sanft Schmutz und greift dabei nicht den wichtigen Säureschutzmantel an.
Die innere Reinigung ist nicht nötig, denn das übernimmt der Körper selbst, deswegen ist ein leichter Ausfluss ganz normal. Der Duschstrahl sollte nie direkt in die Scheide gerichtet werden, sonst kann die empfindliche Schleimhaut verletzt und der Säureschutzmantel gestört werden.
Wer zur Reinigung einen Waschlappen verwendet, sollte diesen täglich wechseln. Doch am besten wir verzichten ganz auf solche Hilfsmittel, denn auf den Textilien tummeln sich gern Bakterien und Viren. Wichtig ist auch immer von der Scheide in Richtung des Afters zu wischen, damit keine Darmbakterien in die Vaginalflora gelangen.
Fazit: Weniger ist mehr
Intimwaschprodukte und auch herkömmliche Duschgele enthalten oftmals Konservierungsstoffe, Parfüm sowie aggressive Tenside. Auch Sprays und Tücher für die Intimpflege schaden oftmals mehr, als sie helfen. Gleiches gilt für Sitzbäder, es sei denn, sie wurden ärztlich verordnet.
Wer statt Wasser für die Intimpflege ein Reinigungsprodukt verwenden möchte sollte auf sanfte seifen- und parfümfreie Waschlotionen zurückgreifen.