So bekommt man genug Vitamin D
Der Mensch braucht Vitamine. Das Sonnenvitamin D spielt eine Schlüsselrolle bei unserer Gesundheit, weil es an Vorgängen in menschlichen Zellen beteiligt ist. Und plötzlich sollen Vitaminpräparate nutzlos sein?
Vitamin D wird in den Medien gerne als „prophylaktisches Wundermittel“ bezeichnet. Es schützt vor Krebs, Diabetes und Gefässerkrankungen, vor Depressionen und vielen anderen Zivilisationskrankheiten. Tatsächlich haben Studien nachgewiesen, dass ein Mangel an diesem „Supervitamin“ das Krankheitsrisiko erheblich erhöhen kann.
Vitamin D wird gerne auch als Sonnenvitamin bezeichnet, was einen einfachen Grund hat: 90 Prozent der benötigten Dosis bildet der Körper selbst – jedoch nur, wenn wir unserem Körper direkte Sonneneinstrahlung bieten. Nun scheint aber gerade in Europa die Sonne im Winter nicht besonders häufig. Was kann man also tun, um sich ausreichend mit Vitamin-D zu versorgen?
Die Bildung von Vitamin D
Forscher Prof. Michael F. Holick ist der Entdecker der aktiven Form von Vitamin D. Er hat herausgefunden, dass nicht nur die Leber, Nieren und Haut Vitamin D bilden können, sondern jede einzelne Körperzelle über diese Fähigkeit verfügt. Wie kann es also sein, dass trotzdem Mangel entsteht?
Die Antwort ist simpel und logisch: Wenn der Körper nicht genug Sonnenlicht bekommt. Es genügt leider auch nicht, im Sonnenstudio, hinter Fenstern zu Hause oder im Auto Sonne zu tanken. Dennoch haben auch unsere mitteleuropäischen Körper vorgesorgt: Der Körper kann Vitamin D „speichern.“ Da es ein fettlösliches Vitamin ist, speichert der Körper es im eigenen Fettanteil. Von April bis September heisst es am besten ab unter die Sonne – aber in Massen.
Für Hellhäutige empfiehlt sich ein tägliches Sonnenbad von 10 bis 20 Minuten, idealerweise am ganzen Körper. Wie sieht es denn von Oktober bis März aus? In diesen Monaten fehlt dem Körper die Sonne, um mit Hilfe von UVB-Strahlen Vitamin D zu bilden. Ein gesunder Mensch lebt daher im Winter von seinen Sonnenvitaminvorräten im Fettgewebe. Aber was ist zu tun, wenn dieser Vorrat aufgebraucht ist?
Vitamin D in Lebensmitteln
Manche Ärzte sagen, dass Vitamin D in ausreichender Menge über die normale Nahrung aufgenommen wird. Andere Quellen berichten aber, dass man etwa 22 Liter Milch pro Tag oder ein Kilo fetten Fisch (Lachs oder Makrele) drei- bis fünfmal die Woche konsumieren müsste, um auf eine anständige Menge Vitamin D zu kommen. Da ist es eindeutig einfacher, sich ein gutes Präparat in der Apotheke oder im Reformhaus des Vertrauens zu holen.
Im Falle eines Vitamin D-Mangels macht es daher Sinn, auf ein Präparat auszuweichen. Symptome von Vitamin D-Mangel können sein: Müdigkeit oder Konzentrationsprobleme, Schlafstörungen, Nervosität, Gereiztheit, brüchigen Fingernägeln, Skelettschmerzen. Wenn die Ursachen solcher Symptome vom Facharzt nicht eindeutig zugeordnet werden können, lohnt es sich auf jeden Fall, erst den Vitamin D Spiegel im Körper messen zu lassen, bevor man sich teuren Behandlungen unterzieht.
Wie wirkungsvoll sind Vitaminpräparate?
Die Wirkung von Vitaminpräparaten ist mittlerweile umstritten. Wissenschaftliche Daten der Sporthochschule Oslo zeigen, dass die Einnahme von Vitaminen die Performance von Ausdauersportlern verringern kann, statt sie, wie bis anhin angenommen, zu verbessern. Für die Studie verabreichte das Forscherteam Kraft- und Ausdauersportlern eine hoch dosierte Kombination von Vitamin C und E (sogenannte Radikalfänger) während 10 Wochen.
In dieser Zeit absolvierten die Teilnehmer ein intensives Sportprogramm. Alle Teilnehmer zeigten einen guten Trainingsfortschritt, jedoch waren die mit den Präparaten versorgten Sportler nicht fitter als diejenigen, die ohne die Vitamindosis auskommen mussten. Bei einigen Kraftsportlern konnte man sogar eine Verschlechterung der Proteinsynthese feststellen, natürlich ein ungewollter Effekt, weil für das Muskelwachstum eine gute Verstoffwechslung von Proteinen wichtig ist. Bei den Ausdauerathleten wurde festgestellt, dass die Neubildung von Mitochondrien (Kraftpakete der Zellen) durch erhöhten Vitaminkonsum unterdrückt wird. Studienleiter Gøran Paulsen vermutet daher, dass freie Radikale auch an der Weiterleitung von Signalen beteiligt sind, die der Körper beim Sport benötigt.
Genügend Vitamine durch die Nahrungsaufnahme
Nimmt man mit der Nahrung genügend Vitamine zu sich? Alle vier Jahre wird die Vitaminversorgung in Deutschland untersucht, liest man auf der Website der Verbraucherzentrale Bayern. Die letzten Berichte zeigen, dass die Deutschen gut bis übermässig mit Vitaminen versorgt sind. Erreicht wird das durch eine Kost mit vielen pflanzlichen Lebensmitteln wie Obst, Gemüse, Salat und Vollkorngetreide. Obst und Gemüse sind am vitaminreichsten, wenn man es frisch und sonnengereift verzehrt. Kochen kann Vitamine teilweise zerstören.
Zusammengefasst lässt sich also sagen: Viel frische, wenig gelagerte Kost und genügend Sonne in den Sommermonaten, dann kann man sich ein teures Präparat sparen.
Quellen:
http://vegan.ch/gesund-leben/vitamind/
http://www.vitamindmangel.net/symptome
http://www.welt.de/gesundheit/article138668307/Ueber-die-Sinnlosigkeit-von-Vitamintabletten.html