Forscher entwickeln PEF statt PET

Weniger Müll durch Bio-Plastik?

25. März 2016 von

So praktisch Kunststoffe sind: Die Produktion erzeugt Unmengen an CO2, das Plastik enthält gesundheitsschädliche Chemikalien und das Material lässt Müllberge wachsen. Doch US-Forscher haben jetzt eine Möglichkeit gefunden, einen nachhaltigen Plastik-Rohstoff herzustellen und dabei noch Treibhausgase zu verbrauchen statt freizusetzen.

Wie das wissenschaftliche Onlinemagazin scinexx.de berichtet, haben Chemiker an der Stanford University einen Weg gefunden, 2-5-Furandicarboxylsäure (FDCA) aus Pflanzenstoffen zu erzeugen. Aus dem FDCA lässt sich wiederum Polyethylen-Furancarboxylsäure (PEF) fertigen, die das von Kunststoffflaschen bekannte PET-Polymer ersetzen kann.

Karbonat, CO2 und Pflanzenreste genügen

Ihr Rezept verraten die Forscher im Fachmagazin „Nature“: Sie vermischen Furan–2-Carbonsäure, das aus pflanzlichen Abfällen wie Holzschnetzeln oder Gras erzeugt wird, mit einem kohlenstoffhaltigen, aus Kalkgestein gewonnenen Salz namens Cäsiumkarbonat. Unter Zugabe von C02 wird diese Mischung dann auf bis zu 200 Grad erhitzt und zum Schmelzen gebracht. Nach fünf Stunden im Ofen stellen die Wissenschaftler fest, dass sich 89 Prozent dieser Salzschmelze in FDCA umgewandelt hatten. Das Team um Doktorandin Aanindeeta Banerjee hat damit ein Weg eröffnet, aus nichtessbarer Biomasse wertvollen Chemie-Rohstoff zu machen.

Nur Vorteile

Und nicht nur das: Der Umwandlungsprozess verbraucht eine beträchtliche Menge an C02. Das Gas ließe sich nach der Vorstellung der Chemiker zum Beispiel von Kraftwerken und anderen Industrieanlagen in die Brennöfen umleiten – was den Ausstoß des Treibhausgases senken würde.

Banerjees Assistent Mathew Kanan weißt in der Verstellung des Projekts außerdem noch darauf hin, dass das aus FDCA hergestellte PEF für Kunststoffflaschen geeigneter sei als PET, weil es besser gegen Sauerstoff isoliert.

Ein wichtiger Schritt zum Bio-Plastik

Die Wisseschafter geht davon aus, das bisher ungenutzte Potenzial von PEF aufgezeigt und einen Schritt in Richtung nachhaltigem Bio-Plastik getan zu haben. Bis das Verfahren tatsächlich industriell nutzbar ist, müsse es allerdings noch optimiert werden.