Gefährliche Keime verseuchen den Salat
Importiertes Gemüse ist häufig mit gefährlichen Keimen belastet, die zu lebensgefährlichen Infektionen führen können. Künftig sind neue Hygiene-Maßnahmen bei Obst und Gemüse unerlässlich.
Resistente Erreger auf Gemüse
Das ZDF warnte kürzlich vor „gefährlichen Keimen auf Gemüse“. Der Sender stützte sich dabei auf Analysen, die er selbst in Auftrag gegeben hatte. Nach diesen waren 40 Prozent der Sprossen und über 70 Prozent des untersuchten Asia-Gemüses mit ESBL-Keimen belastet.
Diese besonders unerfreulichen Gruppe von resistenten Erregern kann zu lebensbedrohlichen Infekten führen. Vor wenigen Jahren starben über 50 Menschen nach dem Verzehr von Sprossen, die mit resistenten Erregern aus der Humanmedizin belastet waren, meldet Deutschlandradio Kultur.
Woher kommen die Keime?
In vielen Ländern der Erde werden ungeklärte Abwässer direkt in die Äcker geleitet. Die Mischung aus Fäkalien, Medikamenten und Flüssigkeit ist Bewässerung und Düngung in einem.
Besonders bedenklich sind Abwässer aus Kliniken. So werden zum Beispiel in Asien modernste Reserveantibiotika verwendet. Das heißt wir importieren auf Gemüse und Früchten Keime, die bereits gegen Wirkstoffe resistent sind, die sich hier noch im Zulassungsverfahren befinden.
Mit Chlor gegen Keime
Zum Schutz der Gesundheit sind künftig Hygiene-Maßnahmen bei Obst und Gemüse unerlässlich. Im Gegensatz zum Fleisch, das einer Fleischbeschau unterliegt, ist eine amtliche Gemüsebeschau kaum durchführbar.
In Frankreich löst man das Problem, indem der Salat in gechlortem Wasser gereinigt wird, bevor er in den Handel kommt – dort akzeptiert man lieber ein paar Mikrogramm Chlorverbindungen pro Salatkopf statt unbekannte Keime zu verzehren.