Gesundheitsfördernde Effekte

Für Deine Gesundheit: Tees und ihre Wirkungsweisen

15. Nov. 2017 von

Der gesundheitsfördernde Effekt von Tee ist seit Jahrtausenden bekannt. Die unterschiedliche Zusammensetzung der Inhaltsstoffe sorgt dafür, dass jede Sorte ihre eigene heilende Wirkung entfalten kann. Welche positiven Auswirkungen die beliebtesten Tee-Arten auf uns haben, erfährst Du in unserem kurzen Ratgeber.

Im allgemeinen Sprachgebrauch hat sich „Tee“ als Bezeichnung für einen Aufguss aus Früchten, Blättern, Blüten oder Wurzeln durchgesetzt. Streng genommen ist das irreführend, denn eigentlich ist nur ein Getränk, das mit heißem Wasser und Teilen der asiatischen Teepflanze zubereitet wird, ein „echter Tee“. Dagegen sind Kräuter- und Früchtetees dem Lebensmittelrecht zufolge „teeähnliche Erzeugnisse“ oder „Mischungen“.

So gesehen beginnen wir unseren Ratgeber mit einem Tee, der diesen Namen verdient hat und ohnehin der bekannteste seiner Art sein dürfte.

Beruhigend und magenschonend: Schwarzer Tee

Der Klassiker unter den Tee-Sorten empfiehlt sich als koffeinhaltiger Wachmacher. Da das Koffein im Tee langsamer freigesetzt wird, bringt der Wirkstoff bei Aufgüssen den Kreislauf und das Gehirn langsamer in Schwung. Dafür ist er allerdings länger wirksam, erklärt „fitforfun.de“.

Gleichzeitig hemmt Schwarztee die Produktion des Stresshormons Kortisol. Das beruhigt und senkt den Blutdruck. Eine Studie des „University College“ in London hat gezeigt, dass vier Tassen am Tag reichen, um dem Alltagsstress effektiv entgegenzuwirken.

Die Gerbstoffe des Tees sind außerdem wohltuend für Magen und Darm und können zum Beispiel Durchfallerkrankungen stoppen. Außerdem ist Schwarzer Tee reich an Zahnschmelz härtendem Fluorid und somit gut für die Zähne.

Wirksam gegen Krankheitserreger: Grüner Tee

Grünen Tee stellen Produzenten ebenfalls aus verwertbaren Teilen der Teepflanze her. Im Gegensatz zum Schwarzen Tee werden die Blätter für dieses Getränk jedoch nicht aufgebrochen, um einen bestimmten Geschmack zu erzeugen. Aus diesem Grund enthält es besonders viele Polyphenole. Sie können Krankheits- und Tumorerreger im Körper einfangen.

„So hat sich Grüntee in Studien im frühen Stadium von Prostatakrebs und gegen die chronisch-lymphatische Leukämie (CLL) als wirksam erwiesen“, schreibt „ndr.de“. Andere Untersuchungen hätten gezeigt, dass Grüner Tee dem Magen zuträglich sei, durch seine Gefäße erweiternde Wirkung das Herz schütze und in einigen Fällen den Blutdruck verbessere. Noch dazu helfe er durch Förderung des Zuckerstoffwechsels beim Gewichtsverlust und eigne sich als Gesichtswasser.

Einer für vieles: Kamillentee

Mit heißem Wasser aufgegossen werden Blüten, Kraut und Samen der Kamille zum universellen Alleskönner: Die Inhaltsstoffe der Heilpflanze hemmen nach Angaben von „apotheken-umschau.de“ Entzündungen, blocken das Wachstum von Bakterien und lösen Spannungen im Magen-Darm-Trakt. Unruhige Verdauungstrakte lassen sich mit Kamille daher ebenso gut behandeln wie Blähungen, Völlegefühl und Magengeschwüre.

„Als Spülung oder Gurgellösung hilft Kamille, wenn sich das Zahnfleisch entzündet hat oder der Hals gereizt ist, zum Beispiel durch eine Erkältung“, heißt es im Heilpflanzen-Lexikon des Portals weiter. Bei äußerer Anwendung würde ein Kamillentee schließlich auch von Hämorrhoiden oder Unterleibsinfektionen ausgelöste Beschwerden abmildern und bakteriell bedingte Hautprobleme beseitigen.

Wenn der Bauch rebelliert: Pfefferminztee

Die milde Schärfe der Minze hat ebenfalls einen beruhigenden, krampflösenden und schmerzstillenden Effekt auf den Magen-Darm-Trakt. Laut „RP online“ lässt sich mit dem Tee das Gefühl von Übelkeit und Brechreiz merklich reduzieren, während seine ätherischen Öle gleichzeitig den Appetit anregen.

Die „Fitforfun“ ergänzt, dass die aromatischen Inhaltsstoffe die Leber und die Galle aktivieren. Das fördert die Verdauung von Nahrungsfetten, wodurch die Magentätigkeit angeregt wird. Es entsteht ein Sättigungsgefühl, das den Appetit zügelt und Hungerattacken verhindert. Kurz gesagt: Pfefferminztee hilft auch beim Abnehmen.

Hemmt den Hunger: Brennnesseltee

In Brennnesseltee sieht „wunderweib.de“ ein optimales Diätergänzungsgetränk. „Denn er entschlackt, regt unseren Stoffwechsel an und spült die Giftstoffe aus unserem Körper.“ Diesen Tee in der Hoffnung auf schnellen Gewichtsverlust deshalb so häufig wie möglich zu trinken, ist jedoch kontraproduktiv. Die freigesetzten Stoffe der Brennnessel entziehen dem Körper viel Wasser. Eine Dehydrierung aufgrund einer zu hohen Dosierung ist folglich nicht auszuschließen.

Wer den Aufguss jedoch in kontrollierten Mengen genießt, reinigt das eigene Blut und unterstützt den Organismus bei der Bildung neuer Blutzellen. Obendrein wirkt Brennnesseltee harntreibend. Gerade Menschen, die an chronischen Harnwegsinfektionen leiden oder grundsätzlich viel Flüssigkeit im Körper sammeln, sollten ihn trinken.

Der sanfte Heiler: Fencheltee

Schon lange steht Fenchel für eine beruhigende und entspannende Wirkungsweise von Körper und Geist. Seine ätherischen Öle entwickeln antibakterielle Eigenschaften, die Verdauungs- und Atemwegsbeschwerden lindern sowie Krämpfe verhindern. Zu diesen Eigenschaften gehört auch die schleimlösende Wirkung. Sie macht den Tee zu einer leistungsfähigen Waffe gegen Erkältungskrankheiten, schreibt das Experten-Blog „fenchel.org“.

Selbst Babys vertragen Fencheltee, der bei ihnen vorwiegend gegen Bauchschmerzen und Schlafstörungen eingesetzt wird. Und stillende Mütter können den Tee zu sich nehmen, um die eigene Milchproduktion anzukurbeln.

Tiefenentspannung pur: Johanniskraut

Kurz richtig relaxen? Einmal tief durchatmen? Eine Tasse aufgebrühtes Johanniskraut bringt etwas Ruhe in ein aufgewühltes Leben. Stress, Nervosität und Schlafstörungen stellt die Pflanze ihr stimmungsaufhellendes Hypericin entgegen. Dieser Stoff wird nicht ohne Grund „natürliches Antidepressivum“ genannt. Zudem ist er durch antivirale und antibakterielle Eigenschaften gesundheitsfördernd.

Das Kraut kann aber möglicherweise noch viel mehr: Wie die „Pharmazeutische Zeitung“ berichtet, werden weitere Wirkmechanismen der Arzneipflanze intensiv untersucht. „So wird zum Beispiel die Verwendung von isoliertem Hypericin in der Krebstherapie erforscht“, heißt es im Artikel. Durch Bestrahlung könnte Johanniskraut sogar Sauerstoffradikale bilden, die die Krebszellen abtöten.

Vorsicht: Frauen, die eine Anti-Babypille einnehmen, sollten beachten, dass es zu einer Wechselwirkung zwischen dem Kraut und dem Verhütungsmittel kommen kann.

Hilfe fürs Immunsystem: Hagebuttentee

Bei Hagebutten-Erzeugnissen gilt es, die leicht abführende Wirkung zu beachten. Ansonsten entwickeln sie durchgehend positive Attribute: Durch ihren hohen Vitamin-C-Gehalt kräftigen die Tees aus Sammelnussfrüchten das Immunsystem und unterstützen es bei Erkältungen und Fieber.

Das Molekül Galaktolipid in den Samen der Früchte ist entzündungs- und schmerzhemmend; Fettsäuren und Carotinoiden (natürlich vorkommende fettlösliche Pigmente) dämmen den Feuchtigkeitsverlust der Haut ein. Dazu fördert die enthaltene Kieselsäure die Bildung von neuem Gewebe und regeneriert Zellen.

Stärkt das Herz: Weißdorntee

„Wenn Sie beim Teetrinken ganz bewusst etwas Stärkendes für Ihr Herz tun wollen, dann entscheiden Sie sich für eine Tasse Weißdorntee“, rät Autorin Christa Spannbauer in ihrem Buch „Der Stimme des Herzens vertrauen: Erfüllt und achtsam leben“. Das Getränk sorgt nämlich für eine bessere Durchblutung der Herzkranzgefäße. Sie erhalten mehr Sauerstoff, der Herzmuskel selbst arbeitet kräftiger und gleichmäßiger.

Das kommt auch dem Kreislauf zugute und gleicht leichte Herz- und Blutdruckinsuffizienzen aus. Ein starkes Herz ist stressresistenter und würde dem Fachportal „Heilpraxisnet“ zufolge Frauen in den Wechseljahren bei Einschlafstörungen helfen.