Lange Wimpern ohne Risiko
Da wir aktuell überwiegend mit Nasen- und Mundschutz unterwegs sind, sehen wir von unserem Gegenüber vor allem die Augen. Ein strahlender Blick und lange, dichte und schön gebogene Wimpern sind nun mehr im Fokus als sonst. Es gibt mittlerweile zahlreiche Wimpernseren, die bei kurzen und dünnen sowie licht gewachsenen Wimpern schnell für Abhilfe sorgen sollen. Aber können wir Wimpernseren tatsächlich bedenkenlos verwenden oder gibt es hier Inhaltsstoffe, die es zu vermeiden gilt? Und worauf müssen wir bei der Auswahl des geeigneten Wimpernserums achten?
Diese Hormone sind in Wimpernseren als kritisch zu bewerten
Üblicherweise werden die Wimpernseren einmal täglich am oberen Wimpernkranz dünn aufgetragen, idealerweise am Abend. Die sichtbare Wirkung setzt bei regelmäßiger Anwendung zwischen sechs bis zwölf Wochen ein. Da Wimpernseren direkt am Auge angewendet werden, kann es hier schnell zu Unverträglichkeiten, Reizungen und Rötungen kommen. Zudem stehen die Seren wegen einzelner Inhaltsstoffe immer wieder in der Kritik.
Grund hierfür ist der Einsatz von Prostaglandin, Prostaglandin-Abkömmlingen und seinen Derivaten. Prostaglandin zählt zu den Gewebshormonen und ist in seiner Erscheinungsform und Funktion vielfältig und komplex. Sie wirken zum Beispiel im Nervensystem sowohl hemmend als auch fördernd und werden vielfach in der Pharmazie eingesetzt. In der Augenheilkunde werden sie zur Behandlung von Glaukomen verwendet und haben einen positiven Effekt auf den erhöhten Augeninnendruck bei Patienten mit grünem Star.
Im Rahmen dieser Behandlung wurde als positiver Nebeneffekt die Anregung des Wimpernwachstums festgestellt. Der exakte Wirkmechanismus ist noch nicht abschließend geklärt. Allerdings wird eine Verlängerung der Wachstumsphase als Ursache vermutet. In Wimpernseren sind Prostaglandine unter der INCI Bezeichnung Methylamido-Dihydro-Noralfaprostal (MDN), Dechloro-Dihydroxy-Difluoro-Ethylcloprostenolamid oder Isopropyl-Cloprostenate zu finden.
Welche Risiken und Nebenwirkungen bringen Prostaglandine mit sich?
Mittlerweile ist eine Vielzahl an Nebenwirkungen durch Prostaglandin bekannt. Bei der ursprünglichen Verwendung in der Augenheilkunde treten häufig Nebenwirkungen in Form von Rötungen und Reizungen am Auge auf. Diese Reaktionen sowie Juckreiz und Trockenheit im Auge, dunkle Augenringe und vorübergehende Sehstörungen zählen ebenfalls zu den häufigen Nebenwirkungen. Mediziner haben zudem eine Verdünnung des Unterhautfettgewebes am oberen Augenlid festgestellt. Dadurch kann das Auge leicht absinken.
Diese Nebenwirkungen bilden sich nach Absetzen der Wimpernseren zurück. Die Wirkung des Wimpernwachstums stellt sich ebenfalls nach Absetzen des Produkts ein. Entsprechend müssen die Wimpernseren bei einem dauerhaften Wunsch nach vollen Wimpern durchgehend verwendet werden. Valide Langzeitstudien zu den Spätfolgen und anhaltenden Nebenwirkungen gibt es allerdings noch nicht.
Das „Bundesinstitut für Risikobewertung“ (BfR) sowie die „Europäische Kommission“ warnen seit einigen Jahren vor dem Einsatz von Prostaglandinen in kosmetischen Mitteln. Die klare Empfehlung in Deutschland und der EU lautet, den Verkauf dieser Wimpernseren als kosmetische Mittel zukünftig zu unterbinden. In Schweden dürfen Wimpernseren mit Prostaglandinen und seinen Derivaten bereits seit 2012 nicht mehr verkauft werden. Ebenso wurden Prostaglandine in Kanada durch die Gesundheitsbehörde als kosmetische Inhaltsstoffe verboten.
Diese Wimpernseren sind frei von bedenklichen Inhaltsstoffen:
Es gibt Alternativen, um das Wimpernwachstum anzuregen
Wer trotzdem lange und dichte Wimpern haben möchte, setzt auf Seren oder Tuschen mit stärkenden Inhaltsstoffen wie zum Beispiel Biotin, wachstumsfördernden Peptiden oder pflegendem Panthenol. Wimpern befinden sich wie unsere Haare in verschiedenen zyklischen Wachstumsphasen. Ebenso wie bei unseren Haaren und unserer Haut sollte bei den Wimpern die Gesunderhaltung und Versorgung mit nährenden Inhaltsstoffen im Fokus stehen.
Setzen wir hier auf die Pflege und Stärkung der Wimpern, so fallen diese nicht so schnell aus. Zudem erscheint der Wimpernkranz nach acht bis zehn Wochen dichter und länger. Entsprechend ist die Pflege und Gesundheit der Wimpern eine effektive, aber vor allem sichere Alternative zu hormonellen Wimpernseren. Ein zudem bewährtes Hausmittel stellt Rizinusöl dar. AnwenderInnen schwören auf die pflegende Wirkung. Die Wimpern sehen durch das Rizinusöl gestärkt und gepflegt aus und erscheinen länger.
Fazit: Wimpernwachstum auf die sichere Art
Sollte uns das natürliche Wachstum unserer Wimpern nicht genügen, so gibt es eine Vielzahl an Alternativen zu den Wimpernseren mit kritischen Prostaglandinen. Hormone haben in kosmetischen Produkten nichts verloren und sollten schon gar nicht in die Nähe unserer empfindlichen Augenpartie gelangen. Wirkstoffe, die pflegend, kräftigend und nährend wirken, sind eine gute Alternative. So gelingt uns der gesunde und verführerische Augenaufschlag frei von Risiken und Nebenwirkungen.
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