Gesund und deftig durch den November
Auch wenn der Herbst uns zuletzt mit viel Sonnenschein verwöhnt hat, jetzt im November wird die Luft kälter. Und die Küche wird deftiger – denn die Kohlsaison hat begonnen und lädt zum Genießen ein.
Der Winter steht bevor, die Erkältungszeit beginnt, da ist vor allem Obst als natürlicher Vitaminlieferant gefragt. Und jetzt im November kommen Obstliebhaber noch voll auf ihre Kosten. Äpfel, Birnen und Quitten haben Saison und können auf dem Markt noch aus regionalem Anbau eingekauft werden. Wem diese Auswahl zu klein ist, der kann auf Importware zurückgreifen. Die ersten Zitrusfrüchte sind erhältlich und auch Granatäpfel und Feigen schmecken jetzt besonders gut.
Der November verwöhnt kulinarisch aber vor allem mit Gemüse aus heimischem Anbau. Wer es knackig mag, der kann jetzt Chicorée, Feldsalat und Lauch genießen. Aber das Gemüse des Monats ist wohl unangefochten der Kohl: Jetzt haben zahlreiche Kohlsorten, wie Grünkohl, Rotkohl oder Wirsing Saison. Wer deftige Eintöpfe und Suppen liebt, wird die Kohlzeit besonders genießen. Außerdem ist Kohl nicht nur lecker, sondern auch gesund.
Das Gemüse wird schon seit Jahrtausenden nicht nur für seine kulinarischen, sondern auch für seine gesundheitlichen Vorzüge geschätzt.
Gemüse mit Tradition
Bereits im antiken Griechenland und in Rom war Kohl eine wichtige Nahrungs-, sowie Arzneipflanze. Der römische Staatsmann Cato der Ältere beschrieb das Gewächs schon vor 2000 Jahren als Allheilmittel und auch Aristoteles aß das Gemüse. Die historischen Quellen belegen: Kohl stammt nicht wie viele vermuten aus Deutschland, sondern aus dem Mittelmeerraum.
Im Mittelalter setze sich der Siegeszug des Kohls immer weiter Richtung Norden fort. Er etablierte sich dann auch in Deutschland und wurde im Mittelalter zu einem der wichtigsten Lebensmittel im Winter. Da er sich einsäuern ließ, konnte man ihn als Sauerkraut sehr lange lagern.
Außerdem wird vermutet dass bei der mittelalterlichen Bevölkerung im Herbst nur wenig Getreide auf den Tisch kam. Stattdessen stand vor allem Gemüse und Obst auf dem Speiseplan, so lange es noch in der Natur zu finden war. So konnte man sich die kostbaren Getreidevorräte aufbewahren und die letzte vitaminreiche Kost des Jahres genießen.
Kohl beugt Krebs vor
Heute belegen Studien und Untersuchungen, was schon unsere Vorfahren wussten: Kohl ist nicht nur lecker, sondern auch gesund. Er enthält eine Vielzahl an lebenswichtigen Vitaminen. In 100 Gramm Weißkohl steckt beispielsweise die gleiche Menge Vitamin C wie in einem Glas Orangensaft. Wer 250 Gramm des Gemüses isst, hat seinen Tagesbedarf gedeckt. Sogar noch mehr Vitamin C als Weißkohl liefern Rosenkohl und Brokkoli.
Des Weiteren finden sich die Vitamine A, B, E und K im Kohl. Auch die Mineralstoffe Calcium, Eisen und Magnesium sind im Kohl vorhanden. Deshalb sollten gerade Vegetarier öfter auf Weißkohl, Grünkohl und Co. zurückgreifen.
Kohl hat auch den Ruf krebsvorbeugend zu sein. Tatsächlich finden sich in dem Gemüse sekundäre Pflanzenstoffe, wie Glukosinolate, die eine krebshemmende Wirkung haben.
Kohl kann Krankheiten lindern
Kohlgemüse kann aber noch mehr: Es beugt nicht nur Krankheiten vor, sondern kann diese auch lindern. Bei Sodbrennen, Magenschleimhautentzündungen und Entzündungen der Speiseröhre helfen die sekundären Pflanzenstoffe im Kohl. Und auch Darmbeschwerden kann er lindern. Vor allem Kohlsaft enthält große Mengen des Eiweißbausteins Methylmethionin. Dieser kann Magen und Darm vor Geschwüren schützen.
Kohl hat oft übelriechende Nebenwirkungen, doch gerade deshalb ist er so gesund. Denn Ursache für die gefürchteten Gase sind die vielen enthaltenen Ballaststoffe. Diese nehmen auf dem Weg durch den Verdauungsapparat Schadstoffe und Gifte mit. Im Dickdarm werden die Ballaststoffe dann von Bakterien zerlegt, wobei sich die schlecht riechenden Gase bilden. Kümmelkörner sind hierfür ein gutes Gegenmittel: sie werden mitgekocht, entweder zum Mitessen oder zum Herausnehmen in einem Teesäckchen.
Rezept: Vegetarische Winter-Minestrone
Zutaten (für 4 Personen):
- 1 Dose Kichererbsen (400 g)
- 500 ml Gemüsebrühe
- 250 g Grünkohl
- 180 g Möhren
- 180 g Pastinaken
- 150 g Staudensellerie
- 1 Knoblauchzehe
- 2 Schalotten (60 g)
- 1 frisches Lorbeerblatt
- Salz
- Pfeffer
Zubereitung:
1. Schalotten und Knoblauch in feine Ringe schneiden. Das Gemüse waschen. Beim Staudensellerie die Fäden ziehen und in 1 cm breite Scheiben schneiden. Möhren und Pastinaken schälen und 1 cm groß würfeln. Grünkohl grob zupfen.
2. Öl in einem Topf erhitzen, die Schalotten bei mittlerer Hitze 3 Minuten im Öl glasig dünsten. Dann Sellerie, Möhren und Pastinaken kurz mitdünsten. Knoblauch und Grünkohl unterrühren. Anschließend Lorbeer, Gemüsebrühe und 800 ml kochend heißes Wasser zugeben. Zugedeckt aufkochen und bei mittlerer Hitze 20 Minuten kochen lassen.
3. Zuletzt die Kichererbsen in einem Sieb abspülen und abtropfen lassen. In die Suppe geben und erwärmen, mit Salz und Pfeffer abschmecken.