Lippenstifte: Was du über die Inhaltsstoffe wissen solltest
Krebserregende Stoffe, Erdöl und zerquetschte Tiere stecken in der bunten Lippenpflege. Grund genug, genauer über Lippenstift Bescheid zu wissen.
Die Naturkosmetikunternehmen Raw Natural Beauty errechnete 2009, dass jede Frau im Laufe ihres Lebens ungefähr 3,5 kg Lippenstift isst. Eine ordentliche Zahl: Das sind 14 Butterblöcke à 250 Gramm.
„Im Butter“ ist allerdings nicht immer alles: Erst im März fand das nordrhein-westfälische Verbraucherschutzministerium in 25 Lippenpflegeprodukten potentiell krebserregende Substanzen. Konkret fanden die Tester aromatische Kohlenwasserstoffe (MOAH) in der Lippenpflege. Das Bundesamt für Risikobewertung (BfR) warnt vor jenen Produkten, in denen Mineralölbestandteile nachgewiesen werden.
Weitere schädliche Inhaltsstoffe in Lippenkosmetik
Viele Lippenstifte enthalten schädliche Farben on top. Das Verbrauchermagazin Ökotest fand 2013 den Farbstoff Tartrazin in beliebten Lippenpflegeprodukten: Wenn der Farbstoff in den Körper gelangt, kann er Juckreiz und Ausschläge verursachen.
Auch die Haltbarkeit von Lippenstiften ist ein Thema, denn Kundinnen wünschen, dass ihre Produkte monatelang haltbar sein sollen. Ohne Konservierungsstoffe wie Parabene geht das leider nicht. Der Test von Ökostest fand Propylparabene in den Produkten von Artdeco, Astor und Max Factor. Das Problem: Es könnte sich negativ auf die Fortpflanzung auswirken.
Leider finden sich ebenso Paraffine in den meisten Lippenstiften. Dabei handelt es sich um chemische Verbindungen aus Erdöl. Sie bewirken, dass sich die Hautporen schließen und die Haut austrocknet. Damit dieser Effekt beim Tragen von Lippenstift ausbleibt, mischen die Hersteller Silikone unter. So sehen die Lippen sehr schön gepflegt aus, obwohl sie eigentlich ausgetrocknet und mit Silikon überdeckt sind. Leider können sich die Stoffe im Körper ablagern.
Nicht vegan: Tierisches im Lippenstift
Schädlich sind diese gewissen Farbstoffe nicht, sondern ganz natürlich: Die Sekrete der Cochenilleschidlaus liefert uns schönstes Karminrot – leider muss sie zur Gewinnung zerquetscht werden. Man verwendet die Laus schon seit Jahrhunderten, auch weil die meisten Menschen diesen lausigen Farbstoff sehr gut vertragen. Deshalb wandert er in Lippenstifte, Eiscreme, Süßigkeiten, Joghurt und Lidschatten. Sogar Starbucks hat bekannt gegeben, dass sie einigen ihrer Getränke Karminrot beigeben – ein wortwörtliches „Halloweenspecial“.
Vermeiden kannst du tierische und viele allergieauslösende Stoffe, wenn du auf zertifizierte Naturkosmetik umsteigst oder vegan einkaufst. Natürlich kannst du deine Produkte immer mit der Codecheck-App prüfen. Wir geben beispielsweise grünes Licht für Lippenstifte von Santé, Lavera, Logona oder Benecos.