Neuer Öko-Schuh von Adidas
Adidas will sich künftig für den Schutz der Weltmeere einsetzen und stellte in New York einen Schuh vor, der aus Plastikabfällen und illegalen Hochseenetzen gefertigt wurde. Dies ist ein erster Schritt in die Upcycling-Welt, weitere Produkte aus Meeresplastikmüll sollen folgen.
Nachhaltigkeit als Programm
Der deutsche Sportartikelhersteller adidas war in den vergangenen Jahren aufgrund seiner Produktionsverhältnisse öfter in die Kritik geraten. Doch seit einiger Zeit bemüht man sich um ein Image als nachhaltige Unternehmung. So sollen bis 2018 sämtliche adidas Marken mit nachhaltig produzierter Baumwolle produzieren, in eigenen Produkten werden auch bereits recycelte Polyesterstoffe verwenden. Der Konzern will außerdem bis 2016 alle Plastiktüten aus seinen 3000 Geschäftsstellen entfernt haben.
Kooperation mit Parley for the Oceans
Durchschnittlich treiben 13 000 Tonnen Plastikmüllpartikel auf 1 Quadratkilometer Meeresoberfläche. Fische, Vögel, Schildkröten, ja sogar Wale verenden kläglich an den kleinen Plastikteilen, die sie essen oder in welchen sie sich teilweise verheddern. Die Organisation Parley for the Oceans will ein Bewußtsein dafür schaffen, wie leicht das Gleichgewicht der Ozeane gestört werden kann. In Zusammenarbeit mit adidas möchte die Organisation der Zerstörung Einhalt gebieten.
Das geplante langfristige Partnerschaftsprogramm soll auf drei Säulen aufbauen: Kommunikation und Aufklärung, Forschung und Innovation sowie direkte Maßnahmen gegen die Verschmutzung der Ozeane mit Plastikabfällen. Mit Unterstützung von Parley for the Oceans will adidas einen Schuh entwickeln, der aus genau diesem Plastikmüll und illegal eingesetzten Fangnetzen besteht.
Wie sie an den Kunststoff kommen wollen, ist allerdings noch unklar, da die meisten Teilchen zu klein sind um sie mit einem Netz aus dem Meer zu fischen. Man hofft jedoch, dass sich mit Hilfe der Organisation Sea Shepard, welche auch die illegalen Netze eingesammelt hatte, die beim Prototyp verwendet wurden, eine Lösung finden lässt. Vorläufig konzentriert sich adidas auf den Müll, der in Strandnähe treibt.
Langfristig plastikfrei
Ziel des Programms sei es ohnehin, nicht nur Plastikmüll in Schuhe zu verwandeln, sondern solchen Abfall von vornherein zu vermeiden. Der Traum von einer Technologie, die das Material Plastik langfristig ersetzt und gleichzeitig biologisch abbaubar ist, ist allerdings noch etwas weit entfernt, aber man arbeitet daran.
Ein Schritt in die richtige Richtung
Die Entwicklung eines nachhaltig und umweltfreundlich produzierten Schuhs, der gleichzeitig die Ozeane rettet, ist natürlich lobenswert. Allerdings könnte adidas sich in Zukunft auch im Bereich der Arbeitsbedingungen um ganzheitliche Nachhaltigkeit kümmern. So wird ihnen immer noch vorgeworfen, dass sie ihre Näherinnen in diversen Produktionsländern nicht gut genug bezahlt.
Erst kürzlich geriet die Unternehmung in die Schlagzeilen, weil sie angeblich die Arbeiter ihres Logistikzentrum in Rieste, Niedersachsen ausbeute. Obwohl adidas dies vehement bestreitet, wäre es doch wünschenswert auch in diesem Bereich von den nachhaltigen Bestrebungen zu erfahren.