Kuhmilch verursacht Eisenmangel bei Babys
Sieben von acht Studien zeigen deutlich, dass ein früher Milchkonsum Eisenmangel verursacht. Auch andere Gesundheitsrisiken können nicht ausgeschlossen werden. Wie sieht die gesunde Baby-Ernährung aus?
Die beste Ernährung für einen Säugling ist noch immer Muttermilch. Doch nach dem Abstillen sollte man nicht – wie bisher für voll genommen – einfach auf Kuhmilch umsteigen. Denn es gibt Hinweise, dass Kuhmilch bei Babys Eisenmangel verursachen kann. Doch Milch gehört noch immer auf fast jeden Speiseplan und wir alle bekommen aus Werbung, Umfeld und Hörensagen ein „gesundes“ Image von Milch mit auf den Weg.
Doch Vorsicht bei Babys, denn die Milch von Kühen unterscheidet sich wesentlich von Muttermilch. Sie enthält dreimal mehr Protein, was den kindlichen Nieren Schaden kann. Dafür enthält Kuhmilch weniger Milchzucker.
Problematisch: Kuhmilch enthält deutlich weniger Eisen als die mütterliche Nahrung. Und das enthaltene Eisen kann vom Säugling viel schlechter verwertet werden, weil das enthaltene Kalzium und das Kasein die Eisenaufnahme hemmt. Diese Studie bestätigt die Hinweise.
Auch andere Gesundheitsfolgen sind unklar
Bis anhin wurde nicht geklärt, ob Kuhmilch auch die Anfälligkeit auf Diabetes Typ 1 erhöht, die Wahrscheinlichkeit besteht aber. Zudem könnte sich Kuhmilch negativ auf Wachstum und Entwicklung des Babys auswirken. Soll man Kuhmilch also vollständig weglassen? Die Wissenschaft gibt keine eindeutige Antwort, denn sie schreibt der Kuhmilch auch positive Eigenschaften zu: Beispielsweise soll sie Kinder davor schützen, später im Leben an Allergien oder Asthma zu erkranken.
Es gibt aber keine Belege für diese Aussagen. Die Experten des Gesundheitsministeriums empfehlen deshalb, Babys keine Kuhmilch zu geben, bis sie sechs Monate alt sind. Aber bis wann kann man denn Babys mit Muttermilch füttern?
Muttermilch für den Säugling – und danach?
Bis zum sechsten Lebensmonat sollten Mütter mindestens stillen. Diese Quelle sagt, dass Babys, die älter als sechs Monate sind, zusätzliche Nahrung benötigen, beispielsweise Brei. Es spricht aber nichts dagegen, das Kind weiter zu stillen, und zwar „so lange wie Mutter und Kind das möchten“.
Welche Ernährungsform eignet sich denn für Babys? Dazu ein Blick auf eine von allen Seiten akzeptierte, westliche Ernährungsweise für das Kind. In der Regel basiert sie auf:
- gekochter Nahrung, man greift auf Fertigprodukte wie Brei und Flocken zurück
- ergänzt sie durch Obst und Säfte
- dabei ist der Anteil an Milch, Fleisch und Getreide sehr hoch
- Kinderärzte und Ernährungsberater sagen, dass gekochte Nahrung „vorverdaut“ und somit gut verträglich ist
Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) schreibt weiter, dass der „Energiebedarf des Säuglings altersabhängig ist und im ersten Jahr zwischen 90 und 95 kcal pro kg Körpergewicht ist.“ Dabei sollen ca. 200 kcal in Form von Beikost verfüttert werden. Die Beikost soll aus
- Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei oder
- Getreide-Früchte-Brei bestehen.
Das BAG empfiehlt die Abgabe von verdünnter Kuhmilch erst ab dem zweiten Lebensjahr.
Rohkost – Eine gesunde Alternative?
Für einige Eltern kommt aber lediglich die Rohkost in Frage. Verfechter argumentieren, dass die angebotene Nahrung wunderbar cremig, fein püriert sei und sogar warm gegessen wird, ohne dass sie einem Kochprozess ausgesetzt ist. Somit werden Geschmacksnerven geschult und das Baby wird keiner denaturierten Ernährung ausgesetzt. Die angebotene Kost basiert zudem auf einem nachhaltigen Konzept. Sie besteht typischerweise aus:
- Pflanzlicher Rohkost ohne Fleisch oder Milchprodukte, die man
- indivduell aufbaut und abstimmt
Die rohe Nahrung soll leicht verdaulich sein und alle wichtigen Enzyme und Vitalstoffe im natürlichen Zustand enthalten. Ärzte und Ernährungsberater stehen dieser Ernährungsform noch skeptisch gegenüber, ohne jedoch schlüssige Gegenargumente vorzuweisen.
Vegane Babynahrung
Der Trend geht auch zu einer veganen Babyernhährung hin. Befürworter argumentieren, dass Studien (z.B. Harvard School of Public Health, 2000) belegen, dass vegetarisch oder vegan ernährte Kinder einerseits schlanker und gesünder sind als ihre Fleisch essenden Freunde, andererseits auch noch länger leben.
Zudem sei es einfacher und nachhaltiger, eine nahrhafte Ernährung auf pflanzlicher Basis aufzubauen als auf tierischen Lebensmitteln. PETA sagt, dass gesättigte Fette, Cholesterin und andere Stoffe, wie beispielsweise Antibiotika im Fleisch, Kindern schaden. Pflanzliche Nahrungsmittel lieferten zudem ausreichend Energie und Proteine, genügend Ballaststoffe und versorge das Kind zudem mit Antioxidantien, Mineralstoffen und sekundären Pflanzenstoffen.
Typischerweise setzt sich die vegane Kinderernährung so zusammen:
- „Weiche“ pflanzliche Nahrungsmittel wie gemahlene, gekochte Getreidearten wie Gerste, Quinoa, Hirse usw.
- püriertes Obst und gut gekochtes Gemüse
- Hülsenfrüchte, Bohnen
- Brot, Pasta (ab 8. Monaten)
- Sojamilch (ab 8. Monaten)
Gegner argumentieren, dass eine vegane Ernährung zu viel Soja und Getreide enthalte, was wiederum nicht förderlich für ein gesundes, lineares Wachstum sei. Weitere Argumente liegen bestimmt vor, auf sie geht dieser Text allerdings nicht weiter ein.
Fazit: Es gibt schlichtweg nicht ein RICHTIG oder ein FALSCH bei der Baby-Ernährung. Jede Ernährungsform bietet Vorteile, für jede Form findet man aber auch eine Fülle von Nachteilen. Codecheck empfiehlt daher, das Baby nach der eigenen Überzeugung und gemäß dem eigenen Gutdünken zu ernähren, nachdem man sich umfassend mit der Thematik befasst hat. Die Ernährungsvorlieben und -gewohnheiten der Eltern spielen dabei eine zentrale Rolle.