Nachhaltiger Weinanbau gewinnt an Popularität
Alleine in Deutschland werden 7,5 Prozent aller Weinberge nachhaltig betrieben. Der nachhaltige Weinanbau nimmt an Wichtigkeit zu.
Die Trends nachhaltige Produktion, vegan oder bio, werden auch in der Weinbranche immer populärer.
Wie Utopia.de berichtet, hat sich die Anbaufläche in Deutschland in den letzten zehn Jahren mehr als verdoppelt. Damit ein Winzer seinen Wein als nachhaltig verkaufen kann, müssen einige Vorgaben erfüllt werden. Allein die Übergangszeit zu dieser Produktionsweise kann mindestens drei Jahre dauern.
Beim nachhaltigen Anbau wird versucht, Abfälle zu vermeiden, CO2 Emissionen zu senken und den Wasserverbrauch gering zu halten. Des Weiteren wird viel Wert auf soziale Bereiche gelegt, wie beispiesweise der faire Umgang mit Mitarbeitern und anderen Unternehmen. Mit der Nachhaltigkeit wird auch die Biodiversität gefördert.
Dünger im nachhaltigen Weinanbau
Beim nachhaltigen Weinanbau wird auf den Einsatz von Chemie verzichtet. Synthetischer Mineraldünger wird mit Kompost, Humus oder anderen organischen Nährstoffen ersetzt.
Um die Pflanzen zu schützen, verzichten die Winzer auf Insektizide und Herbizide. So wird beispielsweise gegen Mehltau im schlimmsten Fall mit reinem Schwefel oder mit Kupfer vorgegangen.
Doch auch Kupfer und Schwefel sind nicht unbedenklich und widersprechen dem ökologischen Anbau. So sind kupferhaltige Pflanzenschutzmittel zwar effektiv gegen Pflanzenkrankheiten, doch schaden sie dem Boden. Um den Einsatz von Schwefel zu vermeiden, verwenden beispielsweise Biobauern Natriumbikarbonat, also ganz normales Backpulver.
Meist werden zwischen den Rebstöcken andere Pflanzen angebaut. Damit wird die Artenvielfalt gefördert und die Bodenstruktur verbessert. Das Unkraut wird dabei mechanisch entfernt.
Gibt es spezielle Weinsorten?
Da beim nachhaltigen Weinbau auf den Einsatz von Chemie verzichtet wird, werden zum Teil andere Sorten verwendet. Weinsorten, die widerstandsfähiger und auch resistenter gegen Pilzerkrankungen sind.
Doch meist werden auch im nachhaltigen Anbau die bereits verwendeten Sorten verarbeitet. So büsst der nachhaltig produzierte Wein nichts an seinem Geschmack ein.
Weinzertifikate
In Deutschland existieren bereits zwei Weinzertifikate, die teilweise auch im Ausland anerkannt werden.
Fairchoice
Das Zertifikat Fairchoice stellt die Bedingung, dass der nachhaltige Weinanbau ökologisch verträglich, sozial gerecht und wirtschaftlich tragfähig ist. Hinter dem Zertifikat stehen die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) und das Deutsche Institut für Nachhaltige Entwicklung (DINE).
Fair’n Green
Hinter dem Fair’n Green Zertifikat steht ein Zusammenschluss von Winzern, die bereits nachhaltigen Wein anbauen und Unternehmen auf ihrem Weg in die Nachhaltigkeit unterstützen und beraten.
Schwefel im Wein
Mit Schwefeldioxid wird der Wein haltbarer gemacht und dessen Oxidiation verhindert? Und das seit dem Altertum. Der Einsatz von Schwefel bei Bioweinen ist aber umstritten. Schwefel ist in geringen Mengen nicht gefährlich für den Menschen. Trotzdem enthalten Bioweine weniger Schwefel als Weine aus herkömmlichem Anbau. Seit 2005 müssen Weine, die mehr als 10 mg/l Schwefeldioxid enthalten, mit dem Hinweis „enthält Sulfide“ deklariert werden.
Nachhaltige Weine in Onlineshops
Empfohlene Onlineshops für nachhaltige Weine sind beispielsweise www.natuerlich-wein.de oder www.delinat.com
Beide haben hohe Anforderungen an ihr Sortiment und verkaufen qualitativ hochstehende Weine.