8 Tipps für nachhaltiges Wohnen
Umweltschutz und Nachhaltigkeit sind heutzutage wichtiger denn je. Auch im eigenen Haushalt kann jeder mit ein paar einfachen Tricks für ein ökologischeres Leben und Miteinander sorgen. So geht nachhaltiges Wohnen!
Ausschalten statt Standby-Modus
Ein durchschnittlicher Privathaushalt in Europa verbraucht jährlich circa 169 Kilowattstunden allein für den Standby-Modus von Laptop, Kaffeemaschine, Fernseher und Co., was in etwa 6,3 Prozent des jährlichen Stromkonsums eines Haushaltes entspricht. Laut der „Deutschen Energie-Agentur dena“ machen Standby-Verluste in Privathaushalten hierzulande sogar 11 Prozent des Stromverbrauchs aus. Derzeit ist der Standby-Verbrauch für etwa ein Prozent der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich und das mit steigender Tendenz.
Nach Untersuchungen der „Internationalen Energieagentur“ (IEA) könnten Standby-Verluste im Jahre 2013 für bis zu 15 Prozent des gesamten Stromverbrauches elektrischer Geräte verantwortlich gewesen sein. Auch wenn die EU-Kommission 2013 entsprechende Grenzwerte für den Standby-Verbrauch von elektronischen Geräten erlassen hat, lohnt sich das Ausschalten oder die Umrüstung auf Mehrfachstecker mit Kippschalter dennoch:
Bereits bei fünf Geräten, die über den Mehrfachstecker reguliert werden, können pro Jahr rund 100 Euro gespart und 220 Kilogramm weniger CO2 produziert werden. Auch beim Kauf neuer Elektrogeräte sollte man bereits auf den Stromverbrauch im Standby-Modus achten.
Richtig heizen
Immer bis zum Anschlag heizen, muss nicht sein. Erstens ist man oft fast den ganzen Tag unterwegs und zweitens schläft man nachweislich in kühlen Räumen deutlich besser. Einen Gang runterschalten ist also auch für das persönliche Wohlbefinden von Vorteil. Bereits ein Grad weniger spart schon sechs Prozent Energie. Wer das Thermostat von 24 auf 20 Grad runterstellt, reduziert die Heizenergie um ein Viertel und muss trotzdem nicht frieren. So lassen sich in einem durchschnittlichen Einfamilienhaus mit einer Gasheizung 1.350 Kilowattstunden und damit circa 115 Euro im Jahr einsparen. Wer darüber hinaus noch mehrmals täglich für ein paar Minuten stoßlüftet, satt das Fenster auf Dauer-Kipp stehen zu lassen, spart noch zusätzlich Heizwärme!
Duschen statt Baden
Zugegeben, ein heißes Bad ist durchaus verlockend, vor allem an kälteren Tagen. Ab und zu darf das auch mal sein, aber auf lange Sicht gesehen, ist Duschen energiefreundlicher. Für ein Bad werden etwa 150 bis 200 Liter Wasser verbraucht, für einmal Duschen nur 30 bis 80 Liter. So lassen sich knapp 120 Liter einsparen oder anders gesagt: Dreimal Duschen ist einmal Baden. Auch während des Einseifens oder Zähneputzens muss das Wasser nicht durchgehend laufen, deshalb besser das Wasser abdrehen!
Essensplan erstellen
Unsere heutige Wegwerfgesellschaft macht auch bei Lebensmitteln keine Kompromisse. Durchschnittlich jedes achte Lebensmittel landet in Deutschland in der Tonne. Laut einer Studie der Universität Stuttgart von 2012, wirft jeder von uns circa 82 Kilogramm Lebensmittel pro Jahr weg. Das lässt sich eigentlich ganz einfach vermeiden, zum Beispiel mit einem Essensplan. So kann bereits im Voraus geplant werden, was es in der kommenden Woche zum Essen gibt und es landet auch garantiert nur das im Einkaufswagen, was wirklich benötigt wird. Wer zum Einkauf dann auch noch den Jutebeutel einpackt und frisches Obst und Gemüse vom Markt kauft, spart gleichzeitig unnötiges Plastik!
Ökostrom nutzen
Zu einer nachhaltigen Lebensweise gehört auch „grüner“ Strom. Hier werden natürlich vorkommende Ressourcen wie Wind, Sonne, Erdwärme oder Biomasse zur Stromerzeugung genutzt. Der Biostrom ist im Gegensatz zu Kohle, Öl und Gas frei von Kohlendioxid oder CO2-neutral. So leisten mit Ökostrom betriebene Haushalte einen essenziellen Beitrag für die Erreichung der klimapolitischen Ziele. Gleichzeitig steigert Ökostrom den Anteil erneuerbarer Energien am gesamten Energieverbrauch und reduziert den Verbrauch fossiler Energieträger und teurer Erdölimporte. Verbraucher, die auf Ökostrom umsteigen, senken ihren „persönlichen“ Kohlendioxidausstoß um rund 80 Prozent, bundesweit werden durch den Einsatz erneuerbarer Energien bislang rund 150 Millionen Tonnen Kohlendioxid eingespart.
Aber, „öko“ ist nicht gleich „öko“: Denn alle Versorger leiten ihren Strom, egal ob aus Wind-, Wasser oder Atomkraft in einen „großen See“ ein, von dem aus alle Kunden mit Strom versorgt werden. Viele Anbieter vermarkten beispielsweise ihren Strom aus Wasserkraft als „öko“, während sie gleichzeitig Kohle- oder Atomkraftwerke betreiben. Deshalb gilt auch hier richtig vergleichen und auf Zertifikate und Labels setzen, die reinen Ökostrom garantieren. Die „Stiftung Warentest“ rät außerdem zu Anbietern, die in erneuerbare Energien investieren, diese hätten einen direkten Umweltnutzen, da so konventioneller Strom schrittweise vom Markt verdrängt werden könnte.
Wiederverwendbare Produkte
Auch in der Küche oder im Bad lässt sich viel Plastik einsparen, wenn auf wiederverwendbare Produkte gesetzt wird. So können Wattepads und Abschminktücher beispielsweise durch spezielle Mikrofasertücher ersetzt werden, die sich mit der Kochwäsche waschen und somit wiederverwenden lassen. Auch Küchenpapier, Taschentücher und Papierservierten lassen sich ganz einfach durch ein nachhaltiges Pendant aus Stoff ersetzen. Kaffeefilter aus Edelstahl dienen als langfristige Alternative für die umweltschädlichen Kaffeekapseln oder die typischen Filter aus Papier. So lässt sich nicht nur Müll, sondern auch Geld sparen!
Ökologisch putzen
Viele chemische Putzmittel sind umweltschädlich, können unsere Haut reizen und lösen zum Teil Allergien aus. Für die Umwelt und unseren Körper lohnt es sich daher, auf biologisch abbaubare Putzmittel oder auf selbst gemachte Alternativen umzusteigen. Mit etwas Natron, Wasser und Kernseife, lässt sich beispielsweise ein Universalreiniger herstellen. Essig und Natron bekommen jedes verstopfte Rohr im Handumdrehen wieder frei, mit Kaffeesatz lassen sich verkrustete Töpfe, Pfannen und Co. wieder blitzblank schrubben.
Second-Hand-Möbel
Möbel müssen nicht immer gleich neu gekauft werden. Mittlerweile gibt es viele Anbieter, die auch gebrauchtes Inventar in hoher Qualität anbieten. Second-Hand- oder Upcycling-Möbel sind nicht nur nachhaltiger als teurere Massenprodukte aus Möbelhäusern, sie verleihen Deiner Wohnung auch einen individuellen Touch. Wer doch lieber neue Möbel kaufen möchte, kann auf nachhaltig produzierte Möbelstücke zurückgreifen und sich über die Herstellungsbedingungen informieren. Ein Anfang wäre beispielsweise auf Möbel aus Tropenholz zu verzichten, welches unter schlechten Umwelt- und Sozialbedingungen abgeholzt und dann Tausende Kilometer weit transportiert wird. Besser ist Inventar, gefertigt aus einheimischen Alternativen, wie Eichen- oder Zirbenholz aus kontrolliertem Anbau.