Pflanzliche Milchalternativen: Vorteil für Mensch & Umwelt?
Mandeldrink, Sojakakao oder Kokossahne – im Handel findet man immer mehr pflanzliche Alternativen zu Kuhmilchprodukten. Immer mehr Menschn meiden Kuhmilch. Doch wie steht es um Geschmack, Preis, gesundheitliche Aspekte und Nachhaltigkeit der Pflanzendrinks und pflanzlichen Milchalternativen.
Das Problem mit der Kuhmilch
Obwohl das Glas Milch am Tag lange Zeit als unverzichtbar galt, wird Kuhmilch mittlerweile mit immer mehr Krankheiten in Verbindung gebracht. Osteoporose, kardiovaskuläre Erkrankungen, Krebs und Diabetes gehören laut „Peta“ zu den Krankheiten, die durch Tiermilch begünstigt werden. Auch „Fokus“ beschäftigte sich mit dem Thema und weist auf Beschwerden wie Laktose-Intoleranz hin.
Ein weiteres Problem ist die Kontaminierung der Milch mit synthetischen Hormonen, die eingesetzt werden, um die Milchproduktion zu erhöhen. Da die Milchkühe unnatürlich große Milchmengen produzieren, leiden sie meist an Entzündungen der Milchdrüsen. Deshalb kommen Antibiotika zum Einsatz, die, gemeinsam mit Hormonen und anderen Medikamenten, immer wieder in Milchproben und anderen Milchprodukten gefunden werden, informiert auch der Blog „Ich lebe grün“.
Aus ethischer Sicht ist Kuhmilch sowieso problematisch, denn das Leben der Milchkühe ist entgegen den Bildern auf den Milchverpackungen wenig idyllisch. Auch Kühe produzieren wie der Mensch nur direkt nach der Geburt Milch. Deshalb werden Milchkühe für die Milchindustrie immer wieder künstlich befruchtet und kurz nach der Geburt von ihrem Kalb getrennt.
Pflanzenmilch, die bessere Alternative
Wer auf Kuhmilch verzichtet, sei es aus gesundheitlichen oder ethischen Gründen, findet eine reiche Auswahl an pflanzlichen Milchalternativen. Diese werden aus Nüssen, Getreide und Samen gewonnen und enthalten deren wertvolle Vitamine, Mineralien und Spurenelemente.
Wichtig ist dabei auf gute Qualität — am besten Bio — und die Zusatzstoffe zu achten. Einige Milchalternativen enthalten zum Beispiel zugesetzten Zucker und sind dann nur in kleineren Mengen zu empfehlen.
Übrigens: Der Begriff Milch darf bei den pflanzlichen Alternativen nicht auf der Verpackung stehen, da diese Bezeichnung für tierische Produkte reserviert ist. Daher wird Pflanzenmilch meist als „Drink“ bezeichnet.
Der Klassiker: Mandelmilch
Geschmack, Konsistenz und Preis
Mandelmilch überzeugt mit einer cremigen und etwas dickflüssigeren Konsistenz. Sie schmeckt leicht süß und angenehm nussig. Pur ist Mandelmilch ebenso köstlich wie im Smoothie oder Dessert.
Der Mandeldrink gehört zu den teureren Milchalternativen, was dem höheren Grundpreis von Mandeln geschuldet ist. Wer sparen möchte, kann Mandelmilch auch ganz einfach selbst herstellen. Im Internet findet man zahlreiche Anleitungen und Rezepte.
So gesund ist Mandelmilch
Mandelmilch enthält laut „Bessergesundleben“ kein Gluten, keine Laktose und im Gegensatz zu Kuhmilch kein schädliches Cholesterin (LDL). Die Milch aus Mandeln verbessert sogar den guten Cholesterinwert (HDL). Zudem ist pure Mandelmilch ohne Zucker mit rund 30 Kalorien pro Tasse wesentlich kalorienärmer als eine Tasse Kuhvollmilch mit 140 Kalorien oder Sojamilch mit 80 Kalorien.
Darüber hinaus ist der Nussdrink reich an Antioxidantien wie Vitamin E, das Krebs vorbeugt und den Alterungsprozess verzögert. Auch enthalten sind jede Menge Kalium und Kalzium, die Vitamin D, B2 und A, Proteine, Omega 6, Zink, Eisen und Magnesium.
Außerdem liefert Mandelmilch viele Ballaststoffe, die den Darm schützen und die Verdauung verbessern. So hilft die Pflanzenmilch bei der Regulierung der Zucker- und Fettaufnahme.
Nachhaltigkeit
Mandelmilch ist – wie alle pflanzliche Milchalternativen – weitaus nachhaltiger als Kuhmilch. Laut „Individualisten.at“ werden für letztere unglaubliche 100 Liter Wasser pro 100 ml Milch verbraucht, von den höheren CO2-Emissionen ganz zu schweigen.
Betrachtet man hingegen nur pflanzliche Alternativen untereinander, schneidet Mandelmilch nicht als nachhaltigste Variante ab, da für den Mandelanbau auch relativ viel Wasser benötigt wird.
Drinks aus anderen Nüssen, zum Beispiel heimischen Walnüssen oder Getreide wie Hafer und Dinkel sind regional, nachhaltiger und günstiger. Im Vergleich zu Kuhmilch ist die Pflanzenmilch, auch aus Mandeln, aber immer die nachhaltigere Wahl!