So wäscht Du umweltfreundlich
Umweltfreundliches Waschen kann so einfach sein: Mit diesen Tipps schonst du bei jedem Waschgang die Umwelt, deine Gesundheit und auch deinen Geldbeutel. Außerdem zusätzlich deine Waschmaschine und deine Kleidung. Überrascht? Lies hier, wie leicht das funktioniert.
Umweltfreundliche Waschmittel?
In fast jedem handelsüblichen Waschmittel können Stoffe enthalten sein, die biologisch nur schwer oder nicht vollständig abbaubar sind.
Diese gelangen über das Abwasser in Gewässer und belasten sie mit Chemikalien. Außerdem können sich diese Substanzen auch in den dort lebenden Organismen anreichern oder sie abtöten. So geht Waschen mit den meisten handelsüblichen Produkten eigentlich fast immer mit einer gewissen Umweltbelastung einher.
Welches Waschmittel kaufen?
Den umweltschonenden Einkauf von Waschmitteln erleichtert das europäische Umweltzeichen „Euroblume“. Dieses garantiert eine möglichst umweltschonende Reinigung der Wäsche, wie auch die Verbraucherzentrale Hamburg garantiert. Ein Produktkatalog zeigt an, ob es das gewünschte Mittel mit dem Umweltzeichen gibt.
Eine Alternative sind Waschmittel aus dem Bioladen. Sie werden meist aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt. Die meisten verzichten auf optische Aufheller, einige sogar auf Duft- und Konservierungsstoffe und Enzyme. Das macht sie besser verträglich für Umwelt und Gesundheit.
Für leicht verschmutze Wäsche sind Waschnüsse eine unweltschonende Alternative.
Waschmittel nach dem Baukastensystem
Herkömmliche Waschmittel bestehen aus fertigen Mischungen. Für leicht verschmutzte Kleidung sind sie meist zu aggressiv. Eine Alternative ist das Baukastensystem, bei dem Basis-Waschmittel, Wasserenthärter und Bleichmittel getrennt dosiert werden können.
Somit kann das Waschmittel genau an den Verschmutzungsgrad der Wäsche und die örtliche Wasserhärte angepasst werden. Das Umweltbundesamt gibt weitere Tipps zum Baukastensystem.
Waschmittel selber machen
Eine umweltfreundliche und kostengünstige Alternative: Mache dein Waschmittel einfach selbst! Für zwei Liter Waschmittel brauchst du: 2l Wasser, 4 Esslöffel Waschsoda, 30g Kernseife (am besten Bio), ein paar Tropfen ätherisches Öl, falls du einen bestimmten Duft möchtest (das vollständige Rezept bekommst du beispielsweise hier: smarticular.net). Zur Aufbewahrung eignet sich eine leere Waschmittelflasche, die du schon mal nicht wegschmeißen musst und immer weiter verwenden kannst.
Wasche so wenig wie möglich, so viel wie nötig
Umweltfreundliches Waschen ist effektives Waschen. Das heißt zum einen, man wäscht so selten wie möglich — indem man überprüft, ob das Kleidungsstück wirklich schon gewaschen werden muss und die Maschine vor jedem Waschvorgang voll befüllt. Zum anderen sollte man Waschmittel nicht überdosieren.
Ausschlaggebend für die richtige Menge Waschmittel ist der Verschmutzungsgrad der Wäsche (Hinweise findet man auf der Waschmittel-Verpackung), sowie die Wasserhärte (diese kann man beim örtlichen Wasserwerk erfragen).
Auf Vorwäsche kann man bei den modernen Waschmitteln verzichten. Konventionelle Weichspüler sind nicht notwendig, entweder man lässt den Weichspüler ganz weg oder man ersetzt ihn durch ein Öko-Produkt. Auf Hygieneweichspüler sollte man (außer bei ansteckenden Krankheiten) ganz verzichten.
Welche Temperatur ist optimal?
Dank heutiger Technik benötigen wir weit geringere Temperaturen beim Wäschewaschen als viele gemeinhin meinen: Für leicht und normal verschmutzte Wäsche reichen bei Buntwäsche meist 20 bis 30°C, bei Weißwäsche normalerweise 40°C, so eine Empfehlung vom Umweltbundesamt. Gegenüber dem 60°C-Programm spart man 35 bis 40 Prozent Energie, wenn man bei 40°C wäscht.
Um Keime in der Waschmaschine zu verhindern, empfiehlt es sich einmal im Monat bei 60°C mit Vollwaschmittelpulver zu waschen. Kochwäsche ist in der Regel im Haushalt nicht mehr nötig, außer beispielsweise bei ansteckenden Krankheiten.
Waschen bei Niedrig-Temperaturen spart eine Menge Energie, was die Umwelt – und den Geldbeutel entlastet. Auch der bewusste Verzicht auf einen separaten Wäschetrockner spart nochmals Energie.
Umweltfreundliches Waschen für jedermann:
- Abwägen, ob das Kleidungsstück wirklich in die Wäsche muss
- Waschmaschine voll beladen
- Waschmittel möglichst gering dosieren
- Auf Vorwäsche und Weichspüler (vor allem Hygienespüler) verzichten
- Möglichst geringe Waschtemperatur auswählen
- Den Einsatz von Wäschetrocknern vermeiden
- Beim Waschmittel auf das „Euroblume“-Umweltzeichen achten
- Waschmittel nach dem Baukastensystem zusammenstellen
- Bio-Waschmittel verwenden
- Waschmittel selbst herstellen
Fazit: Umweltfreundliches Waschen...
- ist gut für die Umwelt durch geringere Chemikalienbelastung und weniger Energieverbrauch
- schützt die Gesundheit, da weniger Chemikalien über die Kleidung auf die Haut gelangen
- schont den Geldbeutel durch niedrigere Energiekosten und geringeren Waschmittelverbrauch
- erhöht die Lebensdauer der Waschmaschine durch seltenere und kältere Waschvorgänge
- schont die Kleidung durch weniger aggressive Waschmittel, niedrigere Temperaturen und selteneres Waschen