Richtig waschen

10 Tipps gegen Mikroplastik aus der Waschmaschine

03. Nov. 2018 von

Was Du beim Waschen gegen Mikroplastik tun kannst? Viel! Die gemeinnützige Organisation „STOP! Micro Waste“ hat 10 einfach umzusetzende Tipps.

„The Guardian“ nennt es „das größte Umweltproblem, von dem Du noch nie gehört hast”. Ein Team der University of California in Santa Barbara hat errechnet, dass die tägliche, durchs Waschen verursachte Umweltverschmutzung einer 100.000-Einwohner Stadt in etwa 15.000 ins Meer geworfener Plastiktüten entspricht. Für eine Stadt wie Berlin bedeutet das 500.000 Plastiktüten – jeden Tag. Mikroplastikpartikel wurden in mehr als 600 Fischarten nachgewiesen – darunter Plankton, einem Eckpfeiler des marinen Ökosystems.

Es gibt keinen Ort ohne die winzigen Plastikpartikel: Sie bahnen sich den Weg ins Eis der Arktis und in die entlegensten Tiefen der Tiefsee. Sie wurden in unserer Nahrung nachgewiesen. Im Honig, im Wasser, im Salz, im Bier und in unseren Körpern. Es gibt noch keinen wissenschaftlich Beleg über die negativen Auswirkungen des Mikroplastiks auf unser Befinden. Die Indikatoren jedoch sind überwältigend: Wir schaden nicht nur der Umwelt, sondern auch unserer Gesundheit.

Beim Waschen unserer Kleidung gelangen abgebrochene Kunststofffasern ins Abwasser, die nicht von Waschmaschinen und Kläranlagen herausgefiltert werden können. Diese Mikroplastikpartikel gelangen über Flüsse ins Meer und lagern Giftstoffe an. Sie werden von Fischen und anderen Meeresbewohnern aufgenommen, die das winzige Plastik nicht von ihrer eigentlichen Nahrung unterscheiden können. So gelangt das Plastik aus unserer Kleidung auf unsere Teller und letztendlich in unsere Körper.

TEN FOR THE OCEAN sind zehn einfache Schritte, die unser Waschverhalten ändern und die Waschmaschine buchstäblich in einen „Green Washer“ verwandeln.

1. SKIP PLASTICS! Weniger, aber besser kaufen. Was brauchst Du wirklich? Check das Etikett: Vermeide, so gut es geht, synthetische Textilien aus Polyester, Acryl und Nylon. Frag nach mikroplastik-freien Alternativen. Du entscheidest mit deinem Kauf über den Zustand der Meere.

2. STAY COOL! Wasch kälter. Es ist ein Glaubenssatz, der von einer Generation zur nächsten weitergeben wird: Wasch Buntwäsche bei 40°C, Bettwäsche bei 60°C. In den meisten Fällen sind 30°C völlig ausreichend. Wasser in Kombination mit Hitze beeinträchtigt das Garn. Je kälter, desto besser.

3. GOSH, DON’T WASH! Wasch weniger. Zu oft Waschen wir unnötig. Das ist nicht nur schlecht für den Wasser- und Energieverbrauch, sondern auch für die Ozeane. Lüfte deine Kleidung und wasch Flecken mit der Hand aus.

4. NO SPIN! Reduziere die Schleuderzahl. Während des Schleuderns kommt es zu erheblicher Reibung. Synthetische Textilien trocknen im Handumdrehen. Nicht schleudern, oder zumindest die Anzahl der Umdrehungen reduzieren.

5. NO SHOES! Niemals harte Gegenstände mitwaschen. Reibung versursacht Mikrofaserbruch. Alle harten Gegenstände, die Du mit deiner Kleidung wäschst, führen zu signifikant höherem Faseraustrag. Vermeide Schuhe, Schienbeinschoner, schwere Taschen, etc. Auch die Nutzung von Waschbällen oder Waschnüssen – wenn auch mit guter Absicht genutzt – führen letztlich zu mehr Plastikverschmutzung.

6. SOFT TO SOFT! Trenne Textilien mit harter und weicher Oberfläche. Inhaltlich verwandt mit der vorherigen Regel: Wenn Du Textilien mit harter Oberfläche, wie z.B. Jeans, von denen mit einer weichen Oberfläche, z.B. Fleece-Kleidung trennst, reduzierst Du signifikant die Verschmutzung der Umwelt durch Mikroplastik.

7. BOYS DON‘T DRY! Benutze keinen Wäschetrockner. Die Hitze und die mechanischen Vorgänge im Wäschetrockner verursachen ebenfalls erhöhten Faserabbruch. Synthetische Textilien trocknen sehr schnell, also lass deine Wäsche an der Luft trocknen. Wenn Du doch einen Wäschetrockner nutzen musst, filtere das Kondensationswasser.

8. BE QUICK! Wasch kürzer. Je länger Du wäschst, desto mehr Fasern brechen ab. Alle Waschmaschinen verfügen über ein Kurzwaschprogramm. Benutze es.

9. GREENER CLEANER! Benutze weniger, dafür bessere Waschmittel. Waschpulver enthält häufig abrasive Materialien, sogenannte Schleifmittel. Diese erzeugen Reibung, die zu mehr Plastikabbruch führt. Auch Bleiche und der ph-Wert beeinträchtigen den Mikrofaseraustrag. Nutze ein ph-neutrales Waschmittel ohne Bleichmittel.

10. FILTER! Benutze deinen Guppyfriend Waschbeutel. Filtere Dein Abwasser und benutze den Guppyfriend Waschbeutel. Er verhindert den Mikrofaserabrieb und somit, dass Plastik im Meer landet. Durch seine Nutzung brechen weniger Fasern und verlängern somit das Leben deiner Kleidung. Die Fasern, die abbrechen werden im Beutel zurückgehalten. Der Guppyfriend ist außerdem eine Erinnerung an die TEN FOR THE OCEAN.

Dieser Text stammt von STOP! Micro Waste – einer gemeinnützigen Organisation, die sich der Reduzierung von Plastikverschmutzung in unseren Flüssen und Meeren widmet.