Auf die Kombination kommt es an

Diese Lebensmittel machen Medikamente gefährlich

03. Mai 2016 von

Es gibt Speisen und Getränke, die vertragen sich nur schwer mit Medikamenten. Einige machen sie nutzlos, andere lassen sie sogar richtig gefährlich werden.

Wer Medikamente einnimmt, muss nicht nur mit Alkohol aufpassen, sondern auch bei einigen Lebensmitteln. Während, laut jüngster ETH-Zürich-Studien, Broccoli einen positiven Effekt auf die Wirkung eines Krebsmedikamentes hat, gilt für andere Lebensmittel das Gegenteil: Sie machen die Wirkung einiger Medikament nutzlos oder verstärken diese zu sehr. Beides kann böse Folgen haben.

Grapefruit

Grapefruit beispielsweise beeinflusst über 50 Medikamente. Verantwortlich dafür ist der in der Frucht enthaltene Bitterstoff Naringin. Durch ihn wird der Abbau von Medikamenten in der Darmwand blockiert, was das Eindringen des Wirkstoffes in die Blutbahn erhöht. Wer deshalb beispielsweise Schlafmittel und Grapefruit kombiniert, geht das Risiko einer Überdosis ein.

Grapefruit wirkt sich aber auch auf die Antibabypille aus! Diese verliert zwar dadurch nicht ihre Wirkung, aber deren Wirkstoff Estradiol findet sich danach in höherer Dosierung im Blut. Das kann zu Brustspannen oder zu einer erhöhten Thrombosengefahr führen.

Laut dem Newsportal 20 Minuten, wurde die bittere Frucht einem 29-jährigen Deutschen zum Verhängnis: Er brach, wenige Stunden, nachdem er das Medikament Terfenadin (Heuschnupfen) kombiniert mit Grapefruitsaft eingenommen hatte, zusammen und starb. Das Medikament wurde wegen des hohen Risikos mittlerweile in der Schweiz vom Markt genommen.

Milch und Antibiotika vertragen sich nicht

Ein Antibiotikum mit Milch herunter zu spülen, wirkt sich meist kontraproduktiv aus. Denn die Wirkstoffe verbinden sich, mit den in der Milch enthaltenen Kalzium, zu winzigen Klümpchen. So kann der Wirkstoff nicht mehr über die Darmwand in den Körper aufgenommen werden und wird stattdessen verdaut. Das Antibiotikum wird so nutzlos.

Auch andere kalziumhaltige Lebensmittel wie Käse, Joghurt und sogar Mineralwasser sind gemäß Ärzten zwei Stunden vor und nach der Einnahme tabu.

Schwanger wegen Johanniskraut

Johanniskraut wird oft gegen Depressionen oder natürliches Beruhigungsmittel verschrieben. Für Frauen aber kann das Kraut schwerreichende Folgen haben: Johanniskraut kurbelt im Körper den Abbau der in Verhütungspillen enthaltenen Hormone an. Der normale Zyklus von Menstruation und Eisprung wird so wieder in Gang gesetzt. Es kann zu Blutungen, oder sogar einer ungewollten Schwangerschaft, kommen.

Experten warnen, dass nach der Einnahme des Krauts, der Schutz durch die Pille möglicherweise bis zu vier Wochen lang unvollständig ist!

Wasser schadet nie

Eisenpräparate sind sinnvoll, wenn man unter Eisenmangel leidet – und keinen Kaffee, Tee oder Rotwein dazu trinkt. Denn die in diesen Getränken enthaltene Gerbsäure, bindet die Eisenmoleküle im Darm an sich und macht sie so wirkungslos. Anstatt in den Blutkreislauf aufgenommen zu werden, werden die Eisenmoleküle direkt wieder ausgeschieden.

Wer also nebst seinen Eisentabletten nicht auch noch sein Portemonnaie die Kloschüssel runterspülen will, sollte daher während der Behandlung einfach Leitungswasser trinken.