Achtung: Obst ist nicht immer vegan!
Eigentlich können Vegetarier und Veganer Obst bedenkenlos essen. Allerdings werden bestimmte Früchte zum Schutz vor Austrocknung mit Wachs behandelt. Das muss zwar offiziell gekennzeichnet werden, welche Sorte Wachs verwendet wurde, erfährt man aber nicht immer. So kann es sich auch um ein tierisches Produkt handeln – wie Schellack oder Bienenwachs.
Wachsschicht zum Schutz
Viele Obst- und Gemüsesorten bekommen von der Lebensmittelindustrie zum Schutz vor Austrocknung oder für ein appetitlich glänzendes Aussehen zusätzlich einen Wachsüberzug. Nach geltender EU-Richtlinie dürfen sie dafür beispielsweise Candelillawachs und Carnaubawachs sowie die tierischen Produkte Bienenwachs und Schellack verwenden.
Streng genommen sind deshalb Obstsorten, die mit einer der letzten beiden Varianten behandelt wurden, nicht vegan.
Denn: Schellack wird von Schildläusen gewonnen
Ein gängiges tierisches Überzugsmittel für Obst & Co. ist Schellack oder auch E 904. Er darf offiziell als Lebensmittelzusatzstoff verwendet werden, unter anderem für Äpfel, Zitrusfrüchte, Mangos und Pfirsiche sowie Kaffeebohnen und Schokolade. Zusätzliche Anwendung findet er in der Lack- und Farbenindustrie, in Möbelpolituren, Haarspray und auch in Naturkosmetik.
Gewonnen wird der Lack aus den Ausscheidungen südostasiatischer Lackschildäuse. Die harzartige Substanz lagert sich auf den Wirtsbäumen ab, auf denen sich die Läuse niedergelassen haben. Anschließend wird der Lack von den Ästen gekratzt, zerkleinert, aufgekocht und zermahlen.
Für ein Kilo Schellack benötigt man das Sekret von etwa 300.000 Schildläusen. Zwar ist der Lack ein Ausscheidungsprodukt, doch oft wird das Harz zusammen mit Rindenstücken und übrig gebliebenen lebenden Läusen vom Baum geholt.