Das ist wirklich bitter!
Übergewicht, Diabetes, ständige Mangelernährung trotz Überfluss: Warum Bitterstoffe so wichtig sind für unsere Gesundheit.
Warum sind Bitterstoffe so wichtig für Mensch und Tier? Darauf gibt es vor allem eine wichtige Antwort: Fraßschutz. Denn die Bitterstoffe in Pflanzen wirken als natürliche Essbremse und sichern so das Überleben.
Du glaubst das nicht? Dieser Vergleich verdeutlicht: Stell dir vor, du hast richtig Heißhunger auf Schokolade. Greifst du zur Bitterschokolade, nimmst du dir zwei, drei Täfelchen, dann bist du zufrieden. Schnappst du dir die Vollmilchschokolade, ist die Chance groß, dass du nach den ersten zwei Täfelchen immer wieder zugreifst – bis die Tafel weg ist.
Keine Bitterstoffe = verfettete Gesellschaft?
Überspitzt könnte man das tatsächlich so sagen. In den letzten Jahrzehnten hat man angefangen, die Bitterstoffe aus Pflanzen wegzuzüchten. In erster Linie war das für Mastbauern in der industrialisierten Landwirtschaft interessant – denn die Tiere entwickeln eine ungeheure Fresslust, wenn sie mit Futtermitteln ohne natürliche Bitterstoffe gefüttert werden. Die Tiere erreichen so ihr Schlachtgewicht schneller und der Profit steigt.
Die Lebensmittelindustrie verführt uns zum Weiteressen
Wenn sie so wichtig für uns sind, warum mögen wir keine Bitterstoffe? Weil die Bitterrezeptoren auf der Zunge sehr ausgeprägt sind und wir Bitteres sofort schmecken und uns unser natürliches Alarmsystem vor Gift schützen möchte. Das war früher natürlich äußerst wichtig, heute fehlt uns aus diesem Grund schlichtweg der natürliche Fraßschutz.
Es ist bewiesen, dass Fertiggerichte und Fastfood vor allem mit zwei Komponenten spielen: Salzig oder süß, ohne herbe oder bittere Nuancen – und unser Hunger darauf steigt ständig, wie die tiefschwarzen Zahlen der Fastfood-Ketten zeigen. In naturmedizinischen Artikeln oder Portalen finden sich immer wieder Hinweise auf Zusammenhänge zwischen Übergewicht und Bitterstoffen. Die Schulmedizin glaubt das allerdings weniger, nachzulesen hier.
Was machen Bitterstoffe denn eigentlich?
Bitterstoffe sind Substanzen, die Leber und Galle anregen, zum Abbau von Schadstoffen führen und wie bereits gesagt, den Appetit zügeln. Bitterstoffe werden mit einem guten Stoffwechsel in Verbindung gebracht, weil sie die Verdauunssäfte anregen, die Darmaktivität steigern und Gärprozesse verhindern.
Führt man sich denn mit einer „normalen“ Ernährung genügend Bitterstoffe zu? Eher nicht, denn inzwischen ist die Struktur von klassischen Bitterstofflieferanten durch Züchtung verändert. Bitterstoffreiche Lebensmittel wie Linsen, Artischocken, Granatapfel und Ingwer kommen auch immer seltener auf den Teller.
Bittere Lebensmitteln, die wir in den Speiseplan einbauen sollten
- Maniok
- Schokolade
- Grapefruit
- Chicorée
- Ingwer
- Rucola
- Artischocke
- Aubergine
- Rosenkohl
- Kaffee
- Löwenzahn
- Radicchio
- Hopfen