Ernährungstechnischer Baby-Blues
Die Babynahrungs-Hersteller werben mit gesundheitsfördernden Eigenschaften ihrer Produkte, tatsächlich besteht aber die Gefahr von Überfütterung und Kariesbildung wegen zu viel Zucker in den Produkten.
Auf die Werbung ist Verlass. Oder? Wir sehen glückliche Säuglinge, die fröhlich an ihrem Fläschchen nuckeln oder an ihren Keksen knabbern. Leider widersprechen viele Produkte aktuellen ernährungswissenschaftlichen oder ärztlichen Empfehlungen – unter anderem wegen viel zu viel Zucker in den Esswaren. Das gewöhnt Babys schon früh an einen hohen Zuckergehalt, was wiederum zu Übergewicht, Verlust des natürlichen Appetitgefühls und anderen Symptomen führen kann.
Zu viel Zucker und Kohlenhydrate
Besonders bei kohlenhydratreichen Trinkmahlzeiten fordern Zahn- und Kinderärzte seit Jahren, den Verkauf zu unterbinden. Erfolglos, denn noch sind die Lücken in der Gesetzgebung zu groß. Zwar gelten Gesetze für Rückstände von Pestiziden, Vitamingehalte und Nährstoffzusammensetzung. Problematisch ist jedoch die nationale „Diätverordnung“, die z.B. Werbesprüche wie „ab dem 8. Monat“ erlaubt, obwohl sie ärztlichen und gesundheitlichen Empfehlungen widersprechen. Dies gilt beispielsweise für Getreidekost, vor allem für Trinkbreie und Babykekse.
Achtung: Diese Diätverordnung erlaubt Rezepturen und Vermarktungspraktiken, die aktuellen Ernährungsempfehlungen widersprechen!
Hersteller richten schon Geschmacksnerven von Kindern auf Zucker
Alle grossen Hersteller wie Alete (Nestlé), Hipp, Milupa (Danone), Holle und Babydream haben Produkte im Sortiment, die zwar als babygerecht beworben, aber von Fachleuten nicht zum Verzehr empfohlen werden.
Es handelt sich um:
- Trinkmahlzeiten: zu hoher Kohlenhydratgehalt, Risiko der Überfütterung
- Kekse: Haben einen Zuckergehalt von 14,6% (Holle) bis zu 25% (Alete)
- Babybrei mit Zuckerzusatz: Könnte den kindlichen Geschmack negativ auf Zucker trimmen – Ein Baby könnte ein Leben lang mit Zuckersucht kämpfen
- Baby Instant-Tee: Zu viel Zuckergranulat. Hipp beispielsweise musste Produkte vom Markt nehmen.
Hier findest du eine Bildstrecke von Produkten, die ärztlichen Empfehlungen widersprechen.