Von wegen natürlich: So bedenklich sind Deo-Kristalle
Aluminiumhaltige Deos gelten als bedenklich. Viele Verbraucher greifen deshalb zu Deo-Kristallen. Doch wer die Deo-Steine für aluminiumfreie Naturprodukte hält, irrt sich! Die Aluminiumkonzentration ist höher als bei herkömmlichen Deos.
Weil sie weder Konservierungs- noch Duftstoffe enthalten, wirken Deo-Kristalle besonders natürlich. Die meisten von ihnen bestehen aus Alaunsalzen, wie Ammonium Alum oder Potassium Alum. Was aber nur wenige wissen: Beides sind natürlich vorkommende Aluminiumsalze.
Und während in herkömmlichen Antitranspirants normalerweise Aluminiumchloridverbindungen (Aluminum Chlorohydrate) zum Einsatz kommen, glänzen Deo-Kristalle mit einem Aluminiumgehalt um die 20 bis 30 Prozent. Dabei handelt es sich allerdings um Aluminiumverbindungen, die ganz ähnliche Eigenschaften haben, wie die Aluminiumchloridhydrat-Salze.
Wozu dient Aluminium in Deos?
Aluminium hemmt zum einen das Wachstum von Bakterien, die für das Entstehen eines unangenehmen Geruchs verantwortlich sind.
Außerdem wird Aluminium aufgrund seiner schweißhemmenden Wirkung in Antitranspirants verwendet, denn die Hautporen ziehen sich durch die Aluminiumsalze zusammen. Zudem bildet sich ein gelartiger Aluminium-Protein-Komplex, der temporär die Schweißkanäle blockieren kann.
Auf diese Weise wird zwar die Bildung von Schweiß verhindert, gleichzeitig dem Körper aber auch die Möglichkeit genommen Gifte auszuschwemmen.
Warum ist Aluminium so bedenklich?
Genaue Daten über die Langzeitwirkung dieser Salze liegen noch nicht vor. Aber bestimmte Aluminiumsalze sind wasserlöslich und die freiwerdenden Ionen könnten in unsere Haut und damit auch in die Schweißdrüsen eindringen.
Und das gilt auch bei Deo-Kristallen. Die Pressestelle des „Bundesinstituts für Risikobewertung“ (BfR) erklärt gegenüber CodeCheck: „Um als Antitranspirant zu wirken, müssen in jedem Fall Aluminiumionen aus dem Antitranspirant herausgelöst und auf die Haut gebracht werden. Von daher ist auch eine Aluminiumaufnahme bei der Verwendung solcher Deo-Kristalle auch möglich.“
Bedenklich ist das, weil Aluminium immer wieder in Zusammenhang mit Erkrankungen wie Alzheimer und Brustkrebs gebracht wird. Es ist aber noch nicht wissenschaftlich geklärt, ob Aluminium tatsächlich der Auslöser ist oder ob sich Aluminiumionen vermehrt an diesen Gewebetypen (Krebszellen oder Alzheimerplaque) anlagert – solange das nicht bewiesen ist, dürfen die Aluminium-Verbindungen in konventionellen Antitranspirants – aber auch in Deo-Kristallen – weiter zum Stoppen des Schweißflusses in begrenzten Mengen eingesetzt werden.
Da Aluminium laut „BfR“ vor allem durch gereizte oder verletzte Haut nach der Rasur über die Haut in unseren Körper gelangt – empfiehlt es sich, zumindest dann auf aluminiumhaltige Antitranspirants oder Deo-Kristalle zu verzichten.
10 Deos ohne Aluminium
Wer sichergehen will, benutzt aluminiumfreie Deos. Wer zusätzlich auch andere bedenkliche Inhaltsstoffe meiden möchte – dem hilft die CodeCheck-App, die zudem auch Parabene oder auch starke Allergene in Deodorants erscannt.