Wie Stress unser Essverhalten beeinflusst
Wer sich schon Morgens gestresst fühlt, greift Mittags öfter zu ungesundem Fastfood. Wer unter Dauerstress leidet, riskiert seine Figur zu ruinieren. Aber warum ist das so?
Stress mindert die Selbstkontrolle
Wissenschaftler aus Zürich haben herausgefunden, dass Personen, die unter Stress stehen, eher ungesunde Speisen wählen als Personen, die ohne Stress in den Tag starten. Die Psyche wird durch moderaten Stress sofort beeinflusst: Gestresste Personen haben eher Probleme sich zu kontrollieren als entspannte. Entspannung am Vormittag ist also ein wichtiger Faktor für unsere Gesundheit.
Stress und Diäten
Dieses Phänomen lässt sich besonders bei Personen beobachten, die eine Diät halten. Da sie ständig auf ihr Gewicht und die tägliche Kalorienzufuhr achten, sind sie gestresst. Der Gedanke, abnehmen zu müssen, lauert ständig im Hinterkopf. Studien belegten, dass gerade diese Personen in oder nach Stresssituationen mehr essen.
Personen hingegen, die ein entspanntes Verhältnis zu ihrem Essen pflegen, essen in stressigen Momenten nicht zwangsweise mehr. Dr. Paul Lattimore, Experte für Ernährungsverhalten von der Liverpool John Moores University, erklärt warum: „Wenn Menschen eine Diät machen, verbrauchen sie so viel Energie für die Kontrolle ihrer Biologie, dass sie nur noch begrenzte Ressourcen für den täglichen Bedarf haben. Wenn sie dann in Stress geraten, verlieren sie die Kontrolle.“
Was kann man dagegen tun?
Die Arbeit, Sorgen, Verkehr, Prüfungen – Stress ist ein fester Bestandteil unseres täglichen Lebens. Ihn einfach wegzudenken ist nicht möglich. Dr. Lattimore hat dafür einen Rat: „Zuerst muss der Betroffene die speziellen Situationen identifizieren, die bei ihm übermäßiges Essen auslösen. Dann muss er alternative Wege entwickeln, um mit dem Stress umzugehen. Spazieren zu gehen ist dabei eine gute Strategie, da man dadurch gedanklich abgelenkt wird und zudem Kalorien verbraucht werden.“