Diese 3 Instagram Marken sind nicht so gut, wie sie scheinen
Influencer-Marketing auf Instagram ist eine beliebte und erfolgreiche Methode, um ein Produkt bekannt und vor allem begehrt zu machen. Vor allem Beauty-Marken sind auf der Social-Media-Plattform daher sehr aktiv und bewerben ihre Lippenstifte, Masken und Co. über bekannte Influencer:innen mit vielen Followern. Doch können die Produkte durch gute Inhaltsstoffe überzeugen und ist ihr oft hoher Preis gerechtfertigt?
Influencer kreieren Hype um Instagram Marken
Wer Influencer:innen folgt oder zu einer entsprechenden Zielgruppe zählt, bekommt auch bei seltener Aktivität auf Instagram bestimmte Marken immer wieder angezeigt. Mit verlockenden Versprechen und satten Rabatten wird der Kauf zur attraktiven Option. Und das funktioniert: Mehr als die Hälfte der 16- bis 24-Jährigen hat laut einer Befragung des „Verband Digitale Wirtschaft“ schon einmal ein Produkt gekauft, das von Influencer:innen beworben wurde. Die Instagram Marke „HelloBody“, die nur online wirbt und verkauft, konnte auf diese Weise inzwischen einen Umsatz im zweistelligen Millionenbereich generieren.
Als besonderer Kaufanreiz werben einige Marken bewusst mit Vergünstigungen bis zu 60 Prozent. Wer kann da schon widerstehen?! Um diese Rabatte zu gewähren, sind die Preise allerdings in einigen Fällen extra hoch angesetzt. Auch bei positiven Bewertungen solltest Du vorsichtig sein. Ist die positive Bewertung echt oder steckt dahinter nur eine gute Bezahlung? Wir haben bei drei angesagten Instagram Marken genau hingesehen.
1. HelloBody
Ob Sylvie Meis, Leonie Hanne oder Yeliz Koc, sie alle schwören bei ihren Millionen von Followern auf den Instagram Vorreiter „HelloBody“. Online berichten viele, dass die Produkte dieser Marke die Haut unglaublich weich und geschmeidig machen würden. Dazu sind Claims wie „frei von Chemie“, „die besten natürlichen Inhaltsstoffe“ oder „frei von Mikroplastik“ auf der Webseite zu lesen.
Ein Blick auf die Inhaltsstoffe zeigt jedoch, dass die Produkte synthetische Polymere (wie Mikroplastik oder Silikone) oder PEG’s enthalten und damit gar nicht so natürlich sind.
Im Vergleich zu anderen Beauty-Marken ist „HelloBody“ trotz der zum Teil fragwürdigen Inhaltsstoffe deutlich hochpreisiger. So kosten 56 Gramm Gesichtsmaske 34,99 Euro oder 200 Milliliter Coco Shampoo Feuchtigkeit + Pflege 22,99 Euro. Ob es das wert ist, muss am Ende jeder für sich selbst entscheiden.
2. Banana Beauty
Youtube-Star Sarah Harrison schwärmt wie andere Influencer seit Kurzem von „Banana Beauty“. Dieses Label kommt auch aus Berlin und konzentriert sich auf veganes und tierversuchsfreies Make-up. Über die Inhaltsstoffe informiert die Marke nicht ausdrücklich, jedoch sind für jedes Produkt die INCIs online aufgelistet.
Hier zeigt sich, dass die Lippenstifte nicht nur Mikroplastik, und flüssige Polymere enthalten, sondern auch mineralölbasierte Stoffe wie PEGs und Cera Microcristallina oder Aluminium Hydroxide. Aluminium Hydroxide kann über den Lippenstift direkt in den Körper aufgenommen werden, zur Überschreitung der tolerierbaren täglichen Aluminiummenge im Körper beitragen und sich in bestimmten Geweben anreichern. Es handelt sich also bei „Banana Beauty“ um eine Marke, die hinsichtlich ihrer Inhaltsstoffe mit konventionellen Kosmetikbrands vergleichbar ist. Die Produkte von Banana Beauty sind jedoch deutlich teurer als herkömmliche Produkte aus der Drogerie. 24,99 Euro kostet ein Lippenstift, 27,99 Euro eine Mascara.
3. Tannymaxx
Eine schöne, gesunde Bräune verspricht Tanymaxx. Zum Sortiment zählen Sonnencreme, Bräunungsbeschleuniger, Bronzer und Tattoopflege. Die Produkte sind laut Hersteller vegan und tierversuchsfrei und sollen hochwertige Tyrosine (Aminosäuren) mit feuchtigkeitsspendenden Inhaltsstoffen und natürlichen Ölen enthalten. Auf den ersten Blick sieht das auch gut aus. Die Sonnenschutzbutter soll unter anderem Kokosnussöl, Sheabutter, Ahornextrakt, Aloe Vera und Heidelbeerfruchtextrakt enthalten.
Beim genaueren Blick auf die Inhaltsstoffe wird jedoch klar, dass das Produkt einige bedenkliche Stoffe enthält. Dazu zählen mehrere Arten hormonell wirksamer Parabene, schwer abbaubare Polymere oder auch Ceteareth-25, das die Hautbarriere schwächt.
Darauf solltest Du beim Kauf achten
Die Inhaltsstoffe der oben genannten Instagram Beauty-Marken ähneln herkömmlichen Kosmetika aus der Drogerie. Dies bedeutet, dass auch diese Labels zum Beispiel billige, mineralölbasierte und teilweise auch problematische Substanzen nutzen und somit den oft hohen Preis nicht rechtfertigen. Du solltest also von Impulskäufen absehen und auch beim Kauf im Netz zuerst die Inhaltsstoffe genau unter die Lupe nehmen.
1. Checke die Inhaltsstoffe
Lies die Liste der Inhaltsstoffe genau durch und überprüfe die Bestandteile auf Bedenklichkeit. Die CodeCheck-App hilft dir dabei.
2. Überprüfe den Anteil der Inhaltsstoffe im Produkt
Je weiter vorn auf der Liste ein Stoff steht, desto mehr davon enthält das Produkt. Viele Kosmetika bestehen zum Großteil aus Wasser (Aqua), wirksame und natürliche Inhaltsstoffe kommen darin nur in geringer Menge vor und stehen daher am Ende der Liste.
3. Vergleiche mit offline Produkten
Macht es wirklich Sinn, das Produkt online zu kaufen, wenn es in der Drogerie vor Ort Produkte mit ähnlicher Zusammensetzung gibt? Nicht zuletzt aus Umweltsicht ist der Kauf im stationären Handel meist die bessere Wahl, da Verpackung und Versand entfallen.
4. Lass Dich nicht von Rabatten ködern
Rabatte sollen Kaufanreize liefern. In manchen Fällen sind sie jedoch im höheren Preis einkalkuliert oder an Mindestbestellwerte gebunden.
5. Vertraue nicht blind auf gute Bewertungen
Bewertungen können auf gesicherten Erfahrungen von Nutzern basieren, aber ebenso gefälscht beziehungsweise gekauft sein.
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