An diese Organisationen spenden „Pepsi“ & „Coca-Cola“
Eine Studie an der Boston University untersuchte, an welche Organisationen „Coca-Cola“ und „Pepsi“ in den letzten Jahren gespendet haben. Das Ergebnis überraschte selbst die Forscher.
Die amerikanischen Großkonzerne „Coca-Cola“ und „Pepsi“ sollen zwischen 2011 und 2015 insgesamt an 96 Gesundheitsorganisationen Spenden gezahlt haben. Pikanterweise waren darunter einige Organisationen, die sich für eine Besteuerung der zuckerhaltigen Limonaden oder für eine Einschränkung in der Werbung der Konzerne einsetzten.
Zu diesem Schluss kommen Forscher an der Boston University. In einer Studie schildern sie, welche Organisationen mit welchem Betrag von den Getränkekonzernen unterstützt wurden. Die Studie wurde im „American Journal of Preventative Medicine“ veröffentlicht – und schlägt nun Wellen.
Zweifelhaftes Engagement
Unter den geförderten gemeinnützigen Zwecken befinden sich auch zwei Diabetesorganisationen. Weil der Zusammenhang zwischen zuckerhaltigen Getränken und Diabetes II erwiesen ist, bezeichneten die Autoren der Studie vor allem diese Fälle als „überraschend“ (Quelle).
Aber das ist nicht das Einzige, das die Autoren in ihrer Studie zu Sponsoring fanden. Als Beispiel für die Auswirkungen des Sponsorings durch „Coca-Cola“ und „Pepsi“ weisen die Forscher auf die Organisation „Save the Children“ hin. Diese hatte sich lange für eine Besteuerung der zuckerhaltigen Getränke ausgesprochen. Die gemeinnützige Organisation erhielt 2009 über 5 Millionen Dollar von „Coca-Cola“. Und gab ihr Engagement gegen die Limonaden 2010 auf.
Neun Millionen Dollar im Jahr für ein besseres Image
Die Forscher entdeckten auch, dass die Konzerne zusammen etwa neun Millionen Dollar pro Jahr in Kampagnen gegen neue Gesundheitsvorschriften investierten. Die Spenden an Gesundheitsorganisationen scheinen in diesem Kontext vor allem Arbeit am eigenen Image zu sein. Durch die Beziehung zu den gemeinnützigen Zwecken sollen positive Assoziationen mit den Produkten geweckt werden.
Diesen Zweck verfolgte auch eine Studie an der Universität Bristol. Diät-Limonaden wie Cola oder Pepsi light, hieß es dort, sollten beim Abnehmen helfen und sogar einen stärkeren Effekt als Wasser haben. Öffentlich in Auftrag gegeben und finanziert wurde diese Studie allerdings nicht. Das 14-seitige Ergebnis geht auf ein Sponsoring zurück – von „Pepsi“ und „Coca-Cola“. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.
Eine abschließende Empfehlung haben die Forscher der Boston University ebenfalls: Sie raten den Gesundheitsorganisationen, prinzipiell kein Geld von den Limonadenherstellern anzunehmen.
Ein guter Rat. Aber er nimmt die gemeinnützigen Organisationen, denen es meistens überall an Geld fehlt, zu sehr in die Verantwortung. Eine stärkere Besteuerung der Unternehmen und eine Einschränkung der Möglichkeiten zur Lobbyarbeit wären sinnvoller, als nun mit erhobenem Zeigefinger auf die Gesundheitsorganisationen zu schauen.