Thomas D unterstützt das Projekt

360°Video: Das kurze Leben & das lange Sterben eines Mastschweins

09. März 2016 von

Im Netz taucht ein Video auf, dass die Schweinemastproduktion zeigt, wie sie wirklich ist.

Mit diesem 360° Video hat die Tierschutzorganisation Animal Equality einen echter Schocker veröffentlicht. Das Video zeigt das Leben eines Mastschweins von der Geburt bis zum Tod, gesprochen wird der Begleittext von Thomas D. Eins sei gesagt: Schön anzusehen ist der Alltag eines Schweins in der Nutztierindustrie nicht. Im Gegenteil.

Im Video übernimmst du die Rolle eines Ferkels. Geboren wirst du in die Scheiße deiner Mutter, aber das ginge ja noch. Wenn du Pech hast, bist du ein männliches Ferkel. Obwohl, als Weibchen landest du einfach im nächsten Zuchtbetrieb und wirfst dein Leben lang die nächste Generation an Billigfleisch. Dennoch: Als Männchen geht’s ab in die Schweinemast – Produktion für unsere Billigdiscounter, schließlich hat die Menschheit Hunger, unstillbaren Hunger. Und das Schweinesteak soll sich ja jeder täglich auf den Teller klatschen.

Warnung: Das Video enthält erschüternde Bilder!

Zurück zum Video. Du bist vielleicht ein paar Tage oder Wochen alt, wenn dir deine Hoden und dein Ringelschwänzchen ohne Betäubung abgeschnitten werden. Ganz legal, leider schützt dich niemand davor. Doch keine Sorge, in fünf Monaten ist alles vorbei. Ein fünf Monate langes Schweineleben: Du spürst niemals einen Sonnenstrahl, kannst niemals mit deinen Hufen über Gras gehen. An die frische Luft kannst du auch nicht, dafür in deinem überfüllten Käfig durchdrehen. Du beißt deine Kumpels, kämpfst mit ihnen bis aufs Blut, weil du einfach keinen anderen Ausweg mehr siehst.

Kurzum: Ab in den Tod

Es ist soweit, du bist fett genug und wirst ins Schlachthaus gekarrt. Mit deinen Freunden fegst du über den rot gestrichenen Boden, es riecht nach Blut. Du kennst diesen Geruch ja noch von Zuhause. Was als nächstes kommt, trifft dich aber unvorbereitet. Der Elektroschock, der dich betäubt. Oder so ähnlich jedenfalls, denn eigentlich weißt du nicht wie dir geschieht, denn als du erwachst, hängst du kopfüber am Haken.

Ein maskierter, verkleideter Mensch kommt mit einem silbernen Gegenstand auf dich zu. Ein scharfer Schmerz, du quiekst, es schüttelt dich. Aber ich weiß es nicht; vielleicht verspürst du trotz allem Erleichterung. Außer, du zappelst deine restlichen Minuten zu heftig, denn dann löst du dich vom Haken und fällst schreiend zu Boden, dein Blut spritzt an die kahlen Wände. Wenn es vorbei ist, wird deine Leiche weggeschafft, dein Blut abgewaschen.

Das ist es, was wir täglich verspeisen. Denn die Aufnahmen zeigen keine Szenen aus den Neunzigern, sondern Filmausschnitte aus Deutschland aus den vergangenen 18 Monaten. Diese Grausamkeiten passieren täglich. Nicht irgendwo weit weg von uns, nein, das geschieht im Schlachthof von nebenan. Tür an Tür mit uns – in Deutschland. Aber auch in Spanien, Italien und Mexiko.

Trotz allem gibt es auch einen Hoffnungsschimmer: Wir berichteten kürzlich, dass einige Discounter auf den Verkauf Fleisch von unbetäubt kastrierten Ferkeln verzichten werden. 2017 sollen zudem einige dieser Grausamkeiten offiziell verboten werden.

Dieser Bericht hier zeigt, dass die Schweine-Aufzucht auch anders gehen kann.