Fitness

Macht der BMI überhaupt noch Sinn?

26. Aug. 2016 von

Seit Jahren wird der Body Mass Index (BMI) als Referenz verwendet, um ein gesundes Idealgewicht festzulegen. Doch die Berechnung blendet wichtige Faktoren aus.

Schlank, fit und am besten noch definiert – der Traum vom perfekten Körper beeinflusst den Alltag vieler Menschen. Wer abnehmen will, hungert oft. Dabei sollte es um mehr gehen, als das reine Verlieren von Gewicht. Eine Balance zwischen Körperfett, Muskelmasse, Ausdauer und Kraft ist bedeutend wichtiger.

Muskeln oder Fett

Für viele Diätorientierte das Maß der Dinge ist der „Body-Mass-Index“ (BMI). Der BMI errechnet sich durch Dein Körpergewicht in Kilogramm geteilt durch das Quadrat der Körpergröße in Metern.

Das Ergebnis lässt sich laut WHO (2008) – es gibt viele Unterstufen – grob so einordnen:

  • < 16 – 18,5 Untergewicht
  • 18,5 – 25 Normalgewicht
  • 25 – 30 Übergewicht
  • 30 – > 40 Adipositas

Sportwissenschaftler Theodor Stemper von der bergischen Universität in Wuppertal, äußert sich gegenüber dem Nachrichtenportal „20 Minuten“ kritisch, wenn es um den BMI geht. Denn die Berechnung definiere nicht, ob das Gewicht von Muskeln oder Fett kommt. Für den Professor ist das ein markanter Fehler. Er zeigt sich überrascht, dass die Weltgesundheitsorganisation (WHO), den BMI nach wie vor als wichtigste Referenz verwendet.

Laut Stemper sollte man sich nicht am BMI orientieren. Sinnvoller sei die Rechnung Taillenumfang geteilt durch Körperlänge in Zentimeter – die sogenannte Waist-to-Height-Ratio. Bei unter 40-Jährigen sollte deren Wert nicht über 0,5 liegen und bei über 40-Jährigen maximal 0,6 betragen.

Krank wegen Übergewicht

Dem Sportwissenschaftler zu Folge, ist das Wohlstandsbäuchlein bedeutend ungesünder, als wenn Fett gleichmäßig verteilt ist: „Die Folge des Bauchfetts: Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Stoffwechselprobleme, muskuloskelettale Beschwerden – häufigste Ursache für chronische Schmerzen – und psychophysische Probleme“, so Stemper gegenüber „20 Minuten“.

Wer tatsächlich Fett verbrennen will und nicht nur Gewicht verlieren möchte, muss seine Cardio-Einheiten mit einem Krafttraining ergänzen. Nur so gewinnt man an Muskelmasse – und je mehr Muskelmasse ein Mensch hat, desto mehr Fett verbrennt der Körper.

Gesunder Lifestyle ohne Nebeneffekte

Mindestens zwei, idealerweise drei Mal die Woche, sollte man Sport treiben, um relevante Ergebnisse zu erzielen. Die einzelnen Einheiten können zwischen 30 und 60 Minuten pendeln. Wichtiger als ein langes Training, ist regelmäßiges trainieren. Und essen nicht vergessen! Nur wer genügend Nahrung aufnimmt, baut Muskelmasse auf.

Um einen flachen Bauch, oder schmalere Hüften zu haben, muss niemand hungern. Bewegung, gesunde Ernährung und Muskelmasse werden schon dafür sorgen, dass die Fettpölsterchen mit der Zeit verschwinden. Ein Ergebnis, welches dank benötigter Disziplin auch langfristig Bestand hat – ganz ohne Diät und Jo-Jo-Effekt.