Gesundheit

Macht Plastik krank und dick?

08. Juni 2015 von

Schon seit langem wird über die gesundheitsschädigende Wirkung von Weichmachern & Co. diskutiert. Hormonelle Chemikalien könnten auch Übergewicht und Diabetes zur Folge haben, wie die ChemTrust-Studie nahelegt.

Im Zuge der ChemTrust-Studie werteten der spanische Epidemiologe Miquel Porta und sein südkoreanischer Kollege Duk-Hee Lee im Jahr 2012 rund 240 Untersuchungen aus und fassten die Ergebnisse zusammen. Das Resümee Miquel Portas ist besorgniserregend:

„Der Anstieg des Vorkommens von Fettleibigkeit fällt mit dem Anstieg der Verwendung und Verbreitung von Industriechemikalien zusammen, die eine Rolle bei der Entstehung von Fettleibigkeit spielen könnten. Das legt nahe, dass hormonelle Chemikalien mit dieser Epidemie in Zusammenhang stehen könnten.“

Bei Tieren sind negative Auswirkungen belegt

Laut des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND) ist die Tatsache, dass die Belastung mit Chemikalien bei Tieren zu einer Gewichtszunahme führen kann, überzeugend dokumentiert.

(Quelle: Flickr, Tony Webster)

Zudem haben Wissenschaftler eine Reihe möglicher Mechanismen benannt, wie Chemikalien zur Entstehung von Übergewicht beitragen könnten. Sie können zum Beispiel das Gleichgewicht des Stoffwechsels verschieben, die Appetitkontrolle stören oder den Fettstoffwechsel während der Entwicklung beeinträchtigen, erklärt der BUND.

Vorsicht bei der Verwendung von Plastikprodukten

Leider kann man hormonellen Schadstoffen wie Weichmachern oder Bisphenol A kaum entrinnen. Täglich kommt man mit ihnen in Kontakt — vor allem über Lebensmittel und Konsumartikel.

In diesen Fällen kann der Verbraucher der Flut an chemischen Stoffen, denen er bewusst oder unbewusst ausgesetzt ist, wenig entgegensetzen.

Das kann man tun: Man sollte — wenn möglich — auf Lebensmittel, die in Plastik verpackt sind, auf Plastik-Geschirr oder -Flaschen sowie auf Konservendosen (wegen der Plastik-Beschichtung) verzichten. Auch Weich-PVC, sowie das Rauchen sollte man meiden.

Die EU-Chemikalienverordnung REACH

Damit die Verwendung dieser Chemikalien verboten wird und sichere Alternativen gefunden werden, ist die Regierung gefragt. Wichtige Schritte werden mit der Europäischen Chemikalienverordnung REACH gemacht: Sie legt fest, für welche Chemikalien Grenzwerte eingeführt werden. Inzwischen wurden bereits 161 Chemikalien als besonders besorgniserregend eingestuft.

Quelle:

http://www.br.de/themen/ratgeber/inhalt/gesundheit/weichmacher-kunststoffe-chem-trust-studie-weichmacher-diabetes-uebergewicht100.html