So ticken die Deutschen wirklich
Der oder die Deutsche ist bekannt als ordentlich, rational und unterkühlt – so jedenfalls die weitläufige Meinung über deutsche Bundesbürger. Der Psychologe Holger Geißler und das Marktforschungsinstitut YouGov haben in breitangelegten Umfragen ganz andere, neue Ergebnisse ermittelt.
Dass die Deutschen nicht zu den akkuratesten Menschen der Welt gehören, zeigt allein die Tatsache, dass 71 Prozent der deutschen Fußgänger bei Rot über die Straße geht. Wer hätte das gedacht? Eine neue Studie aus diesem Jahr zeichnet ein völlig neues Bild von den Deutschen. „Die Deutschen werden südländischer“, sagt der Psychologe. Denn aus dem Land der Biertrinker ist ein Land der Weingenießer geworden. Immerhin 57 Prozent der Menschen bevorzugen Wein.
Auch Geselligkeit und Offenheit liegen den Deutschen am Herzen. Keine Spur von der Menschenscheu, die den Deutschen im Ausland oft nachgesagt wird. So begrüßen mittlerweile acht von zehn Frauen ihre Freundinnen mit einem Küsschen oder einer Umarmung. Mit 77 Prozent empfangen die Deutschen ihre Gäste am liebsten zu Hause. Ganze 14 Prozent der Menschen besuchen regelmäßig ihren Stammtisch, an dem die großen Themen diskutiert werden.
Kegelverein und Kleingarten waren gestern
Der örtliche Kegelklub oder Schützenverein steht bei den meisten Deutschen nicht besonders hoch im Kurs. Wer feiern möchte, tut dies auf Geburtstagen, Hochzeiten oder Firmenfesten.
Und wenn der Deutsche feiert, dann ordentlich: Jeder Vierte hat schon einmal vergessen, wie er nach Hause gekommen ist. Jeder Zwanzigste ist schon einmal neben einer Person aufgewacht, deren Name er nicht mehr wusste. Diese sympathisch-chaotische Seite der Deutschen wurde bisher in der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen.
Wer genauer wissen will, wie der oder die Deutsche so tickt, der kann dies in Holger Geißlers Buch „Wie wir Deutschen ticken“ nachlesen.