Welthunger - Was Du jetzt tun kannst, um zu helfen
Während wir uns Gedanken machen, was es zum Abendessen gibt oder welcher Snack als nächstes im Mund landet, hungern fast 700 Millionen Menschen auf der Welt - 60 Prozent davon leben in Ländern, die von Konflikten betroffen sind. Diese Menschen sterben an Hunger, da sie keinerlei Zugang zu Nahrung haben. Durch COVID-19 hat sich die Lage in vielen Regionen verstärkt.
Doch dank Initiativen wie dem Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen, der App ShareTheMeal und share kann jeder helfen, dem Welthunger entgegen zu wirken. Was Du konkret tun kannst und warum die Hilfe jedes Einzelnen nötig ist, erfährst Du im Interview mit Massimiliano Costa (CEO ShareTheMeal) und Sebastian Stricker (Co-Founder & CEO share, Gründer ShareTheMeal).
Inwiefern hat sich durch Corona etwas verändert?
Massimiliano: “Steigende Arbeitslosigkeit, zerstörte Lebensgrundlagen und zunehmender Hunger sind nur ein paar der Folgen von COVID-19. Für Familien wird es immer schwieriger, gesundes Essen auf die Teller zu bringen, Millionen von Kindern sind von Unterernährung betroffen, und es droht weiterhin eine Hungersnot. Die Hurrikan- und Monsunsaison ist zusätzlich in vollem Gange, neue Konflikte vertreiben Familien, und Ereignisse wie Heuschreckeninvasionen in Ostafrika verschlimmern die ohnehin schon schwierigen Aussichten für die Hungernden der Welt. Die Flüchtlingsbevölkerung, die bisher in der Lage war, sich selbst zu ernähren und zu versorgen, steht vor großen Herausforderungen; viele haben ihre Einkommensquellen verloren, da COVID-19 die Arbeitsmöglichkeiten in vielen Teilen der Welt unterbrochen hat. Der Großteil der Weltbevölkerung ist nicht durch soziale Sicherungssysteme abgedeckt, sodass viele Familien auf humanitäre Hilfe angewiesen sind.”
Wie hat sich das Spendenaufkommen durch Share the Meal in Folge von Corona verändert?
Massimiliano: “Wir sind überwältigt von der Großzügigkeit unserer Community. 2020 verzeichnete ShareTheMeal einen Anstieg der Spenden um 165 % auf insgesamt 26,2 Millionen US-Dollar. Bereits zu Beginn der Pandemie im März wurde die erste Spendenkampagne für die COVID-19-Hilfe gestartet. Zu diesem Zeitpunkt waren die Auswirkungen der Pandemie noch unklar, aber die Länder hatten bereits begonnen, sich auf die Pandemie vorzubereiten. Dies war eine der schnellsten Kampagnen in unserer Geschichte. Bis heute haben mehr als 200.000 Spender:innen mehr als 7 Millionen US-Dollar für die COVID-19-Hilfe des WFP in Ländern auf der ganzen Welt gesammelt. Jetzt ist die Zeit, in der wir alle zusammenhalten müssen. Wir sehen, dass dies durch die App möglich ist.”
Warum ist Welthunger ein Problem, das uns alle angeht?
Sebastian: “Ich glaube, dass ich auf die Butterseite des Lebens gefallen bin und wenig dafür kann, wo ich geboren wurde, als was und in welche Familie. Das war alles reines Glück. Wenn andere Pech hatten und in Not sind, würde ich das gerne ausgleichen. Aber vorweg: wir helfen sowohl in Deutschland, Österreich und Tschechien, und in Afrika und Asien. Wir machen also nicht nur Entwicklungsländer oder Katastrophensituationen. Was auch ganz interessant ist: Zum Teil kann man in Entwicklungsländern auch viel mehr erreichen mit jedem Euro, weil das Preisniveau tiefer ist.”
Was kann jede:r Einzelne tun?
Massimiliano: “Jede:r in Deutschland hat die Möglichkeit, über die ShareTheMeal-App den Hunger zu bekämpfen, wo immer er ist und wann immer er will. Mit nur 0,70 € kann ein ein Kind einen Tag lang ernährt werden. Sie können wählen, wo Sie helfen möchten, ob Sie in einen globalen Fonds spenden, um dort zu helfen, wo die Not am größten ist, oder aus unseren aktuellen Spendenaktionen für den Jemen, die Demokratische Republik Kongo, Guinea und äthiopische Flüchtlinge im Sudan wählen.”
Sebastian: “Auch beim Einkaufen kannst Du helfen: Für jedes Produkt von share wird ein äquivalentes Produkt an Menschen in Not gespendet. Beim Kauf eines Müsliriegels ist es eine Mahlzeit, jedes Getränk spendet sauberes Trinkwasser und jedes Pflegeprodukt sichert die Hygiene eines Menschen.”
Diese Produkte retten die Welt
Gibt es einen Weg, den Hunger in der Welt zu beenden?
Massimiliano: “Es wurden bereits große Fortschritte bei der Bekämpfung von Hunger gemacht: 300 Millionen weniger hungernde Menschen als 1990-92, obwohl die Weltbevölkerung um 1,9 Milliarden Menschen gewachsen ist. Wenn wir bis 2030 eine Welt ohne Hunger erreichen wollen, müssen Regierungen, Bürger, zivilgesellschaftliche Organisationen und der private Sektor zusammenarbeiten, um zu investieren, zu innovieren und dauerhafte Lösungen zu schaffen. Auch Food Waste ist ein wichtiges Thema: Etwa ein Drittel der Lebensmittel, die wir jedes Jahr produzieren, wird verschwendet, was die Weltwirtschaft jährlich fast 1 Billion US-Dollar kostet.”
Weiterführende Links:
Projekte WFP: https://www.welthungerhilfe.de/helfen/
Projekte share: https://www.share.eu/hilfsprojekte/
Weitere Infos: https://www.unhcr.org/refugee-statistics/