Schmutziges Nutella - ZDF deckte auf
Die schaurigen Testergebnisse wollen kein Ende nehmen: Nun ist Nutella dran. Dass es nicht gerade gesund ist, ist uns wohl allen klar. Doch es ist schädlicher, als bis anhin angenommen.
Wenn du so frei von der Leber weg sagen müsstest, was in Nutella drin ist, was fällt dir so ein? Als erstes wahrscheinlich Haselnüsse. Dann noch Kakao und irgendwie will sich die Masse ja auch noch streichen lassen, vielleicht fällt dir ein Fetträger ein. Tja, das wärs theoretisch – doch so einfach ist es nicht. Nutella enthält nur 13 Prozent Haselnüsse. Das ist doch ganz schön wenig.
Riskieren wir einen Blick aufs Etikett: „Zucker, pflanzliches Fett, Haselnüsse (13 Prozent), fettarmer Kakao, Magermilchpulver (7,5 Prozent), Emulgator Sojalecithin, Vanillin.“ In einem Glas Nutella sind somit rund zwei Drittel Zucker. Das letzte Drittel ist Fett. Zudem steckt anstatt echter Vanille das synthetische Vanillin in der Schokocreme.
Palmöl heißt schlechte Neuigkeiten für den Körper
Pflanzliches Fett. In Nutellas Fall (auch viele andere Produkte sind betroffen) heisst das Palmfett. Bei der industriellen Verarbeitung bildet Palmöl Fettsäureester. Laut Alfonso Lampen, Lebensmittelexperte vom Bundesamt für Risikobewertung (BfR) erklärt, dass es sich dabei um gefährliche Schadstoffe handelt, die bereits in kleinen Mengen große Schäden im Körper anrichten können. Fettsäureester sind insbesonder gefährlich für Niere, Leber und Hoden. Fettsäuren wie Glycidil-Fettsäureester (entsteht beim Erhitzen von Palmöl) sind krebserregend.
Auch Nutella-Ersatzprodukte sind betroffen
Gehört Nutella wirklich täglich aufs Brot, wenn bereits minime Mengen ausreichen, um unsere Organe zu schädigen? Wohl eher nicht. Das ZDF-Magazin wiso hat neben Nutella auch Ersatzprodukte untersucht: Nusskati, Nudossi, NussPli und Nulacta. Alle Brotaufstriche enthalten Palmöl - wobei Nutella und Nulacta noch am wenigsten Schadstoffe enthalten.
Codecheck berichtete bereits ausführlich über die Problematik von Palmöl und die Abholzung des Regenwalds. Auch ein weiterer Inhaltsstoff von Nuss-Schoko-Cremen ist probematisch: Greenpeace hat Ferrero 2015 Kinderarbeit vorgeworfen. Angeblich müssen Kinder die Haselnüsse und Kakaobohnen ernten. Hallo München schreibt, dass sie daraufhin mehrfach beim Unternehmen nachgefragt hätten. Die Antwort von Ferrero ist etwas vage: Das Unternehmen meint, dass der Artikel des Greenpeace-Magazins über die Kinderarbeit „nur einen Ausschnitt der Gesamtsituation“ wiedergibt.
Das sind doch ein paar Gründe, auf Nutella zu verzichten. Man muss es sich aber nicht schwerer als nötig machen, denn man kann Nutella ersetzen: Ganz einfach geht das mit einem Rezept mit Mandelbutter: Dafür ein Glas fast komplett mit Mandelbutter füllen und mit ungezuckertem Kakaopulver (bio, fairtrade) mischen – schmeckt sehr lecker und ist gesund.