Fleischlos Grillen: 8 pflanzliche Alternativen
Sommer, Sonne, Fußball – ein schöner Rahmen für ein BBQ oder eine Grillparty. Aber die Zeiten, in denen nur Steaks und Bratwürste auf dem Rost kommen, sind längst vorbei. Es gibt mittlerweile eine große Auswahl an vegetarischem und veganem Grillgut, das auch Fleischessern schmeckt.
Tofu – möglichst fest und gut gewürzt
Die erste Alternative zu Fisch und Fleisch ist für viele Tofu aus Soja. Neben Würstchen, Patties oder Schnitzeln eignet sich für den Grill am besten fester oder geräucherter Tofu.
Auch frisch aufgetaut hat Tofu eine festere Beschaffenheit. Dazu kommt, dass aufgetauter Tofu grobporiger ist und deshalb besonders gut Marinaden aufnimmt. Wichtig ist Tofu gut zu würzen – es hat nämlich keinen Eigengeschmack.
Tipp: Beim Kauf von Tofu-Produkten solltest Du auf den Hinweis „Mit Bio-Soja aus Europa“ achten. Damit stellt der Hersteller klar, dass das verwendete Sonja aus ökologischem, europäischem Anbau stammt.
Jackfruit – Nährstofflieferant aus dem Urwald
Das Fruchtfleisch der Jackfruit zwar nahezu geschmacksneutral, es lässt sich mit einer entsprechend kräftigen Marinade jedoch ebenfalls aufpeppen. Das Besondere ist aber ihre Konsistenz: Die erinnert nämlich an Hähnchen.
Im Hinterkopf behalten: Die Jackfuit wächst sie ausschließlich in den Tropen. Bis die Frucht hierzulande in den Regalen der Bio-Läden oder Reformhäuser steht, hat sie eine lange Reise hinter sich gebracht, die einen tiefen ökologischen Fußabdruck hinterlässt.
Lupine – gezüchtet, um zu schmecken
Lupinien wachsen eigentlich auf jedem Ackerboden. Nicht einmal Dünger benötigt sie, um ihre Samen zu bilden, aus denen Milch und damit die Basis für Lupinen-Bratlinge oder –Würste gewonnen wird. Im Rohzustand ist die Eiweiß-Masse noch wabbelig, erst währen der Weiterverarbeitung erhält sie durch Pressung eine saftige, faserige Textur.
Anders als andere Fleisch-Ersatz-Produkte besitzen Lupine eine natürliche Süße mit einer Nuss-Note. Das war nicht immer so: Ursprünglich schmeckten sie sehr bitter und bohnig. Wissenschaftler ist es allerdings gelungen, die unangenehmen und zum Teil toxisch wirkenden Inhaltsstoffe zu identifizieren und sie „wegzuzüchten“. Die Abläufe erklärt das „Frauenhofer Institut“ in diesem Video.
Heutzutage verkauft der Handel deshalb vorwiegend Waren aus Süßlupinensamen. Bitterlupinensamen – die vom Hersteller bereits ausreichend entbittert wurden – kommen bei der Produktion von säuerlichen Nahrungsmitteln aber immer noch zum Einsatz.
Seitan – Bio-Grillade zum Selbermachen
Seitan ist nichts anderes als eine Tofu-Variante aus Weizeneiweiß – also Gluten. Es kommt von der Konsistenz und vom Aussehen her Fleisch sehr nahe, weshalb es gerade Neu-Veganern und –Vegetarieren empfohlen wird. Obendrein lässt es sich recht einfach selbst herstellen: Entweder durch das Waschen von Weizenmehl oder mit Hilfe von Weizengluten lässt sich formbare Seitanmasse bilden.
Tempeh – geimpfter Exot aus Asien
Tempeh stammt traditionell aus Indosnesien. Gekochte Sojabohnen werden hier mit einem Pilz (Rhizopus oligosporus) „geimpft“. Während der ein- bis zweitägigen Fermentierung bildet der Pilz fadenförmige Zellen, die die Bohnen zu einer Art Paket verbinden. Das Aroma kommt – wie gehabt – durch Saucen und Marinaden.
„Quorn“ – Proteinmasse aus Pilzen
„Quorn“ wir aus den gezüchteten Proteinen von fermentierten Schimmelpilzwurzeln gewonnen. Das mag abschrecken, doch Schimmelpilze verleihen manchen Käsesorten ihren eigene Note. Ein Pseudo-Fleisch, das auf Pilzkulturen basiert, ist also nicht so abwegig.
Den sogenannten Mykoproteinen mischen die Hersteller Hühnereiweiß und Milchzutaten unter, um einen ess- und formbaren Teig zu erhalten – Veganer müssen auf „Quorn“ deshalb verzichten.
Aroma und die Konsistenz der Produkte soll dem Vergleich mit hellem Fleisch stand halten.
„Valess“ – Vegetarisches auf Milchbasis
Wie „Quron“ ist „Valess“ eine eingetragene Marke und nichts für da Milch die Basis für die Herstellung ist. Sie wird zu einem breiigen Käse geschlagen und mit Pflanzenfasern, Soja-Eiweiß, Verdickungsmittel und Hafer verstärkt. Das Endprodukt ist dann ähnlich fest wie Geflügelfleisch. Durch die Vielzahl an Zutaten erhält Valess auch ähnlich viele Kalorien.
Grünkern – Dinkel mit intensivem Aroma
HalbreifesDinkelkorn enthält natürliches Bindemittel, wodurch sich die Körner eigenständig zu einer schneidfesten Masse vereinen können. Bratlinge, Buletten und Čevabčiči-Varianten sind mit Grünkern leicht zu formen. Dazu bildet sich beim Räuchern einen leicht nussiger und rauchiger Geschmack.
Grünkern regt die Verdauung an und ist ballaststoffreich. Obendrein ist er ein Vitaminlieferant und speichert große Mengen Magnesium sowie Phosphor.
Bitte beachten
Fleisch-Imitate sind nicht automatisch gesünder als Fleisch. Viele Supermarkt-Produkte enthalten eine ganze Reihe von Stabilisatoren, Aromen und Geschmacksverstärkern sowie zu viel Zucker und Salz. Ein Scan mit der CodeCheck-App kann Dir hier schnell Aufschluss geben.
Außerdem beachten: Viele konventionelle Fleischproduzenten stellen auch Veggie-Schnitzel & Co. her – lieber auf kleinere Hersteller umseigen, die nicht mit Massentierhaltung in Verbindung stehen.