So wirken industriell hergestellte Lebensmittel auf unser Gehirn
Wissenschaftliche Studien bestätigen je länger je mehr: raffinierter Zucker, Fettzusätze und weitere industriell hergestellte Lebensmittel wirken auf uns wie Drogen und machen genauso süchtig.
Wie Drogen
Man wollte sie doch eigentlich weglegen, die Tüte Chips, die Tafel Schokolade, aber dann fasst man doch noch einmal rein. Und noch einmal. Und noch einmal. Auslöser dafür ist nicht etwa ein schwacher Wille, sondern die Wirkungsweise der industriell hergestellten Lebensmittel auf unser Gehirn. Diese wirken nämlich auf viele Menschen wie Drogen, weil sie einen Schub im Belohnungszentrum des Gehirn auslösen, den nichts Natürliches auch nur annähernd auslösen kann.
Neue Studie identifiziert besonders süchtig machende Lebensmittel
Psychologen der University of Michigan haben in einer kürzlich veröffentlichten Studie untersucht, welche Lebensmittel besonders süchtig machen. Das Resultat: Probanden, die sich selber als Ess-süchtig bezeichnen oder einen zu hohen Body-Mass-Index haben, berichten, dass es ihnen deutlich schwerer fällt, hochindustriell hergestellten Lebensmitteln zu widerstehen als natürlichen. Das weist darauf hin, dass es Menschen gibt, die besonders empfänglich für die potentiell belohnenden Eigenschaften dieser Nahrungsmittel sind.
Die genaue Wirkungsweise
Hochindustriell hergestellte Lebensmittel enthalten beispielsweise große Mengen an raffiniertem Zucker, und der wird vom Körper besonders schnell aufgenommen. Genau gleich verhält es sich mit Drogen: Ein Stoff wird in großer Menge und besonders schnell vom Körper aufgenommen. Diese Lebensmittel aktivieren also im menschlichen Körper die genau gleichen biologischen Mechanismen wie beim Drogenmissbrauch.
Chancen für die Behandlung von Adipositas
Die Wissenschaftler wollen jetzt weiter in dieser Richtung forschen. Denn je genauer Sucht auslösende Nahrungsmittel und ihre Eigenschaften identifiziert sind, desto eher ergeben sich Ansätze für die Behandlung von Adipositas.