Ameisen & Co.: So besiegst du Schädlinge in deinem Haushalt
Kaum sind die Tage länger und heißer, die Fenster und Türen zum Lüften geöffnet, sind sie wieder da, die ungebetenen Gäste, auf der Suche nach einer offenen Mehlpackung oder einem schlecht verschlossenen Honigtopf.
Allein der Gedanke an alles, was mehr als 4 Beine hat, jagt manchen von uns einen Schauer über den Rücken. Wenn die Ameisen dann noch die eigene Küche invadieren, will man vor Grauen nur noch Gift, Gift, Gift auf sie sprühen, damit man nachts nicht von ihnen träumen muss. Dabei sind es wirklich sehr kluge und nützliche Tiere. Im Wald. Aber im 4. Stock einer Stadtwohnung? Eher nicht.
Eine Wohnung ist einfach nicht das natürliche Habit
Nun könnte man sagen, na, ist doch nicht so schlimm! Sind doch putzig, die Soldaten mit ihren schwarz-glänzenden Panzerkörperchen, ja, ja. Sind sie aber nicht! Sie sind Schädlinge im Haus. Von Ameisen befallene Lebensmittel müssen unbedingt entsorgt werden, weil die Tiere Keime übertragen können. Es ging auch schon mal eine Ameise in einem elektrischen Gerät verloren und löste dort einen Kabelbrand aus, kein Witz.
Es ist gar nicht so einfach, eine ein Mal vorgespurte Ameisenstraße zu beseitigen. Die kleinen Tierchen orientieren sich an einer Duftmarkierung. Je leckerer das Ziel, desto mehr Ameisen gehen den Weg, desto intensiver wird der Duft, den Rest kann man sich denken. Trotzdem sollte man nun ruhig Blut bewahren und nicht gleich in den Chemiekasten greifen.
Die chemischen Biozide können nämlich auch uns Menschen schaden und langfristig der gesamten Umwelt. Wir haben ein paar andere Tipps gesammelt, wie man die lästigen Gäste dazu bringen kann, zum Rückzug zu blasen.
Präventive Maßnahmen
Besser ist, sie gar nicht erst ins Haus zu locken. Deshalb Lebensmittel in dicht verschlossenen Behältnissen, trocken und sauber lagern. Tierfutter finden nicht nur 4-Beiner lecker, deshalb keine Reste in den Schälchen lassen und auch andere Krümel vom Boden aufwischen. Spalten und Ritzen nach draußen können mit Leim oder Silikon abgedichtet werden. Scheinbar mögen Ameisen keine Kreide, also kann man gleich mal eine Grenze ziehen, in dem man einen fetten Strich auf den Boden oder den Fenstersims zieht.
Wenn sie schon da sind
Sie haben getan, was sie konnten und die Viecher sind trotzdem da? Wenn sie den Bau gefunden haben, rät die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen 300 Gramm frisches oder 30 Gramm getrocknetes Wermutkraut in zehn Litern Wasser anzurühren, die Brühe 14 Tage lang gären zu lassen und dann über den Bau zu gießen.
Etwas, das 14 Tage lang gegärt hat, entwickelt einen recht unangenehmen Geruch. Sie können es alternativ auch mit Farnkraut, Thymian, Lavendelöl oder Wacholderblätter versuchen, die sie auf die Ameisenstraße legen. Dank der Parfumwolke verlieren die Ameisen ihre Orientierung und gehen nach Hause. Auch Essig, Zitronenschale oder Zimtpulver ist ihnen zu intensiv und schickt sie in die Wüste.
Wenn gar nichts mehr nützt
Sie haben alles versucht und ihre Tierliebe ist aufgebraucht, aber die Ameisen sind immer noch da? Dann ist nun die Zeit der gnadenlosen Bekämpfung angebrochen. Zusammen mit Zucker dient Hirschhornsalz als Köder. Der Backzusatz setzt für Ameisen giftiges Ammoniak frei, wenn die Tiere es verspeisen. Als letzte Maßnahme rät die Zeitschrift Ökotest dazu, biologische Mittel einzusetzen mit Lockstoffen wie Pheromonen, Fruchtsäuren, Kieselgur oder ätherischen Ölen.
Hilfreiche Informationen finden Verbraucher auf den Seiten des Umweltbundesamtes und des Pestizid-Aktions-Netzwerkes PAN, einer gemeinnützigen Organisation. Und wenn wirklich alles wirkungslos ist, bleibt der professionelle Schädlingsbekämpfer. Gehen sie nicht auf eigene Faust mit hochgiftigen Bioziden gegen die Ameisen vor. Gute Unternehmen erklären ihnen genau wie bekämpft wird, was beachtet werden muss und machen eine Nachkontrolle.